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Augsburg: Theatersanierung: Kritik der Opposition nimmt an Schärfe zu

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Theatersanierung: Kritik der Opposition nimmt an Schärfe zu

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    Das Staatstheater soll weitersaniert werden, auch wenn die Stadt sich nun von den Architekten getrennt hat.
    Das Staatstheater soll weitersaniert werden, auch wenn die Stadt sich nun von den Architekten getrennt hat. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Die seit Tagen währende Kritik der Rathausopposition am Agieren der Stadt in Sachen Staatstheater hält an. Die Wählervereinigung „Augsburg in Bürgerhand“ griff Baureferent Steffen Kercher wegen dessen Vorgehen bei der Kündigung der für die Theatersanierung zuständigen Architekten (Arbeitsgemeinschaft Atelier Achatz und Projektsteuerer IMP) an. Trotz des berechtigten öffentlichen Interesses an dem Vorgang schweige die Stadt zu den Kündigungsgründen und habe vorab auch nicht den Stadtrat informiert. „Deshalb muss geprüft werden, inwiefern ein Dienstvergehen seitens des berufsmäßigen Stadtrats Kercher vorliegt. Festzustellen ist auf jeden Fall, dass diese Art der Desinformation, der Intransparenz und der Umgehung aller parlamentarischen Gremien, durch das eigenmächtige Vorgehen Kerchers in keinem Fall zu akzeptieren ist“, heißt es in einer Presseerklärung von „Augsburg in Bürgerhand“.

    Man erwäge eine Dienstaufsichtsbeschwerde. AiB forderte zudem, die gesamte Entwicklung des Theaterumbaus von unabhängigen Prüfern, die nicht in die bisherige Planung involviert sind, untersuchen zu lassen, so Stadtrat Bruno Marcon. Den bisher Verantwortlichen müsse der Theaterumbau aus der Hand genommen werden.

    FW-Stadtrat Peter Hummel stellte am Donnerstag auch einen entsprechenden Antrag. Er sprach von einer „politischen Posse, in der die Akteure der schwarz-grünen Regierung nun hektisch versuchen, das Desaster, die Kommunikationspannen und die negativen Folgen für das Theaterprojekt irgendwie erklärbar zu machen“. Die Stadt solle mit der Projektleitung nun lieber Fachleute beauftragen, die mit Projekten dieser Größenordnung Erfahrung haben. Andernfalls laufe das Projekt noch mehr aus dem Ruder.

    Auch die SPD kritisierte am Donnerstag Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU). Deren bisherige Einlassungen seien eine „Bankrott-Erklärung“. Weber, die am Montag aus dem Sommerurlaub zurückgekehrt war, hatte erklärt, dass die Kündigung in Abstimmung mit ihr erfolgt sei. Weber bestätigte, eine entsprechende dringliche Anordnung erlassen zu haben. Der SPD ist das, was Weber bisher dazu sagte, zu dünn. Was da passiert sei, offenbare erhebliche Probleme in der Stadtspitze, so Fraktionschef Florian Freund. „Die scheinbar fehlende Abstimmung innerhalb der Stadtregierung und die verspätete Information der relevanten Akteure, also des Kulturreferats als eigentlichem Bauherrn, der Intendanz und der die Stadtregierung tragenden Fraktionen, bei so entscheidenden Vorgängen wie der Kündigung des Theater-Architekten offenbart jedenfalls ein Besorgnis erregendes Kommunikationsdefizit, das das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Entscheidungsprozesse stark untergräbt“, so Freund. Sein Vize Dirk Wurm fordert Fakten. „Wie sollen wir als Stadtrat denn damit umgehen, dass wir über die Hintergründe rein gar nichts erfahren? Wenn wir Probleme abstellen wollen, müssen wir sie doch zuerst benennen. Dazu ist die Oberbürgermeisterin bislang entweder nicht bereit oder schlicht nicht in der Lage.“

    Am späten Donnerstagnachmittag ist eine Unterrichtung der Mitglieder des Stadtrats-Bauausschusses geplant. Sie soll, weil Themen aus dem Vertrag mit dem Architekturbüro angesprochen werden, hinter verschlossenen Türen stattfinden. Schon im Vorfeld zeichnete sich ab, dass es längere Diskussionen und Kritik geben wird.

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