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Augsburg: Süchtigentreff: SPD will zu St. Johannes nochmals eine Nachprüfung

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Süchtigentreff: SPD will zu St. Johannes nochmals eine Nachprüfung

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    Das Gebäude in der Ulmer Straße 57, in dem ein Pizzalieferdienst untergebracht ist, soll nach dem Willen der SPD nochmal genauer als Standort für den Süchtigentreff untersucht werden.
    Das Gebäude in der Ulmer Straße 57, in dem ein Pizzalieferdienst untergebracht ist, soll nach dem Willen der SPD nochmal genauer als Standort für den Süchtigentreff untersucht werden. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Eine Woche vor der Stadtratsentscheidung über den Standort des Süchtigentreffs hat die SPD sich eine Alternative zu dem von der Stadt favorisierten Standort in St. Johannes ausgeguckt. Man forderte eine genaue Prüfung, ob die Einrichtung in einer Mindestkonfiguration (Aufenthaltsangebot, Substitutions- und Wundpraxis sowie Tagesschlafplätzen) auch in der Ulmer Straße 57 untergebracht werden könne, so die Stadtratsfraktion. Die Stadt hatte das Gebäude gegenüber der Kirche St. Thaddäus bereits in der Prüfung. Im Stadtrat wurde darüber aber nicht-öffentlich diskutiert, weil der Eigentümer Vorbehalte hatte.

    Nähe zum Oberhauser Bahnhof

    Dem Vernehmen nach scheint das Gebäude, in dem ein Pizzalieferdienst untergebracht ist, zu den geeigneteren Gebäuden zu gehören. Allerdings gilt der Außenbereich als eher klein, zudem müssten Mietverträge gekündigt werden, was die Stadt als Minus sieht. Der SPD reicht das aber noch nicht als Abwägung. „Die Ulmer Straße ist nach St. Johannes einer der wenigen Standorte, die für eine genauere Prüfung in Frage kommen. Durch die Nähe zum Helmut-Haller-Platz ist außerdem damit zu rechnen, dass die Einrichtung von den Klientinnen und Klienten gut angenommen wird“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dirk Wurm. Man wolle eine ausreichende Prüfung aller Standorte haben, zumal das Thema im Stadtteil Oberhausen die Bevölkerung stark bewegt. Wie berichtet gibt es aus der Nachbarschaft von St. Johannes erhebliche Vorbehalte gegen das Vorhaben, die Suchthilfe-Einrichtung im ehemaligen Pfarrzentrum unterzubringen. Zuletzt wurden 3000 Unterschriften an die Stadt übergeben.

    Die Stadt wäre gehalten, in den kommenden Tagen eine vertiefte Bewertung vorzulegen, wenn das Thema in der Stadtratssitzung am Donnerstag entschieden werden soll. Offen ist, ob die SPD nochmal versuchen wird, Beratungsbedarf geltend zu machen, was sie bereits in den vorberatenden Ausschüssen getan hatte. Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU) hatte zuletzt betont, dass St. Johannes der aus seiner Sicht geeignetste Standort sei. Die Überlegungen der SPD, das Angebot zu verkleinern oder auf zwei Standorte zu verteilen, seien kritisch zu sehen, weil dann das ganze Konzept nicht so gut aufgehe.

    Auch Vorbehalte von Anwohnern aus der Weldishoferstraße

    Bereits am Montag war im Gesundheitsausschuss der Standort in der Ulmer Straße von Augsburg-in-Bürgerhand-Stadtrat Bruno Marcon ins Spiel gebracht worden. Pintsch äußerte sich nicht vertieft, gab aber beim von Marcon angesprochenen Thema Anwohner-Betroffenheiten zu bedenken, dass es überall Vorbehalte gebe. Auch aus der Weldishoferstraße - einer Wohnstraße in Kriegshaber nahe des Pizza-Lieferdienstes - seien bereits sehr massive Bedenken geäußert worden, als das Thema Ulmer Straße 57 halböffentlich ins Gespräch gekommen sei.

    Ein Thema bei diesem Standort dürfte auch sein, inwieweit der Helmut-Haller-Platz dann weiterhin als Süchtigentreffpunkt genutzt würde. Die Stadt will den Platz mit dem neuen Angebot von der Drogenszene entlasten. Die SPD hält es aber für gut möglich, dass es künftig zwei Brennpunkte gibt, wenn der neue Süchtigentreff zu weit vom Haller-Platz entfernt vorgesehen ist.

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    3 Kommentare
    Josef Graf

    Die zwei oberen Stockwerke am jetzigen BTreff stehen leer. Da kann man alles unterbringen was noch fehlt. Da muss niemandem gekündigt werden. Das hätte die Stadtverwaltung schon längst machen können. In der Umgebenung vom Hallerplatz sind genug Arztpraxen und Apotheken vorhanden. Warum wird mit dem Eigentümer nicht ernsthaft verhandelt???????

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    Thomas Faßnacht

    Soweit ich weiss sind die Mieten in dem Gebäude unverhältnismäßig hoch - und selbst wenn beide Stockwerke noch belegt werden ist der gewonnene Platz trotdem geringer als an den meisten anderen Standorten.

    Josef Graf

    Man kommt von einer Schnapsidee auf die andere

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