Augsburg: Süchtigentreff: Die Ideallösung gibt es nicht

Plus Die Stadt kommt in ihrer Standort-Abwägung zum Betreuungsort für Süchtige – wenig überraschend – wieder auf St. Johannes. Was hat der Prozess gebracht?

Es ist keine Überraschung, dass St. Johannes der Wunsch-Standort der Stadt für das Betreuungsangebot für Süchtige bleibt: Die Stadt hatte bei der Vorstellung ihres Konzepts bereits deutlich durchblicken lassen, dass sie große Sympathien für diese Lösung hat. Das räumliche Angebot in St. Johannes passt, die Anbindung ebenfalls – was nicht passt, sind die Betroffenheiten der Anwohnenden und der benachbarten Geschäftsinhaber. 

Mit der Idee der Prüfung von allen Standorten gemäß Kriterienkatalog sollte seitens der Stadt der Versuch unternommen werden, eine nachvollziehbare Grundlage für die Entscheidung zu liefern. Das ist in Teilen gelungen, andererseits handelt es sich um kein Punktesystem oder ein System mit harten K.-o.-Kriterien, das streng objektiv nachprüfbare Ergebnisse liefert. Die Stadt gibt selber zu, auf den Gesamteindruck zu schauen. Das macht das Ergebnis angreifbar und es ist absehbar, dass das Ergebnis angegriffen wird. Die Diskussion wird darauf hinauslaufen, ob St. Johannes so gut zu den Kriterien passt oder ob die Kriterien auf St. Johannes hingeschrieben wurden. Die Aktionsgemeinschaft Oberhausen wird es jedenfalls kaum stillschweigend abnicken, dass es nun St. Johannes werden soll, und Kriterien und Gewichtungen hinterfragen.

Augsburg Stefan Krog Prozess