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Augsburg: Sturm in Augsburg: Kaputtes Kirchendach bringt alles durcheinander

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Sturm in Augsburg: Kaputtes Kirchendach bringt alles durcheinander

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    Kirchenverwalter Jürgen Zanker hatte die Schäden am Kirchendach am Freitagmorgen entdeckt.
    Kirchenverwalter Jürgen Zanker hatte die Schäden am Kirchendach am Freitagmorgen entdeckt. Foto: Silvio Wyszengrad

    Schöne Bescherung kurz vor dem Weihnachtsfest: Ein kaputtes Kirchendach macht der Pfarrgemeinde St. Franziskus in der Firnhaberau schwer zu schaffen. Wegen des Sturms waren Dachziegel herabgestürzt, es regnete daraufhin durchs Dach in die festlich geschmückte Kirche. Pfützen bildeten sich am Boden, mit Eimern wurde das Wasser notdürftig aufgefangen. Ein Schulgottesdienst, der am Freitagmorgen bereits begonnen hatte, wurde von der Feuerwehr kurzfristig geräumt. "Für die Kinder war dies natürlich ein ganz besonderer Moment", berichtete später Diakon Wolfgang Ehrle. Seit Freitagnachmittag steht fest, dass die Weihnachtsgottesdienste verlegt werden. Christkönig in der Hammerschmiede ist das Ausweichquartier. Es waren aufregende Stunden. 

    Haupteingang zum Augsburger Lokal "Neuer Hubertushof" bleibt gesperrt

    Der Dachschaden traf nicht nur die Kirche, die im Jahr 1929 eingeweiht wurde. Ein Teil der herabstürzenden Ziegel fiel in Richtung Hubertusplatz. In der Folge sperrten Polizei und Feuerwehr einen größeren Abschnitt am Platz. Der Haupteingang zum Lokal "Neuer Hubertushof" war deshalb blockiert, Gäste mussten durch einen versteckten Seiteneingang gelotst werden. 

    Die kaputten Ziegel lagen auf dem Boden vor der Kirche.
    Die kaputten Ziegel lagen auf dem Boden vor der Kirche. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Aufregung in der Firnhaberau war groß am Freitag. Jürgen Zanker erlebte das Ausmaß von Anfang an mit. Der 75-Jährige ist Kirchenverwalter der Pfarrgemeinde. Er schilderte: "Ich bin gegen 7.45 Uhr gekommen, weil ich die Heizung für den Schulgottesdienst, der um 8 Uhr begann, anwerfen sollte." Dabei habe er das zum Teil abgedeckte Dach gesehen, einzelne Ziegel lagen auf dem Vordach der Kirche. Umgehend sei die Feuerwehr verständigt worden. Feuerwehr und Polizei rückten an. Sie beschlossen, Kirche und Hubertusplatz zu sperren. Man sah die Gefahr, dass sich weitere Dachplatten lösen könnten.

    Zu diesem Zeitpunkt wurde offenkundig, dass der Schulgottesdienst in der Kirche bereits begonnen hatte. Man entschied, die Kirche sofort zu räumen. Feuerwehrleute verständigten Diakon Ehrle, dass es einen Sondereinsatz gebe. Die Grundschüler wurden informiert, dass sie geordnet das Kirchengebäude verlassen sollten. Dies klappte reibungslos. Diakon Ehrle, der zur Mittagszeit nochmals an der Kirche eintraf, sagte: "Die Feuerwehr hat später eigens betont, wie reibungslos der Einsatz verlief. Die Kinder hätten sich vorbildlich verhalten." Der Gottesdienst wurde im Übrigen in der Aula der Schule beendet.

    Mit Eimern wurde das durchs Dach tröpfelnde Wasser aufgefangen.
    Mit Eimern wurde das durchs Dach tröpfelnde Wasser aufgefangen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Sturm: Der Diakon hatte die Schäden in der Früh nicht wahrgenommen

    Ehrle berichtete auch, dass er selbst die Schäden am Dach nicht wahrgenommen habe. "Es war noch dunkel um 7 Uhr." Während des Gottesdienstes habe er sich dann etwas gewundert, weil es durch das Dach tröpfelte. Zunächst habe ihn dies nicht weiter irritiert. Man habe gewusst, dass die Kirche sanierungsbedürftig ist. Dies bestätigt Kirchenverwalter Zanker. Der Wunsch, das Kirchengebäude zu renovieren, bestehe seit einigen Jahren. Passiert sei bislang nichts.

    Der Dachschaden unmittelbar vor dem Weihnachtsfest mit zahlreich terminierten Gottesdiensten stürzte die Verantwortlichen in große Not. Es war frühzeitig klar, dass die komplette Sperrung der Kirche während des Weihnachtsfestes infrage komme. Somit stand fest, dass sämtliche Gottesdienste verlegt werden müssten. Über den alternativen Standort musste keine Diskussion geführt werden: St. Franziskus in der Firnhaberau hat eine Pfarreigemeinschaft mit Christkönig in der Hammerschmiede. So wird es auch kommen. Es gibt eine Ausnahme: Das Krippenspiel an Heiligabend um 15 Uhr findet im Begegnungszentrum in der Firnhaberau statt. 

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    Starker Wind hat teilweise das Dach von der St.-Franziskus-Kirche im Augsburger Stadtteil Firnhaberau abgedeckt. Auf Bildern werden die Sturmschäden deutlich.

    Eine Dachdeckerfirma aus Gessertshausen wurde beauftragt

    Kirchenverwalter Zanker wollte zunächst die Hoffnung nicht aufgeben, dass die Kirche in der Firnhaberau an den Feiertagen wie gewohnt geöffnet ist. Nach Rücksprache mit dem für das Gebäude zuständigen Architekten wurden kurzfristig elf Dachdeckerfirmen in der Region kontaktiert, ob sie kurzfristig ein Kirchendach reparieren könnten. Die Firma Max Bader aus Gessertshausen sagte zu. Mitarbeiter rückten an. Ein Gerüst sollte für die Arbeiten nicht benötigt werden, hieß es. Man könne aus dem Innenbereich der Kirche aufs Dach gelangen. Das Dach wurde provisorisch repariert. Dennoch bleibt St. Franziskus über die Feiertage geschlossen. 

    Der Haupteingang zum Lokal "Neuer Hubertushof" blieb zeitweise gesperrt.
    Der Haupteingang zum Lokal "Neuer Hubertushof" blieb zeitweise gesperrt. Foto: Silvio Wyszengrad

    Der Außenbereich der Kirche blieb am Freitag ebenfalls abgesperrt. Das Gastronomenpaar Philipp Hilckmann und Elisabeth Terekhov vom Neuen Hubertushof war zur Mittagszeit etwas geknickt. Ohne Vorabinformation hätten sie erfahren müssen, dass Parkplätze vor dem Haus und der Haupteingang blockiert waren. In Rücksprache mit der Polizei wurde ihnen erklärt, dass dies aus Sicherheitsgründen geschehen müsse. Einzelne Teile der herabgestürzten Dachziegel lagen unweit vom Eingang. Mit kurzfristig gemalten Plakaten und Schildern wurden Gäste des Lokals informiert, dass der Seiteneingang zugänglich ist. "Uns hat der Sturm insofern doppelt getroffen", sagte Hilckmann, "weil eine Beerdigung wegen des Wetters ausfiel, wurde auch die geplante Trauerfeier in unserem Lokal abgesagt." 

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