Es ist ruhig am Dienstagmittag im Augsburger Klimacamp. Ein junger Mann zupft an einer Gitarre, er versucht sich am Klassiker "Stairway to heaven". Ab und zu trinkt er einen Schluck aus einer Dose mit Energy-Drink. Vor wenigen Tagen war die Stimmung deutlich weniger friedlich. Am vergangenen Mittwoch sind Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Camps untereinander in Streit geraten. Jugendliche hatten kleine Feuerwerkskörper gezündet, ein anderer Camp-Aktivist rief deshalb die Polizei. Die Polizisten zogen schnell wieder ab - mit dem Hinweis, die Klimacamper sollten ihre internen Streitigkeiten bitte selbst lösen. Als die Polizisten weg waren, folgte ein Streitgespräch unter den Teilnehmern, das mit dem Vorwurf endete: "Das ist kein Klimacamp mehr, sondern eine Orgie." Seit zwei Jahren und drei Monaten halten die Klima-Aktivisten nun bereits mit ihrem Protest neben dem Rathaus durch. Zuletzt aber hat die Außenwirkung gelitten.
Augsburg