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Kommentar: Streit um Sportkind: Es steht eine Machtprobe im Augsburger Rathaus an

Kommentar

Streit um Sportkind: Es steht eine Machtprobe im Augsburger Rathaus an

Jörg Heinzle
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    Um die Monitore im Schaufenster des Augsburger Modelabels Sportkind gibt es Streit.
    Um die Monitore im Schaufenster des Augsburger Modelabels Sportkind gibt es Streit. Foto: Silvio Wyszengrad

    Über Geschmack kann man immer streiten – wohl auch deshalb polarisieren die Werbe-Bildschirme, die im Schaufenster des Sportlabels "Sportkind" am Rathausplatz stehen, so stark. Die einen haben kein Problem mit den großflächigen Monitoren, andere allerdings sehen das historische Erscheinungsbild der guten Stube der Stadt beeinträchtigt. Wie man dazu auch stehen mag. Die Art und Weise, wie die Stadt und die Stadträte bisher in dem Streitfall agiert haben, ist keine Werbung für die Innenstadt als Handelsstandort. Mit der Ansiedlung der Augsburger Modemarke Sportkind am Rathausplatz schien der Stadt ein kleiner PR-Coup gelungen. Doch nun droht der Hickhack um die Werbe-Monitore zum Fiasko zu werden.

    Wie sieht es aus, wenn das Geschäft kurz nach der Eröffnung wegen dieser Posse wieder schließt? Natürlich kann man auch kritisieren, dass die Sportkind-Chefinnen sich nicht auf einen Kompromiss einlassen wollen und die Stadt unter Druck setzen. Trotzdem wird für viele das Bild zurückbleiben von der Bürokratie, die den beiden Macherinnen Steine in den Weg legt.

    Das städtische Regelwerk passt nicht mehr in die Zeit

    Das Problem ist, dass das städtische Regelwerk nicht mehr in die Zeit passt. Werbe-Monitore sind mittlerweile ein Standard für die Schaufenster-Gestaltung. Laut dem Bebauungsplan, der auch den Bereich um das Sportkind-Geschäft regelt, sind Monitore und Leuchtkästen grundsätzlich unzulässig. Gleichzeitig stehen in anderen Schaufenstern aber auch Monitore. Kleiner zwar, doch sie werden geduldet.

    Die Stadt wird nicht umhinkommen, klar zu regeln, was künftig in den Schaufenstern der Innenstadt erlaubt ist – und was nicht. So hat jeder Klarheit und man spart sich Streit und Diskussionen. Dass sich Oberbürgermeisterin Eva Weber jetzt als Fürsprecherin für Sportkind einschaltet, zeigt, wie wichtig ihr dieses Thema ist. Die Frage ist, ob sie zumindest ihre eigenen Stadträte und Stadträtinnen noch umstimmen kann. Es steht eine Machtprobe im Rathaus an.

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