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Augsburg: Streit um Kongressparkhaus geht weiter: Stadt verbietet nun die Nutzung

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Streit um Kongressparkhaus geht weiter: Stadt verbietet nun die Nutzung

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    Vor dem Kongressparkhaus stehen Bagger und ein Kran. Laut Teileigentümer Bernhard Spielberger sollten sie Sicherungsarbeiten am Heizungskeller des Hotelturms vornehmen.
    Vor dem Kongressparkhaus stehen Bagger und ein Kran. Laut Teileigentümer Bernhard Spielberger sollten sie Sicherungsarbeiten am Heizungskeller des Hotelturms vornehmen. Foto: Michael Hochgemuth

    Die seit Jahren dauernden Streitigkeiten ums Kongressparkhaus sind um ein Kapitel reicher: Die Stadt hat auf Anfrage unserer Redaktion angekündigt, ein Nutzungsverbot für das Parkhaus auszusprechen. So wolle man eine Gefährdung aller Beteiligten ausschließen. Auch ein Geh-/Radweg im Wittelsbacher Park direkt am

    Stadt erteilt Nutzungsverbot für Kongressparkhaus in Augsburg

    Die größten Teile des maroden Parkhauses sind seit Jahren gesperrt, zuletzt war nur noch das Untergeschoss für Gäste des Dorint-Hotels geöffnet. Im Sommer wurde auch dieses zwischenzeitlich gesperrt, weil in der Eigentümerversammlung, in der Immobilienunternehmer Bernhard Spielberger die Mehrheit hat, ein entsprechender Beschluss gefasst wurde (wir berichteten). Spielberger machte Sicherheitsbedenken geltend. Zuletzt parkten dort laut Spielberger aber wieder Autos.

    Der Geh- und Radweg hinter dem Parkhaus im Wittelsbacher Park ist gesperrt.
    Der Geh- und Radweg hinter dem Parkhaus im Wittelsbacher Park ist gesperrt. Foto: Michael Hochgemuth

    Spielberger wollte nun, wie er sagt, den Heizungskeller des Hotelturms, der neben dem Parkhaus liegt, mit Stahlträgern und Platten gegen möglicherweise herabfallende Trümmer schützen. "Einzelne Ziegel lagen dort schon. Wenn eine ganze Mauer herunterkommt und die Gasleitung durchschlägt, wäre das eine Katastrophe", so Spielberger. Vonseiten der Hotel-Gesellschaft, auf deren Grund der Heizungskeller liegt, wurde dagegen aber eine einstweilige Verfügung vor Gericht erwirkt. Offenbar fürchtete man angesichts der Größe der aufgefahrenen Bagger und des Krans, dass es eher um einen Abriss des Parkhauses gehen könnte. Die Hotel-Betreibergesellschaft äußerte sich auf Anfrage unserer Redaktion nicht.

    Spielberger bestreitet, dass er konkrete Abrisspläne gehabt habe, auch wenn er den Abbruch mehr denn je für unumgänglich halte. Dies sei auch die aktuelle Einschätzung eines Sachverständigen. Das Gebäude ist nach Aussagen des Gutachters inzwischen so marode, dass Gefahr besteht. Ein Abbruch von Mauerteilen könne bei einem Sturz aufs Parkhaus eine Kettenreaktion auslösen. Dass recht massives Baugerät aufgefahren worden sei, liege daran, dass man die Heizungskellerdecke mit Stahlplatten und zehn Meter langen Stahlträgern verstärken wollte, so Spielberger.

    Ein zweiter "Hotelturm-Zwilling" wird wohl nicht kommen

    Offen ist, wie es nun weitergeht - und ob die Nutzungsuntersagung eine geplante Wohnbebauung, für die ein Abriss Voraussetzung ist, eher verzögert oder beschleunigt. Zwischen Spielberger und der Hotel-Gesellschaft scheint das Verhältnis nicht mehr besonders gut zu sein. Vor einem Jahr verkündete man, gemeinsam auf dem Parkhaus-Areal und dem angrenzenden Grundstück, das im Eigentum der Hotelgesellschaft ist, eine große Wohnanlage (420 Apartments) mit Tiefgarage für Bewohner, Hotel und Kongresshalle errichten zu wollen. Wie es damit weitergeht, ist auch aus anderem Grund unklar: Laut dem mit der Stadt vorbesprochenen Entwurf hätte der Komplex einen Turm bekommen sollen, der halb so hoch wie der Hotelturm sein sollte. Allerdings meldete der Baukunstbeirat, ein Gremium aus externen Fachleuten, das die Stadt berät, offenbar Bedenken wegen der starken Verdichtung in dieser Form an dieser Stelle an.

    Das Modell zeigt die zuvor geplante Bebauung am Wittelsbacher Park: Rechts ist der Hotelturm mit der Kongresshalle zu sehen, links der geplanten Neubaukomplex.
    Das Modell zeigt die zuvor geplante Bebauung am Wittelsbacher Park: Rechts ist der Hotelturm mit der Kongresshalle zu sehen, links der geplanten Neubaukomplex. Foto: Stadt Augsburg (Archivbild)

    Seitens der Bauverwaltung heißt es, dass es aktuell "intensive Abstimmungen über verschiedene Planungsvarianten" gebe. Dabei gehe es auch um Überlegungen zu innovativen Mobilitätskonzepten. Spielberger hatte in der Vergangenheit immer betont, er müsse so massiv bauen, um die nötigen Stellplätze zu refinanzieren. Er erklärt indessen, dass er von der Turmbebauung Abstand nehme. Am Konzept einer Wohnanlage mit geförderten Wohnungen für Senioren an dieser Stelle halte er aber fest.

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