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Streik am Uniklinikum Augsburg: Notdienst-Vereinbarung regelt Betrieb

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Streik: Verdi und Uniklinik einigen sich auf Notdienst-Vereinbarung

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    Verdi und Uniklinik Augsburg haben sich auf eine Notdienst-Vereinbarung verständigt. Sie regelt, wie verschiedene Bereiche während des Streiks ab kommender Woche besetzt sind.
    Verdi und Uniklinik Augsburg haben sich auf eine Notdienst-Vereinbarung verständigt. Sie regelt, wie verschiedene Bereiche während des Streiks ab kommender Woche besetzt sind. Foto: Silvio Wyszengrad

    In Augsburg ist derzeit vieles anders, unübersehbar: Mehrere Kitas blieben am Mittwoch geschlossen, volle Mülltonnen säumen seit Tagen den Straßenrand, am vergangenen Freitag fluchte manch einer über den stillgelegten Nahverkehr. Der Verdi-Streik im öffentlichen Dienst hinterlässt Spuren in der ganzen Stadt. Ab kommenden Montag allerdings erreicht er eine neue Stufe. Dann nämlich legen auch Verdi-Beschäftigte am Uniklinikum Augsburg (UKA) die Arbeit nieder – und damit in einem Bereich, der wegen der Versorgung von Patientinnen und Patienten als besonders sensibel gilt. Nun haben UKA-Leitung und Gewerkschaft eine wichtige Einigung erzielt.

    Verdi und Uniklinik Augsburg treffen Notdienst-Vereinbarung

    Wie beide Parteien am Mittwochabend gegenüber unserer Redaktion mitteilten, haben sie sich auf eine Notdienst-Vereinbarung verständigt, die die personelle Besetzung während der Streiktage am kommenden Montag und Dienstag regelt. Als Voraussetzung galt von Anfang an, dass lebensbedrohliche Notfälle uneingeschränkt behandelt werden können. Nach Auskunft von Klaus Markstaller, Ärztlicher Direktor an der Uniklinik, sieht die nun getroffene Vereinbarung zudem vor, dass auch "sämtliche dringliche Eingriffe, insbesondere bei Tumoren, durchgeführt werden können". In sensiblen Bereichen wie etwa der Intensivmedizin laufe der Betrieb vollständig weiter.

    Grundsätzlich, betont Markstaller, berge ein Streik an Krankenhäusern "immer die Gefahr, dass die Gesamtleistung und Versorgung beeinträchtigt wird - gerade angesichts der Gesamt-Belastung im Gesundheitssystem. Der Grund: In einem komplexen System ist jeder Bereich auf den anderen angewiesen". Man habe aber einen Kompromiss gefunden, der Repräsentanten aller Bereiche ermögliche, vom

    Warnstreiks im öffentlichen Dienst: Am Montag ist das Uniklinikum Augsburg betroffen

    Über Verdi sind am UKA vor allem jene Beschäftigte organisiert, die bereits vor der Umstellung zur Uniklinik 2019 angestellt waren. Nach Auskunft von Verdi-Gewerkschaftssekretär Win Windisch ist die Streikbereitschaft "sehr groß". Man vertraue darauf, dass die nun getroffene Notdienst-Vereinbarung so auch eingehalten werde. Sie gilt zunächst bis zur dritten bundesweiten Verhandlungsrunde, die für Ende März geplant ist. Sollte es auch dann zu keiner Einigung kommen, werde man über weitere Schritte beraten, so Windisch. Das bisherige Angebot von Bund und Kommunen, das eine Lohnerhöhung von rund drei Prozent vorsah, habe "nichts mit Respekt zu tun". Deshalb werde man streiken. Verdi fordert einen Lohnanstieg von 10,5 Prozent, mindestens jedoch 500 Euro mehr im Monat.

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