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Augsburg: Steinwurf gegen Kopf: Sanitäterin wird nach Corona-Demo verletzt

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Steinwurf gegen Kopf: Sanitäterin wird nach Corona-Demo verletzt

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    Bisher sind die Corona-Proteste in Augsburg laut Polizei weitgehend friedlich abgelaufen. Nach der Demo am Samstag gab es aber einen Zwischenfall.
    Bisher sind die Corona-Proteste in Augsburg laut Polizei weitgehend friedlich abgelaufen. Nach der Demo am Samstag gab es aber einen Zwischenfall. Foto: Michael Hochgemuth (Symbolbild)

    Angekündigt war die Demonstration als Friedenszug durch Augsburg. Bis zu 4000 Menschen zogen am Samstag durch die

    Demnach habe die 20-jährige Sanitäterin ihr Auto am Samstagabend gegen 19.15 Uhr auf dem Plärrergelände geparkt, weil sie für den ehrenamtlichen Sanitätsdienst bei einem Eishockey-Spiel im Curt-Frenzel-Stadion eingeteilt war - die WoodstocksAugsburg spielten in der Bezirksliga gegen Türkheim. Ein Mann, der an ihr vorbeilief, habe sie zunächst beschimpft.

    Angriff auf Sanitäterin: Der Mann soll ein Schild mit sich getragen haben

    Der genaue Wortlaut sei nicht bekannt, so die Polizei, es sei aber ums Thema Impfen gegangen. Nach Informationen unserer Redaktion soll der Mann ihr unterstellt haben, Leute impfen zu wollen. Der Mann habe auch ein entsprechendes impfkritisches Schild getragen - offensichtlich kam er von der Corona-Demo, die rund zwei Stunden zuvor am Plärrer gestartet war und dort auch wieder endete. Kurz nach der Beschimpfung sei die junge Frau von einem Stein am Kopf getroffen worden, sie habe eine Platzwunde erlitten.

    Der Augsburger BRK-Geschäftsführer Michael Gebler ist empört über den Angriff auf die Helferin. "Wir helfen den Menschen, wir sind die Guten", sagt er. "Ein solcher Angriff geht gar nicht." Zumal die Frau überhaupt nichts mit der Anti-Corona-Demo zu tun gehabt habe, sondern auf dem Plärrergelände nur parken wollte. Das Rote Kreuz sei neutral und helfe allen - auch unabhängig vom Impfstatus. Dass offenbar das Tragen einer Rot-Kreuz-Jacke schon ausreiche, um attackiert zu werden, sei erschreckend. Schon seit einigen Jahren spürt man beim Roten Kreuz, dass nicht nur Polizisten öfter beleidigt und angegriffen werden, sondern auch Sanitäter. Von den Augsburger Corona-Demos war solch ein Zwischenfall bisher aber nicht bekannt.

    Beim Protestzug selbst gab es laut Polizei nur kleinere Zwischenfälle

    Bei einem nicht angemeldeten "Spaziergang" war Anfang Januar ein Polizist zu Boden gestoßen worden, als Demonstrierende versucht hatten, eine Polizeikette zu durchbrechen. Ansonsten beschrieben Polizei und Stadt die Demos bisher als weitgehend friedlich, auch am Samstagabend habe es bei dem Protestzug selbst nur kleinere Zwischenfälle gegeben - unter anderem sei ein Plakat beschlagnahmt worden. Nachdem es eine Zeit lang nur noch unangemeldete Demonstrationen gegeben hatte, wurden die Protestzüge in Augsburg zuletzt wieder offiziell angemeldet. Die Stadt begrüßt das. Im Stadtrat allerdings gab es trotzdem Kritik - vor allem daran, dass die Teilnehmenden zu wenig auf Abstände und andere Hygieneregeln achten. Stadträte hatten auch die Sorge, dass Mitarbeiter oder Besucherinnen der Teststation auf dem Plärrergelände attackiert werden könnten, wenn das Areal als Start- und Zielpunkt der Demos diene. Nach Angaben der Stadt hat es hier aber bislang keine Schwierigkeiten gegeben.

    Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) sagt zu dem Vorfall vom Samstag: "Man kann eine andere Meinung haben, aber tätliche Angriffe sind ein absolutes Tabu." Die Polizei versucht nun, den mutmaßlichen Täter zu ermitteln. Die 20-Jährige hat Anzeige erstattet. Bisher ist der Täter aber nicht bekannt, es wird gegen unbekannt ermittelt. Die Frau sei von der Attacke überrascht worden und habe keine genauere Beschreibung abgegeben können, so die Polizei. Zur Tatzeit sei es auch bereits dunkel gewesen. Hinweise nimmt die Polizei unter Telefon 0821/323-2110 entgegen.

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