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Augsburg: Steigende Preise: Augsburger müssen für Brot, Eis und Pizza mehr bezahlen

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Steigende Preise: Augsburger müssen für Brot, Eis und Pizza mehr bezahlen

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    Die Verbraucher merken es: Brot und Semmeln sind teurer geworden.
    Die Verbraucher merken es: Brot und Semmeln sind teurer geworden. Foto: Silvio Wyszengrad

    "Alles ist furchtbar teuer geworden", sagt der Obermeister der Bäcker-Innung Augsburg, Peter Mück. Er spricht für mittelständische Bäckerei- und Konditorei-Unternehmen und für sich selbst. Das Mehl, das die meisten Bäckereien in das zeigt eine Analyse des Verbraucherportals Vergleich.org.

    Ähnlich wie den Bäckerei-Fachgeschäften geht es den Betreibern der Imbissläden am Moritzplatz in der Schranne. Agathe Schuba, die Betreiberin der Augsburger Suppenkiste, zahlt ebenfalls mehr Geld für das Mehl ihrer Spätzle. Von 4,90 Euro hat sich der Preis für Spätzle auf 5,30 Euro erhöht. Am Anfang hätten viele Kunden wegen der Preissteigerung das Gesicht verzogen. "Dann haben sie jedoch verstanden, dass ich das nicht für mich mache, sondern der Einkauf der Rohstoffe einfach teurer geworden ist." Das sei dann auf Verständnis gestoßen.

    Zwischenhändler haben die Preise angehoben

    "Die Zwischenhändler haben den Preis um 20 bis 30 Prozent angehoben", sagt Enzo Dragone. Er und seine Frau Maria Teresa sind Inhaber des italienischen Restaurants "Da Enzo" am Judenberg. Hiervon habe er als Gastronom lediglich fünf Prozent weitergegeben. Das seien ungefähr 50 Cent mehr pro Pizza, sagt der Gaststättenbetreiber. Pauschal könne man das jedoch nicht sagen, da es stets auf den Belag und die Zusammenstellung ankomme. Ihm ist es wichtig, dass das Essen nach wie vor "bezahlbar" bleibt.

    Man denke bei der Preissteigerung auch an die Kunden und deren Geldbeutel, sagt auch Peter Mück. Man wolle nicht, dass es für die Kundinnen und Kunden zu teuer werde. Diese würden die Inflation entsprechend mittragen. "Viele nehmen bereits jetzt anstatt zehn Brötchen nur acht."

    Die Änderungen im Preisniveau für Rohstoffe seien Folge der Inflation, doch auch der Krieg in der Ukraine spiele eine Rolle, sagt Christian Bagatella, der Inhaber der Eisdiele "Tutti Frutti". Auch er musste den Preis für eine Kugel Eis von 1,30 Euro auf 1,40 Euro erhöhen. Es gehe jedoch nicht nur um Lebensmittel, sondern auch um Strom, Treibstoff und Gas, ergänzt Enzo Dragone.

    Doch Preiserhöhung, Folgen der Corona-Pandemie und Personalmangel sind nicht die einzigen Sorgen der Branche. Seit dem Beginn des Krieges zwischen der Ukraine und Russland habe man nun auch noch mit Zulieferschwierigkeiten zu kämpfen. Ein Kollege habe statt den üblichen sechs Wochen nun vier Monate auf das Rollenpapier für Torten warten müssen, sagt der Obermeister der Bäcker-Innung. Ein anderer warte seit Monaten vergeblich auf neue Kaffeebecher.

    Nicht nur in Augsburg steigen die Preise

    Aufgrund der hohen Inflationsrate – 7,9 Prozent im Mai – müssen bundesweit Konsumenten und Konsumentinnen tiefer in die Tasche greifen. Nach einer Analyse des Verbraucherportals Vergleich.org bei einem Discounter in Berlin sind Produkte des täglichen Bedarfs in den vergangenen zwei Monaten deutlich teurer geworden. Der Preis für Bio-Butter etwa ist zwischen 23. März und 19. Mai um mehr als 30 Prozent nach oben gegangen.

    Vor allem der Preis für Bio-Butter ist laut der Analyse des Portals Vergleich.org gestiegen.
    Vor allem der Preis für Bio-Butter ist laut der Analyse des Portals Vergleich.org gestiegen. Foto: Vergleich.org
    Die Analyse des Portals Vergleich.org zeigt die zehn teuersten Produkte.
    Die Analyse des Portals Vergleich.org zeigt die zehn teuersten Produkte. Foto: Vergleich.org

    Vieles wird teurer: Händler in Augsburg blicken düster in die Zukunft

    "Das beunruhigt einen schon, wenn man einen Blick in die Zukunft wirft", sagt Eisdielen-Chef Christian Bagatella. Es sei auch noch kein Ende der Fahnenstange in Sicht, ergänzt Bäcker-Obermeister Peter Mück. Gastronom Enzo Dragone blickt schon wieder bang in Richtung Herbst. Man wisse ja nicht, welche Maßnahmen dann wieder wegen der Corona-Pandemie getroffen würden...

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