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Augsburg: So sollen die Augsburger Schulen mit dem Startchancen-Programm unterstützt werden

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So sollen die Augsburger Schulen mit dem Startchancen-Programm unterstützt werden

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    Mehrer Schulen in Augsburg werden in den kommenden Jahren durch das Startchancen-Programm gefördert.
    Mehrer Schulen in Augsburg werden in den kommenden Jahren durch das Startchancen-Programm gefördert. Foto: Marijan Murat, dpa (Symbolbild)

    In Bayern nehmen seit diesem Schuljahr 100 Schulen am Startchancen-Programm teil. Allein zehn Prozent davon, also zehn Schulen, befinden sich in Augsburg. Bei dem Programm handelt es sich um ein Förderprojekt von Bund und Ländern, das Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Kinder unterstützt. Dabei können hohe Fördersummen an die Schulen fließen, wenn sich auch die jeweilige Kommune finanziell daran beteiligt. Bislang ist noch nicht viel passiert. Schulamtsleiterin Claudia Genswürger schildert, wie das Programm in Augsburg ausgerollt werden soll.

    Mitte Oktober gab Kultusministerin Anna Stolz bei einer Auftaktveranstaltung in Nürnberg den Startschuss für das umfassende Programm, das für zehn Jahre ausgelegt ist. Die Augsburger Schulamtsleiterin habe dabei vertiefte Informationen erhalten und will diese im November bei einem Treffen mit Vertretern der teilnehmenden Schulen weitergeben. Im ersten Schritt nehmen folgende Schulen in Augsburg teil: Löweneck-Grund- und Mittelschule, Grundschule Augsburg-Oberhausen-Mitte, Drei-Auen-Grundschule, Kapellen-Mittelschule (alle Oberhausen), Mittelschule Bärenkeller, Goethe-Mittelschule, Birkenau-Grundschule, Schiller-Grund- und Mittelschule (alle Lechhausen). Im nächsten Schuljahr folgen 480 weitere Schulen in Bayern - es ist davon auszugehen, dass auch in Augsburg zusätzliche Schulen gefördert werden.

    Die Freude ist dementsprechend groß. Bildungsbürgermeisterin Martina Wild (Grüne) sagt: „Wir befürworten das Programm ausdrücklich und freuen uns auf die weiteren Planungen und vor allem die Umsetzung, da das Startchancen-Programm einen wichtigen Teil zu etwas mehr Chancengerechtigkeit beiträgt.“ Hohe Fördersummen stehen in Aussicht. Dabei werden drei Säulen berücksichtigt. „In der ersten Säule können pro Schule innerhalb der zehn Jahren bis zu 830.000 Euro verwendet werden, um etwa die Infrastruktur zu modernisieren, oder neue Lernumgebungen zu schaffen, die innovative und inklusive Bildungsansätze unterstützen“, erklärt Genswürger. Im nächsten Schritt will sie mit den Vertretern der jeweiligen Schulen besprechen, was dafür infrage kommen könnte. „Jede Schule ist in einem anderen baulichen Zustand. Jede Schule hat eine andere Schülerschaft.“ In enger Abstimmung mit der Stadt will sie anschließend einen Zeitplan erstellen, wann welche Vorhaben umgesetzt werden können. Ein Knackpunkt: Die Stadt muss sich laut den Förderrichtlinien auch finanziell an den Maßnahmen beteiligen. Derzeit werden die Förderrichtlinien ausgearbeitet, informiert Wild. „Diese liegen uns als Stadt noch nicht vor“

    Förderung gibt es auch für Unterrichtsentwicklung und zusätzliches Personal

    Die anderen beiden Säulen kommen ohne eine finanzielle Beteiligung der Kommune aus. In der zweiten Säule können pro Jahr bis zu 82.000 Euro pro Schule abgerufen werden. „Damit kann die Schul- und Unterrichtsentwicklung etwa im Bereich Digitalisierung vorangetrieben werden. Lehrer können beispielsweise ein Coaching erhalten“, erklärt die Schulamtsleiterin. In der dritten Säule gibt es ebenfalls 82.000 Euro pro Jahr und Schule. Das Geld könne in zusätzliches Fachpersonal oder in multiprofessionelle Teams gesteckt werden. Auch über diese Säulen möchte sich die Schulamtsleiterin schnellstmöglich mit den Leitungen und Vertretungen der jeweiligen Schulen austauschen. „Sicherlich wird es individuelle Lösungen geben, aber gegebenenfalls kann man auch Synergieeffekte nutzen“, sagt sie. Im Frühjahr 2025 sollen dann an den Augsburger Schulen die Unterstützungsmaßnahmen aus den Säulen zwei und drei starten.

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    2 Kommentare
    Martin Müller

    Es freut mich sehr, dass die betreffenden Kinder und Schulen Unterstützung erfahren. Bei Frau Wild bin ich mir jedoch nicht ganz sicher, ob sie verstanden hat, dass eine überproportionale Förderung in diesem Programm keine Auszeichnung, sondern ein Armutszeugnis für die bisherigen Bemühungen der Stadt ist. Da kann man nur hoffen, dass wenigstens die Zahlung des kommunalen Anteils nicht wie bei zahllosen anderen Gelegenheiten an "der Haushaltslage" scheitert.

    Franz Xanter

    Nehme ich den Bericht und setze ihn in Bezug mit dem Begriff "Startchancen-Programm" so muss ich feststellen, dass hier scheinbar mit verschiedenen nicht miteinander bezogenen Inhalten agiert wird. Startchancen-Programm mit Begründung der Unterstützung sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler steht doch nicht in Verbindung mit geplanten Maßnahmen der Instandsetzung, Ausbau, Erhalt bzw. Wiederherstellung der Schulen. Lt. Definition im Artikel ist aber genau dies die Zielsetzung des Startchancen-Programms. Und wenn ich z.B. im Bereich der Digitalisierung von Schulen monetär unterstütze, so hat dies mit Unterstützung von sozial benachteiligten Schülern wenig zu tun; zumindest nicht primär. Hier geht es um grundsätzlich notwendige Maßnahmen von Schulen. Diese mit einer falschen Begründung zu initialisieren erscheint schon mehr als fraglich.

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