Die Stadtwerke Augsburg (SWA), die ihre Busflotte bis 2039 komplett von Biogas auf Elektroantrieb umstellen wollen, haben kürzlich die ersten Elektrobusse getestet. Das bestätigt Sprecher Jürgen Fergg gegenüber unserer Redaktion. „Wir hatten zum Test drei Elektrobusse von zwei Herstellern auf dem Omnibus-Betriebshof der SWA, zwei kurze Busse, einen Gelenkbus“, so Fergg. Hierbei gehe es vor allem um das „Kennenlernen“ der für die SWA neuen Antriebstechnologie eines E-Busses. Welche Omnibusse für die Umrüstung der rund 90 Fahrzeuge bestellt werden, ist derzeit noch unklar. Die Kosten sind hoch.
Die SWA setzt bei ihrer Busflotte künftig komplett auf Elektroantrieb. Zwischen 2028 und 2039 wird die Umrüstung von Biogas auf Strom vollzogen. Wie berichtet, rechnen die Stadtwerke hierfür mit Kosten von mindestens 150 Millionen Euro. Dass die Stadtwerke umrüsten, begründen sie mit steigenden gesetzlichen Vorgaben. Die mit Gas aus der Vergärung von Landwirtschafts-Abfällen betriebenen Biogasbusse seien zwar umweltfreundlich und klimaneutral, die ab 2027 geltende Abgasnorm Euro 7 sowie weitere absehbare Vorschriften machten einen Weiterbetrieb von Gasbussen aber schwierig, erklärte Klaus Röder, Bereichsleiter für den Fuhrpark, unserer Redaktion. Zudem gibt es aufgrund europäischer Richtlinien kaum mehr Hersteller von Gasbussen.
Bis 2039 wird die komplette Busflotte in Augsburg von Biogas auf Strom umgerüstet
Nun habe das Fahrpersonal sowie die Mitarbeiter der Omnibuswerkstatt mit den modernen Elektrobus auf dem Betriebshof die ersten Runden drehen können, so Fergg. Fahrgefühl sowie Fahrverhalten standen dabei ebenso im Fokus wie die technische Sicht der Werkstatt auf die Elektrobusse. Nach Informationen unserer Redaktion handelte es sich dabei unter anderem um den Elektrobus „e-citaro“, auf den künftig auch die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm setzen.
In Augsburg ist hingegen noch unklar, welche Fahrzeuge durch die Stadt rollen werden. „Die Beschaffung von neuen Omnibussen für Augsburg muss natürlich europaweit ausgeschrieben werden. Somit ist noch überhaupt nicht klar, welcher Hersteller zum Zuge kommen wird. Wir sammeln derzeit jedoch Informationen jeglicher Hersteller von E-Bussen weltweit“, erklärt Fergg. Aktuell laufe eine Machbarkeitsstudie, die beispielsweise untersuche, mit welcher Antriebs- bzw. Lade- und Infrastrukturtechnologie man zukünftig den Bus-ÖPNV in Augsburg betreiben wolle. Hierzu gebe es jedoch noch keine Ergebnisse, da die Studie ganz aktuell erst gestartet sei. „Danach werden wir in die Marktabfrage gehen und sowohl Fuhrpark als auch die notwendige Peripherie (Ladeinfrastruktur etc.) nach und nach auf neue Technologien mit Basis alternativer Antriebe umstellen“, erklärt Fergg.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden