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Tramunfall in Augsburg: Stadtwerke rechnen mit hohem Sachschaden

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Hoher Sachschaden nach Tramunfall: Fahrer noch im Krankenhaus

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    Bei einem Auffahrunfall von zwei Straßenbahnen wurden am Montag 20 Menschen verletzt.
    Bei einem Auffahrunfall von zwei Straßenbahnen wurden am Montag 20 Menschen verletzt. Foto: Peter Fastl

    Nach dem Straßenbahnunfall vom Montagmittag am Eserwall haben fünf der sechs in Krankenhaus gebrachten Verletzten die Klinik wieder verlassen. Laut Polizei befindet sich der Fahrer einer Straßenbahn noch im Krankenhaus. Insgesamt waren nach Angaben vom Montag 20 Menschen verletzt worden, wobei sich bis Dienstagmittag noch sechs weitere Personen mit leichten Verletzungen bei der Polizei meldeten. Die Ermittlungen zur Unfallursache dauerten noch an, so die Polizei. Auch das Gutachten werde noch längere Zeit in Anspruch nehmen.

    Unterdessen gehen die Stadtwerke von einem hohen sechsstelligen Schaden an beiden Trams aus. Die beiden Combino-Straßenbahnen würden nun im Betriebshof genauer untersucht, so Stadtwerkesprecher Jürgen Fergg. Dann werde man entscheiden, ob man sie in Augsburg reparieren könne oder ob womöglich ein Transport mit dem Tieflaster zu Siemens nötig ist. Auf die Kapazitäten im Nahverkehr werde der Ausfall der beiden Fahrzeuge keine Auswirkungen haben. Dass Züge aufgrund technischer Defekte, Wartungsarbeiten oder aufgrund eines Unfalls ausfallen, komme immer wieder vor. Man habe dafür aber eine Reserve im Bestand eingeplant.

    Stadtwerke haben mit Fahrerausfällen zu kämpfen

    Ausfallen werden vorübergehend auch die beiden Fahrer der Straßenbahnen. Das bereitet den Stadtwerken die größeren Sorgen. „Uns tut jeder Fahrer weh, der nicht einsetzbar ist“, so Fergg. Denn aktuell gibt es unter den 500 Fahrern auch viele Ausfälle wegen Krankmeldungen. Bayernweit stiegen zuletzt die Infektionszahlen bei Corona und Atemwegserkrankungen. Am Montag kam es bereits am Morgen zu einzelnen Ausfällen bei Straßenbahnen und Bussen. Die Leitstelle versuche dann, die verbleibenden Fahrten so zu verteilen, dass keine riesigen Löcher im Fahrplan entstehen. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch Verspätungen bei den verbleibenden Fahrzeugen. Man sei aber in der Lage, den Großteil des Angebots nach Fahrplan zu fahren, so Fergg. Mit dem Ferienbeginn und dem dann geltenden Ferienfahrplan werde es eine Entspannung geben.

    Ein Auffahrunfall mit von zwei Straßenbahnen, zwischen Freilichtbühne und Theodr-Heuss-Platz, löste einen Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungskräften aus.   -  PAUSCHALFOTO
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    13 Bilder
    In der Augsburger Innenstadt sind am Montag zwei Trams kollidiert. Zahlreiche Rettungskräfte sind vor Ort. Eindrücke von der Unfallstelle.

    Bei dem Straßenbahnunfall am Montag hatte es 20 Verletzte gegeben, als eine Straßenbahn am Eserwall auf einen vor ihr befindlichen Zug auffuhr. Für die Unfallaufnahme musste die Eserwallstraße mehrere Stunden lang gesperrt werden. In weiten Teilen der Innenstadt kam es zu einem Verkehrschaos, zumal auch die Jakoberwallstraße am Montagmorgen planmäßig wegen Leitungsarbeiten gesperrt worden war.

    Tramunfall in Augsburg: Polizei ermittelt gegen Fahrer

    Die Polizei bittet Zeugen, die den Unfall von außen beobachtet haben, oder Passagiere der Trams, die etwas zum Unfallhergang sagen können, sich unter Telefon 0821/323-2110 zu melden. Die Polizei ermittelt momentan wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen den 25-jährigen Fahrer der Straßenbahn, die auf den anderen Zug auffuhr.

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    2 Kommentare
    Franz Wagner

    Ich kann mich gar nicht mehr erinnern wann ich das letzte mal Krankgeschrieben war... muss glaub ich 2008 gewesen sein. Solange man seinen Kopf nicht unter dem Arm trägt oder ansteckend ist gibts keinen Grund daheim krank zu feiern.

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    Maja Steiner

    Doch, wenn man einen Beruf hat, in dem einem eine Menge Menschen anvertraut sind, in dem man durch eine leichte Unaufmerksamkeit riesige Sach- und Personenschäden verursachen kann, ist jede Beeinträchtigung der Konzentrationsfähigkeit ein Grund diesen nicht auszuüben. Außerdem steht ja deutlich im Artikel, dass sich viele Fahrer wegen ansteckender Krankheiten - auch Corona - krank melden.

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