Am Montagmorgen standen Schüler am Neuen Ostfriedhof in Lechhausen wieder mal auf dem Bahnsteig und warteten vergebens: Weil ein Bus der Linie 31, der sie in Richtung Hochzoll weiterbringen sollte, nicht fahren konnte, mussten Fahrgäste auf das nächste Fahrzeug warten. Etwa 50 Berufstätige und Schüler hätten sich dann irgendwann zu Fuß aufgemacht und unterwegs noch andere gestrandete Pendler an Haltestellen aufgegabelt, schildert ein Vater unserer Redaktion. Mit den Anschlüssen zwischen Linie 1 und Bussen passe es ohnehin schon nicht, der Montag sei aber ein Tiefpunkt gewesen. Die Stadtwerke bestätigen, dass es aktuell Probleme gibt.
Augsburg
Der Augsburger ÖPNV war nie so schlecht wie heute - das hat auch nichts damit zu tun, dass Fahrer heute nur auskuriert zur Arbeit erscheinen - das war vor 35 Jahren (Beginn des damaligen 5-Minuten-Taktes) auch nicht anders. Vergessen die Zeit, in der die meisten Buslinien alle 10 Minuten fuhren - was war der 35er doch für eine prima Tangentiallinie, als die Umsteigezeiten durch den kurzen Takt gepasst haben. Heute haben wir nur ein teures Loch unter dem HBF und keinen guten Weg der Tram aus diesem Torso heraus.
Was hat der Bahnhoftunnel mit dem Personalnotstand zu tun, Peter? Ganz abgesehen davon, dass der Personalmangel kein spezielles Augsburger Problem ist, Sie wissen so gut wie ich, dass dies Problem so gut wie jeden Verkehrsdienstleister betrifft. Und es nutzt die schönste Fahrzeugflote recht wenig, wenn niemand da ist, der sie fährt. Nicht umsonst erprobte man in Potsdam das autonome fahren der Straßenbahn, auch wenn bis zu einer tatsächlichen Umsetzung wohl noch viel Zeit vergehen wird. https://www.mobility.siemens.com/global/de/portfolio/fahrzeuge/strassenbahnen/autonome-strassenbahn.html
Das habe ich in meinem Kommentar bereits erklärt. Jedes weitgehend sinnlose Bauprojekt wie z.B. der Bahnhofstunnel oder das Stadttheater bindet Mittel für den Schuldendienst. Je mehr Zinsen und Tilgungen eine Stadt zu zahlen hat, desto weniger bleibt für Personalkosten zum Betrieb der Infrastruktur übrig, dann gibt es eben zu wenig Busfahrer und die Schwimmbäder haben unattraktive Öffnungszeiten.
Dass Sie wenig Ahnung vom Haushalt einer Stadt haben, das zeigen Sie zum wiederholten Mal. Ganz abgesehen davon hat der Haushalt der Stadt nichts mit den Personalproblemen der Stadtwerke zu tun, denn die SWA ist ein eigenständiges Unternehmen mit einem eigenen Geschäftsbericht.
Wenn Sie angeblich so viel Ahnung haben, Herr Koenig, wissen Sie auch, dass die SWA genau so eigenständig wie die deutsche Bahn ist, nämlich gar nicht. Sie hängen am Tropf des Steuerzahlers. Müssten derartige "Unternehmen" kostendeckend operieren und alle Investitionen selbst tätigen, wären sie nicht überlebensfähig.
Stadtwerke kämpfen nicht mit Ausfällen beim Personal, sondern mit dem unsoliden Haushalt, der die Handschrift von Ex- Bürgermeister Griebl und seiner Koalition trägt, Frau Weber darf sich im die politischen Altlasten kümmern. Und in diesem Haushalt hatten die unwichtigsten Projekte die höchste Priorität, diese tragen jetzt Früchte in Form von Tilgungen und Zinsen. Eine finanziell gesunde Stadt Augsburg ohne Bahnhofstunnel, ohne Hochzoller Straßenbahn, die eine eindeutige Verschlechterung darstellt und einem nicht renovierten Theaterbau wäre mir lieber gewesen.
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