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Augsburg: Stadtstrand, Gastro und Kontakt-App: So soll im Sommer Leben in die Stadt kommen

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Stadtstrand, Gastro und Kontakt-App: So soll im Sommer Leben in die Stadt kommen

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    Einen Stadtstrand im Augsburger Zentrum hat es zuletzt bei den Sommernächten 2019 gegeben. Beim "Stadtsommer" sollen Sand und Liegestühle zurückkehren - wenn auch mit mehr Abstand.
    Einen Stadtstrand im Augsburger Zentrum hat es zuletzt bei den Sommernächten 2019 gegeben. Beim "Stadtsommer" sollen Sand und Liegestühle zurückkehren - wenn auch mit mehr Abstand. Foto: Stefan Puchner (Archivbild)

    Die Stadt Augsburg möchte die Handy-App "Luca", die den Gesundheitsämtern eine schnelle Kontaktnachverfolgung ermöglichen soll, in absehbarer Zeit an den Start bringen. Die App soll die Zettelwirtschaft in Friseursalons, Geschäften und Lokalen überflüssig machen, mit der aktuell bzw. bei den Lokalen zuletzt im Herbst die persönlichen Kontaktdaten von Besuchern erfasst werden. Die App checkt Gäste in Geschäften oder anderen Örtlichkeiten ein, indem ein QR-Code gescannt wird. Die Daten werden 30 Tage lang gespeichert. Auslesbar sind die Daten am Ende nur durch das Gesundheitsamt (nicht durch den Betreiber), das im Falle einer nachträglich festgestellten Infektion bei einem Restaurantbesucher einen Überblick über die Kontakte bekommt.

    App "Luca" soll in Augsburg die Kontaktnachverfolgung erleichtern

    Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) sagte, die bundesweit vertriebene App solle die Kontaktnachverfolgung erleichtern und gleichzeitig eine Vereinfachung für Geschäfte sein. Mit der Industrie- und Handelskammer stehe man in Kontakt, was die Einführung von Geschäftsleuten in das System betrifft. Die App wurde von einem privaten Betreiber entwickelt. Allerdings soll auch die Warn-App des Bundes mit einer Kontaktnachverfolgungsfunktion ausgerüstet werde. Weber sagte, es sei aber staatlicherseits schon vieles angekündigt worden und erinnerte an die Schnelltests. Auch hier sei Augsburg gut damit gefahren, selbst die Initiative zu ergreifen. In den vergangenen Tagen habe man überprüft, dass App und Software des Gesundheitsamts zusammenspielen. Auch der städtische Datenschutz war eingeschaltet.

    Allerdings ist absehbar, dass die Einsatzmöglichkeiten der App demnächst zusammenschrumpfen werden, weil in Geschäften angesichts der steigenden Inzidenzwerte ein Ende von "Click&Meet" bevorsteht. Weber sagte, die App könne aber überall, wo Menschen noch zusammenkommen, vom Friseursalon bis zur Kirche, zum Einsatz kommen. Zudem, so Weber, wolle man jetzt darauf vorbereitet sein, dass irgendwann auch wieder mehr Öffnungen möglich sind, wenn es die Infektionslage zulässt. Für Bürger, die kein Smartphone besitzen, wird es eine Lösung geben.

    Der Stadtrat beschloss am Freitag auch ein Konzept für einen Stadtsommer 2021, das die Aktivitäten aus 2020 beibehält und teils erweitert. "Ich hoffe, dass mit Abstandsregeln, Impfen und Testen im Sommer einiges möglich sein wird", so Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU), dessen Referat die Federführung hat. Man wolle ein Konzept haben, wenn die Infektionszahlen wieder sinken, wobei das Gesundheitsamt in einer Hochrechnung für Anfang April schon einmal eine Inzidenz von 200 in den Raum gestellt hat. Von diesem Niveau müsste man erst einmal wieder herunterkommen. Hier die wichtigsten Eckpunkte für den Stadtsommer:

    Die Augsburger Maximilianstraße wird für Autos gesperrt

    • Sperrungen: Die Maximilian- und Ludwigstraße werden von Mai bis Oktober an Donnerstag-, Freitag- und Samstagabenden für Autos gesperrt. In der Maxstraße wird auch an Samstagnachmittagen eine Sperrung geprüft. Denkbar sei, so nicht nur für eine Entzerrung der Nachtschwärmer zu sorgen, sondern tagsüber Platz für Familien zu schaffen. Allerdings, so Pintsch, brauche es dafür auch ein Konzept. Zudem soll die Maximilianstraße mit Kübelpflanzen begrünt werden. "Es wird verschiedene Meinungen dazu geben, aber es ist ein Test", so Pintsch.
    • Außengastro: Wie im vergangenen Sommer ist Außengastro von donnerstags bis samstags bis 1 Uhr möglich, um die Nachtschwärmer zu kanalisieren. Der To-Go-Verkauf in der Innenstadt (mit Fugger- und Ludwigstraße) muss um Mitternacht enden. Parkplätze am Straßenrand sollen in größerem Ausmaß als im vergangenen Jahr zu Außengastro-Flächen umgewandelt werden können.
    Nach einer lauen Sommernacht treiben nicht selten die Hinterlassenschaften des Partyvolks im Herkulesbrunnen in der Maximilianstraße.
    Nach einer lauen Sommernacht treiben nicht selten die Hinterlassenschaften des Partyvolks im Herkulesbrunnen in der Maximilianstraße. Foto: privat (Archivbild)
    • Mehrweg: Mit Gastronomen wird zunächst auf freiwilliger Basis ein Mehrweggebot in der Innenstadt ausgehandelt, um Müll zu reduzieren. "Das Abfallproblem ist gravierend", so Umweltreferent Reiner Erben (Grüne). Ab Mitte des Jahres gibt es auch ein gesetzliches Verbot. Man wolle gemeinsam mit der Gastronomie auf Mehrweg-Varianten umsteigen, so Erben.
    • Stadtstrand: Die Stadt will einen "Stadtstrand" als Erholungsfläche und Möglichkeit für Kleinkunst bieten. Der anfangs ins Auge gefasste Ulrichsplatz scheide aus, so Pintsch. "Sand ist schnell irgendwo hingeschüttet, aber die Fläche muss auch irgendwie bespielt werden." Mögliche Orte sind die Rote-Torwall-Anlagen oder der Kulturbiergarten am Königsplatz, der eine Wiederauflage erfahren soll.
    • Kultur: Für Kultur und Sport sind Stufenkonzepte geplant. Vorgesehen ist eine Art Festival-Zone am Gaswerk (bis zu 500 Besucher), die vor allem lokalen Künstlern eine Bühne bieten soll. Geplant sind 18 Spieltage im Mai und Juni. Auch die Freilichtbühne soll wie im vergangenen Jahr nicht nur vom Staatstheater genutzt werden können. Geplant sind mehrere Kulturbühnen in der Innenstadt.
    • Karussells und Buden: Auf dem Plärrergelände soll es wieder einen kleinen Freizeitpark wie im vergangenen Jahr geben. Auch in der Innenstadt werden Schausteller und Marktkaufleute Möglichkeiten bekommen, mit Fahrgeschäften und Ständen präsent zu sein.

    In Augsburg sollen im Sommer private Straßenfeste möglich sein

    Bürger in den Stadtvierteln sollen darüber informiert werden, wie sie private Straßenfeste organisieren können und welche Absprachen mit Behörden dafür nötig sind. "Die Ämter stehen dafür bereit. Es soll nicht der Beamtenschimmel wiehern", so Pintsch.

    Oberbürgermeisterin Weber sagte, vermutlich würden angesichts der Infektionslage nicht alle Angebote schon im Frühjahr starten können. "Manche Punkte werden gehen, andere vielleicht nicht. Aber wir haben gelernt, dass wir ein atmendes System brauchen", so Weber. Alle Ideen stünden unter dem Vorbehalt des Infektionsschutzes.

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