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Augsburg: Stadtmauer bei Kahnfahrt bleibt Sicherheitsrisiko

Augsburg

Die Stadtmauer nahe der Kahnfahrt bleibt ein Sicherheitsrisiko

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    Der Weg vom Gänsbühl in Richtung Kahnfahrt bleibt bis auf Weiteres gesperrt.
    Der Weg vom Gänsbühl in Richtung Kahnfahrt bleibt bis auf Weiteres gesperrt. Foto: Michael Hörmann

    Die Aufregung rund um die Kahnfahrt ist momentan groß: Drei Robinien sind innerhalb von fünf Wochen in den Stadtgraben gestürzt. Zum Glück wurde niemand verletzt. Weitere neun Bäume sind marode, sie sollen bald gefällt werden. Dies ist allerdings nicht das einzige Problem im Umfeld der Kahnfahrt. Im Bereich zwischen Gänsbühl und dem Eingang zum Lokal Kahnfahrt ist ein etwa 50 Meter langer Straßenabschnitt seit Wochen gesperrt. Ein Schild signalisiert, dass hier Lebensgefahr herrsche. Herabfallende Steine und umstürzende Mauer werden als Begründung genannt. Die Stadt Augsburg erläutert, warum sich in dem abgesperrten Bereich überhaupt nichts bewegt. Seit Ende Mai gilt bereits die Sperrung.

    Die Sperrung ist für viele Anwohnerinnen und Anwohner ärgerlich, weil es sich um einen beliebten Spazierweg entlang des Areals an der Kahnfahrt handelt. Für Autofahrer ist zumindest die Zufahrt in die Tiefgarage der Klinik Vincentinum gewährleistet. Auf der anderen Seite der Absperrung ist die Zufahrt zum Lokal ebenfalls weiterhin möglich.

    Hochbauamt der Stadt Augsburg verweist auf weitere Prüfungen

    Das städtische Hochbauamt bittet um Verständnis, dass die Sperrung weiterhin gelten müsse. Auf Anfrage heißt es: "Zur Untersuchung der Gründungssituation wurden in den letzten Wochen vier Schürfen hergestellt und weitere Messungen durchgeführt." Aktuell würden die Daten ausgewertet. Da momentan der Einsturz der Mauer nicht ausgeschlossen werden könne, müsse dieser Straßenbereich bis auf Weiteres gesperrt bleiben.

    Der St.-Jakob-Wasserturm steht nahe der Kahnfahrt.
    Der St.-Jakob-Wasserturm steht nahe der Kahnfahrt. Foto: Michael Hörmann

    Derzeit wird laut Hochbauamt ein Sanierungskonzept erstellt. Es berücksichtigt den Baumbestand in den Wallanlagen. Eingebunden ist zudem die Denkmalpflege. "Erst anschließend können die voraussichtlichen Kosten seriös geschätzt und die erforderlichen Mittel zum Haushalt angemeldet sowie etwaige Fördermittel beantragt werden", heißt es beim Hochbauamt. Schadensfälle gibt es auch an anderen Stellen der Stadtmauer, so zum Beispiel in der Thommstraße. Die Mauer an der Kahnfahrt sei allerdings isoliert zu betrachten, heißt es bei der Stadt: "Eine Sanierung dieses Mauerabschnittes steht nicht in Verbindung zu anderen Teilen der Stadtmauer."

    Stadtmauer Gänsbühl nahe der Kahnfahrt: Ein Blick in die Vergangenheit

    Bei dem betroffenen Abschnitt der Stadtmauer Gänsbühl handelt es sich um Reste der Stadtmauer aus dem 15. Jahrhundert, zugehörig zur Oblatterwallbastion. Die Mauer war ursprünglich als niedere Mauer ausgeführt, später kamen die innen angefügten Bogen mit dem gedeckten Wehrgang dazu. Im 16. Jahrhundert wurde hinter der frei stehenden Stadtmauer der Bastionswall aufgeschüttet. Da sich bereits in früheren Zeiten Verformungen an der Mauer zeigten, wurde im Jahr 2013 im nördlichen Bereich ein Rissmonitor montiert. Ziel ist, mögliche Verformungen frühzeitig festzustellen. Auswertung und statische Vermessungen zeigten eine stetige Wandbewegung in Richtung Straße, heißt es. 

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