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Augsburg: Wo könnte in der Augsburger City ein Spielplatz entstehen?

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Wo könnte in der Augsburger City ein Spielplatz entstehen?

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    Pritschelspaß auf dem Rathausplatz: Die Wasserfontänen im Herzen Augsburgs bereiten vielen Kindern in diesen Tagen viel Freude. Das Projekt läuft noch bis zum 22. Juni.
    Pritschelspaß auf dem Rathausplatz: Die Wasserfontänen im Herzen Augsburgs bereiten vielen Kindern in diesen Tagen viel Freude. Das Projekt läuft noch bis zum 22. Juni. Foto: Benedikt Dahlmann

    Es ist schon länger her, dass auf dem Augsburger Rathausplatz vor Freude so viel gekreischt und gelacht wurde wie in diesen Tagen. Die Kinder sind begeistert, wenn die Wasserfontänen aus dem Boden schießen und sie nass spritzen. Der vorübergehend installierte Wasserspielplatz "Playfountain" lockt seit rund drei Wochen viele Familien an - auch jene, die die Innenstadt schon lange nicht mehr besucht haben. Die Resonanz auf das Projekt zeigt: Viele würden sich dauerhaft ein Angebot wünschen. 

    Seit Mia und Markus Goss kleine Kinder haben, waren sie schon lange nicht mehr in der Augsburger Innenstadt, sagen sie. Nun sitzen sie mit den Kleinen, der Tante und den Großeltern in einem Café am Rathausplatz und genießen Sonne und die fröhliche Stimmung, die vom Wasserspielplatz förmlich herüberschwappt. Sobald der zweijährige Lasse sein Eis vertilgt hat, wird er wieder zwischen den Fontänen herumspringen. Bereits das zweite Mal innerhalb weniger Tage ist die Familie aus Stadtbergen in die City gefahren. Das sei schon lange nicht mehr vorgekommen. 

    "Solche Projekte sind wichtig für Augsburgs Innenstadt"

    "Außer, dass es in der City-Galerie für Kinder gelegentlich Attraktionen gibt, ist für die Kleinen in der Augsburger Innenstadt sonst nicht viel geboten. Ihnen wird es bei einem Stadtbesuch schnell langweilig", meinen die 35 Jahre alte Mutter und der 32-jährige Vater. Umso angetaner sind sie jetzt von dem temporären Pritschel-Platz am Rathaus. Und - eingekauft haben sie nebenbei auch noch gleich. Für das Stadtmarketing, das hinter der Aktion steckt, unterstreicht die positive Resonanz der Bürgerinnen und Bürger genau das, was man schon länger weiß.

    Der Springbrunnen "Playfountain" lockt Familien auf den Rathausplatz, wie Markus und Mia Goss mit den Großeltern Leo Weierst und Anni Lassen-Weierst sowie Tante Amanda Goss mit dem zweijährigen Lasse Goss.
    Der Springbrunnen "Playfountain" lockt Familien auf den Rathausplatz, wie Markus und Mia Goss mit den Großeltern Leo Weierst und Anni Lassen-Weierst sowie Tante Amanda Goss mit dem zweijährigen Lasse Goss. Foto: Benedikt Dahlmann

    "Das Projekt zeigt, dass solche Angebote auch zukünftig für die Innenstadt wichtig sind", betont Leiter Ekkehard Schmölz. "Der Wasserspielplatz ist ein Beispiel dafür, wie man die City zu einem noch lebendigeren Ort machen kann." Die Besonderheit der "Playfountain" sei, dass sie für alle Menschen zugänglich sei. "Solche Angebote in der City sind nicht nur für diejenigen von Bedeutung, die direkt davon profitieren, sondern für die gesamte Gemeinschaft", findet Schmölz. Er ist überzeugt, dass die Augsburger Innenstadt solch niederschwelligen Möglichkeiten braucht. "Wir vom Stadtmarketing hoffen, dass dies in zukünftigen Stadtentwicklungsplanungen mit berücksichtigt wird." Bei der Stadtspitze weiß man um den Bedarf nach mehr Attraktivität für Familien mit Kindern. Doch was wird dafür getan?

    Oberbürgermeisterin Eva Weber: "Ämterinterne Absprachen laufen"

    Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) sagt, sie habe das Grünamt "beauftragt, sich Gedanken zu machen, wo ein Spielplatz situiert werden kann. Die Standortsuche und die ämterinternen Absprachen laufen derzeit". Das Thema stehe schon seit längerem auf der Agenda, nachdem in den jährlich stattfindenden Passantenbefragungen der Wunsch nach einem

    Im Vorfeld der Aufstellung der Wasserfontänen hatte auch die Sozialfraktion im Ordnungsausschuss des Stadtrats dauerhafte Angebote angemahnt. Der derzeitige Wasserspielplatz sei eine schöne Sache und ein Solitär, sagt der Vorsitzende der Sozialfraktion Florian Freund. Doch eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt, die er nicht nur für Familien mit Kindern, sondern auch für Seniorinnen und Senioren als notwendig sieht, sei vielschichtiger. "Es braucht nicht nur Spielplätze. Es geht auch um mehr Wickeltische in Toiletten und angesichts des Aufheizens der Innenstädte um mehr grüne Inseln und Bäume." Freund glaube der Stadtregierung, dass sie die Aufenthaltsqualität in der City verbessern wolle. Nur zweifelt er an der Umsetzung. "Wenn ich bei vielen Sachen immer höre, was aufgrund der finanziellen Lage alles nicht geht und es werden aber 400 Millionen Euro für das Theater ausgegeben, dann ärgert mich das."

    "Kaum Verweilplätze für Eltern mit Kindern"

    Der siebenjährige Sam weiß nichts von Stadtgestaltung, Finanzhaushalt und Kommunalpolitik. Der Bub weiß nur, dass dieser Tag mit seiner Mutter besonders schön ist - und das, obwohl er vorher beim Zahnarzt war.

    Abends ist das Wasserspiel am Rathausplatz illuminiert. Auch zu später Stunde wagt der ein oder andere offenbar eine Abkühlung.
    Abends ist das Wasserspiel am Rathausplatz illuminiert. Auch zu später Stunde wagt der ein oder andere offenbar eine Abkühlung. Foto: Silvio Wyszengrad

    Mutter Evelyn Morath aus der Firnhaberau hat extra Handtuch und Badehose eingepackt, damit sie mit ihrem Sohn nach dem Arzttermin den Nachmittag am Rathausplatz verbringen kann. Eingewickelt in ein Frotteetuch sitzt Sam am Rande des Wasserspielplatzes und macht eine Pause vom Badespaß. "Er liebt Wasser und Musik. Das ist die ideale Kombination", sagt Morath über ihren Sohn. Sie seien extra wegen der Fontänen in die Innenstadt gekommen. "Normalerweise zieht es mich hier nicht rein." Die 35-jährige Sonja Eder hat mit ihren beiden Kindern zuletzt öfter auf dem Rathausplatz haltgemacht. "Man trifft hier Menschen, die Kinder finden andere Kinder zum Spielen - es ist einfach toll. Gerade, weil es sonst kaum Verweilplätze für Eltern mit Kindern in der Stadt gibt."

    Der Wasserspielplatz ist bis zum 22. Juni täglich von 10 bis 19 Uhr in Betrieb. Von 19.15 Uhr bis 22 Uhr wird die Installation zu einem "Licht- und Wasserspiel".

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