Als der Bildungsausschuss des Stadtrates vor drei Wochen den Verkauf des Schullandheims in Zusamzell (Landkreis Augsburg) beschloss, gab es eine kontroverse Diskussion. Jutta Fiener (Soziale Fraktion) und Regina Stuber-Schneider (Bürgerliche Mitte) sprachen sich in emotionalen Redebeiträgen für den Verbleib der Übernachtungs- und Bildungsstätte bei der Stadt aus. Doch die Befürworter des Verkaufs (CSU, Grüne und AfD) setzten sich mit acht Stimmen durch. Die Soziale Fraktion will die geplante Veräußerung der renovierungsbedürftigen Immobilie nicht hinnehmen und wartet im Stadtrat an diesem Donnerstag mit einem Rettungsvorschlag auf.
Stiftung soll Schullandheim in Zusamzell vermieten
Der Antrag sieht vor, dass die Stadt das Schullandheim Zusamzell nebst allen zugehörigen Grundstücken und Ausstattung an eine geeignete städtisch geführte Stiftung übergibt. Diese soll den notwendigen Umbau für den Weiterbetrieb durchführen und anschließend an Schulen vermieten. Laut Stadtrat Stefan Kiefer soll die Übergabe schenkungsweise mit der Maßgabe erfolgen, dass das Grundstück wenigstens 25 Jahre lang für die Nutzung durch Schulen und Jugendgruppen zur Verfügung gestellt wird. Der Lösungsvorschlag sieht des Weiteren vor, dass die Stiftung die Einnahmen aus dem Übernachtungsbetrieb erhält. Die Stadt soll weiterhin den Betrieb organisieren beziehungsweise an einen geeigneten Träger übergeben.
Schullandheim soll nicht in Konkurrenz zu Schulsanierungen stehen
Ihren Vorstoß begründet die Soziale Fraktion folgendermaßen: "Die letzten zehn Jahre zeigten, dass das Bildungsreferat sich nicht imstande sieht, die Immobilie gleichzeitig zu betreiben und zukunftsorientiert umzubauen." Mit dem Antrag solle nun die Baulast für das Gebäude aus dem Bildungsreferat und auch aus dem städtischen Haushalt herausgelöst werden, um nicht mehr in Konkurrenz zu Schulsanierungen zu stehen. Laut Kiefer hat sich auch das Bayerische Schullandheimwerk in einem Schreiben an OB Eva Weber für den Erhalt der Einrichtung in Zusamzell starkgemacht. (bau)