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Augsburg: Stadt Augsburg will den Müllberg für 50 Millionen Euro erweitern

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Stadt Augsburg will den Müllberg für 50 Millionen Euro erweitern

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    Vorne ist der begrünte Teil des Müllbergs mit Wiesen und Büschen zu sehen, im Hintergrund der noch aktive Bereich der Deponie.
    Vorne ist der begrünte Teil des Müllbergs mit Wiesen und Büschen zu sehen, im Hintergrund der noch aktive Bereich der Deponie. Foto: Silvio Wyszengrad (Archivfoto)

    Die Stadt Augsburg will den Müllberg nördlich der Autobahn, der in Teilen bereits renaturiert wurde und seit 2016 für die Öffentlichkeit als Aussichtspunkt zugänglich ist, über das Jahr 2023 hinaus als Deponie betreiben und im Osten erweitern. Ursprünglich hätte für 2023 das Betriebsende der noch aktiven Flächen angestanden, weil die Deponie dann randvoll sein wird. Nun soll der Müllberg eine Erweiterung in Richtung Flughafen auf einer Grundfläche von rund 400 mal 200 Metern bekommen. Weiter erhöht werden kann er aus einem Grund nicht.

    Eine Erhöhung des etwa 50 Meter hohen Berges scheidet unter anderem aus, weil er in der Einflugschneise des Augsburger Flughafens liegt.

    Ab 2023 ist der bestehende Müllberg in Augsburg voll

    Auf der Mülldeponie wurde bis zum Betriebsstart der Müllverbrennungsanlage in Lechhausen in den 1990er Jahren vom Hausmüll bis zum Elektroschrott alles Mögliche abgelagert. Seit etwa 25 Jahren dient der Müllberg nur noch als Deponie für Bauschutt, etwa aus dem Straßenbau, aber auch für Aschen, belasteten Bodenaushub, Glaswolle oder asbesthaltige Baustoffe. Umweltreferent Reiner Erben (Grüne) sagt, Augsburg wolle den im Stadtgebiet anfallenden Abfall, für den die Stadt laut Gesetz eine Entsorgungsmöglichkeit bieten muss, auch bei sich entsorgen und keinen Mülltourismus fördern. "Wir fühlen uns verantwortlich für unseren Abfall."

    Schon jetzt werden etwas stärker belastete Abfälle auf eine Deponie in Nordschwaben gefahren. Ab 2023 sei auch für unbelasteten Schutt in Augsburg kein Platz mehr, weil das genehmigte Gesamtvolumen von 8,5 Millionen Kubikmetern dann erreicht sein wird. Künftig soll für beide Abfallarten Platz in Augsburg sein. Man wolle aber dort nur Müll aus Augsburg und Gersthofen (der Müllberg liegt im Grenzgebiet) einlagern, so Erben.

    Stadt Augsburg muss Äcker kaufen

    Mit der Regierung von Schwaben als Genehmigungsbehörde haben erste Gespräche stattgefunden. In einem nächsten Schritt werden nun die Bürger informiert. Eine erste Veranstaltung findet am Montag statt (wir berichteten), eine zweite folgt möglicherweise, da das Platzkontingent coronabedingt begrenzt ist. Auch mit den Landwirten, deren Äcker die Stadt kaufen möchte, gibt es Gespräche. Man wolle mehr Flächen kaufen, als für die eigentliche Deponie nötig sind, so Erben, um dort auch ökologische Ausgleichsmaßnahmen umzusetzen.

    Wandertour am Augsburger Müllberg

    Start/Ziel Parken an der Kreuzung Kaspar-Reiter-Weg/Jagdweg, von dort geht es zum Südeingang des Müllbergs. Dem Südweg folgen, bis er in den Nordweg mündet. Von dort geht es weiter bis zum Gipfelkreuz. Dann auf dem blau markierten Rückweg bis zum Südweg - oder man erweitert die Strecke und geht bis zum Nordeingang und zurück.

    Dauer 20 bis 30 Minuten sollte man für ein Aufstieg einplanen, ebenso für den Weg ins Tal.

    Geeignet für Eine Wanderung über die Hügellandschaft des Monte Müll ist aufgrund der kurzen Aufstiegszeit und der gemütlichen Steigung für jedermann geeignet. Zumindest zu Fuß, denn Radfahren ist verboten.

    Öffnungszeiten 8 bis 20 Uhr.

    Wie die Bürger in der Firnhaberau zur Erweiterung stehen und ob im Fall einer Genehmigung womöglich Klagen drohen, ist noch unklar. Die Erweiterung soll eine Laufzeit von etwa 30 Jahren haben, wenn man von jährlich 50.000 Kubikmetern Abfall ausgeht - insgesamt geht es um 1,5 Millionen Kubikmeter Volumen. Erben kündigt bereits an, dass der Radweg nach Gersthofen entlang der Deponie umverlegt werde, die Wegebeziehung aber erhalten bleiben soll. Hinsichtlich des Asbests drohe keine Gefährdung. Belastete Baustoffe würden in großen Säcken angeliefert und auf der Deponie vergraben. Das Sickerwasser werde wie bei der schon bestehenden Deponie aufgefangen.

    Müllberg: Stadt Augsburg muss Zeit gewinnen

    Allerdings ist schon absehbar, dass die Erweiterung bis 2023 nicht umzusetzen ist. Mit der Regierung von Schwaben laufen Gespräche darüber, wie auf dem bestehenden Müllberg mehr Schutt untergebracht werden kann. Die Idee ist, die für die Sanierung nötige Deckschicht aus Folie, Kies und Erde, mit der der Schutt für die Naturierung zugedeckt wird, dünner aufzuschütten. Damit könnte man noch vier bis fünf zusätzliche Jahre Betriebszeit herausholen, so die Hoffnung.

    Die Kosten beziffert die Stadt auf etwa 50 Millionen Euro. Nötig sei etwa eine Bodenplatte, auf der die Deponie gegründet werde, so Georg Holder, Leiter des städtischen Abfallwirtschaftsbetriebs. Auch ein Kostenpuffer ist eingerechnet. Zwar zeichnet sich ab, dass die Abfallgebühren im kommenden Jahr steigen könnten, mit der Müllbergerweiterung hat das aber nichts zu tun - die Abfälle, für die die Augsburger Müllgebühren zahlen, kommen nämlich nicht auf den Müllberg. Man werde, so Erben, die Kosten über die Gebühren abfinanzieren, die man von den Deponienutzern verlange, also etwa Abbruchfirmen oder auch dem städtischen Tiefbauamt.

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