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Augsburg: Stadt Augsburg stellt in Oberhausen Schutzdach für Drogensüchtige auf

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Stadt Augsburg stellt in Oberhausen Schutzdach für Drogensüchtige auf

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    Auf dem ehemaligen Spielplatzareal am Oberhauser Bahnhof soll ein Schutzdach für die Drogenszene aufgestellt werden.
    Auf dem ehemaligen Spielplatzareal am Oberhauser Bahnhof soll ein Schutzdach für die Drogenszene aufgestellt werden. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Stadt Augsburg ist aktuell dabei, auf dem früheren Spielplatzareal neben dem Helmut-Haller-Platz, das vor einigen Jahren in eine Aufenthaltszone für die Süchtigenszene umgewandelt wurde, ein Wetterschutzdach aufzustellen. So wolle man die Situation an der benachbarten Straßenbahnhaltestelle bei schlechtem Wetter entzerren, sagt Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU). Bei Regen suchen Süchtige bislang unter den Haltestellenhäuschen Schutz, was Fahrgästen mitunter Unbehagen bereitet. Zudem wird das Gitter an der Tiefgarageneinfahrt unter dem Bahnhofsvorplatz etwas weiter nach vorn gezogen, sodass die Tiefgarage keine Unterstellmöglichkeit mehr bietet. Auch hier klagen Anwohner über Verschmutzung und Drogenspritzen. Fürs kommende Jahr gebe es auch Gespräche über einen Wochenmarkt und ein Public-Viewing zur Fußball-EM auf dem Haller-Platz. 

    Süchtige am Oberhauser Bahnhof: "Die Verdrängung kranker Menschen bringt null"

    Pintsch sagte am Donnerstag, dies seien Sofortmaßnahmen, um die Situation für Anwohner und den Stadtteil zu verbessern. Wie berichtet plant die Stadt mittelfristig aber, die Drogenszene vom Bahnhofsvorplatz wegzuverlagern, indem sie an anderer Stelle in Oberhausen ein größeres Hilfsangebot als den seit 2017 bestehenden Drogenkontaktladen Be-Treff etabliert, den Drogenhilfe und Sozialverband SKM im Auftrag der Stadt betreiben. Damit könne man den Süchtigen besser helfen und entlaste gleichzeitig den Platz, so Pintsch, der das Vorhaben am Donnerstag öffentlich vorstellte. Das eine sei aber ohne das andere nicht denkbar. "Die Verdrängung kranker Menschen bringt null", betonte Pintsch. Auch Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) sagte, es gehe um diese zwei Aspekte. "Wir wollen uns intensiv um die Lage auf dem Platz kümmern", so Weber. Dieser sei mit dem Oberhauser Bahnhof ein Verkehrsknotenpunkt. Die bisherigen Überlegungen mit Brunnen und Bäumen brächten nichts, wenn die Szene dort unverändert unterwegs sei. "Aber noch wichtiger ist, dass wir uns darum kümmern, wie wir den kranken Menschen dort eine bessere Hilfestellung geben können." Die Lage habe sich angesichts neuer Konsumformen von Drogen in den vergangenen Monaten zugespitzt. 

    Neuer Drogen-Kontaktladen in Augsburg soll nicht im Wohngebiet liegen

    Eine Örtlichkeit für das vergrößerte Angebot gibt es noch nicht. Man führe Gespräche, habe aber noch nichts, so Pintsch. Klar sei aber, dass das neue Angebot in Nähe der Substitutionspraxen in Oberhausen liegen müsse und entlang des Weges zum Bezirkskrankenhaus, das für viele Süchtige auch Anlaufstelle ist. "Die Immobilie wird auch nicht in einem Wohngebiet liegen", betonte Pintsch. Man habe als Stadt die Diskussionen um die Ansiedlung des Be-Treff nicht vergessen. "Man muss aber auch sagen: Die Befürchtungen, die damals geäußert wurden, sind nicht eingetreten", so Pintsch. 

    Er versprach eine "maximal transparente Kommunikation", sobald man eine Immobilie habe. Ganz einfach werde das nicht werden. "Uns ist klar, dass es Diskussionen in der Bürgerschaft geben wird", so Pintsch. Dem werde er sich aber stellen, weil er vom Konzept überzeugt sei. Pintsch will im kommenden Jahr bei der Suche nach einer Örtlichkeit weiter sein, 2025 solle der neue Kontaktladen, der dann unter anderem ein ganztägiges Angebot mit Mittagstisch und großzügigen Aufenthaltsmöglichkeiten bieten soll, in Betrieb gehen. Im Idealfall gehe davon auch ein Impuls für den Stadtteil aus, etwa durch ein Café, eine Kultureinrichtung oder ein städtisches Beratungsangebot für alle Bürger. 

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