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Augsburg: Stadt plant faltbares Solardach über der Kläranlage

Augsburg

Stadt plant faltbares Solardach über der Kläranlage

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    Die Stadt möchte über den Belebungsbecken im Klärwerk zwei große Photovoltaikanlagen errichten.
    Die Stadt möchte über den Belebungsbecken im Klärwerk zwei große Photovoltaikanlagen errichten. Foto: Silvio Wyszengrad (Archiv)

    Die Stadt Augsburg möchte im Klärwerk zwei großflächige Photovoltaik-Anlagen über zwei Klärbecken bauen, um den Anteil an eigenproduzierter Betriebsenergie zu erhöhen. Vorgesehen ist, über zwei Belebungsbecken, in denen Mikroorganismen das Wasser reinigen, zusammenfaltbare Solardächer zu errichten. Die Becken sind jeweils mehrere tausend Quadratmeter groß. Auf diese Weise müsse, anders als bei einem Solarpark, man keine zusätzlichen Flächen zubauen und könne den Luftraum über den Becken nutzen, so die Bauverwaltung. Der Bauausschuss des Stadtrats gab am Donnerstag grünes Licht für das Vorhaben.

    Bei dem 8,2 Millionen Euro schweren Projekt sollen spezielle Solarmodule, die ohne Glas auskommen und darum besonders leicht sind, auf Stahlrahmen über den Klärbecken installiert werden. Durch ein Tragwerk aus Seilen ist die ganze Konstruktion zusammenfaltbar, sodass die Becken für Wartungsarbeiten freigemacht werden können. Bei Unwetter wie Sturm, Hagel oder starkem Schneefall soll eine Automatik die Solarmodule in eine geschützte Position fahren. Die Kosten wird die Stadtentwässerung aus ihrem eigenen Etat stemmen. Mit 14 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr ist das Klärwerk einer der Großverbraucher in Augsburg. Einen Teil ihres Stroms gewinnt die Kläranlage über Faulgas aus den Klärschlammtürmen und eine Wasserturbine. Im Zuge der anstehenden Erweiterung der Anlage mit einer weiteren Reinigungsstufe könnte der Stromverbrauch steigen.

    Auch der Parkplatz des Bärenkeller-Bads soll überbaut werden

    Zudem fasst die Stadt aktuell auch eine Überbauung des Bärenkellerbad-Parkplatzes mit einer Photovoltaik-Carportanlage ins Auge. Wie berichtet, möchte die Stadt mit dem Vorhaben etwa 400 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Entsprechende Planungen sollen nun vertieft werden. Perspektivisch könnte im Bärenkellerbad künftig eine Wärmepumpe zum Heizen des Beckenwassers zum Einsatz kommen. Der Strom würde dann in Teilen aus der Photovoltaik-Anlage (geschätzt 1,4 Millionen Euro Kosten) kommen und vor Ort verbraucht werden, so die Überlegung der Stadt.

    CSU-Stadtrat Peter Schwab sagte im Sportausschuss des Stadtrats, das Projekt diene hoffentlich auch anderen Ämtern oder Firmen - etwa Supermärkten - als Vorbild. Die Bürgerliche Mitte, die das Thema Solar-Überbauung von Parkplätzen vorangetrieben hatte, sagte, es wäre auch wünschenswert, wenn Privatleute die Möglichkeit hätten, sich mit Einlagen an solchen Vorhaben zu beteiligen. Einzig die AfD signalisierte Widerstand. Die Stadt solle ihr weniges Geld für Wichtigeres ausgeben, zumal die Stromnetze im Sommer ohnehin überlastet seien.

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