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Foto: Krieger (Archiv)
Foto: Krieger (Archiv)

Die Maskenpflicht für Fahrradfahrer in der Innenstadt und den Stadtteilzentren wird gelockert. Am Kuhsee, Hochablass und der Wertach gilt sie weiterhin.

Augsburg
10.01.2021

Stadt Augsburg hebt Maskenpflicht für Radler teilweise auf

Von Stefan Krog

Nach der Kritik von Fahrradfahrern ändert die Stadt Augsburg die Regeln. In den Maskenzonen wie der Innenstadt muss der Mund-Nasen-Schutz nicht mehr überall getragen werden.

Die Stadt Augsburg ändert jetzt die Maskenregeln für Fahrradfahrer in den Maskenzonen wie der Innenstadt und den Stadtteilzentren: Radler müssen dort ab Montag keinen Mund-Nasen-Schutz tragen, wenn sie auf der Straße unterwegs sind. Auf gemeinsam genutzten Geh- und Radwegen und Gehwegen mit dem Zusatzzeichen "Radfahrer frei" sowie in der Fußgängerzone gilt die Maskenpflicht weiterhin, ebenso wie in den ausgewiesenen Bereichen an der Wertach, am Kuhsee und am Hochablass. Maßgeblich für die Einteilung sei gewesen, wo enge Begegnungen zwischen Radlern und Fußgängern (für sie gilt die Maskenpflicht in den entsprechenden Arealen weiterhin) und somit Infektionen möglich seien.

Maskenpflicht für Radfahrer: Harsche Kritik an der Stadt Augsburg

Die Stadt hatte Fahrradfahrer und Jogger in den Maskenzonen ursprünglich komplett von der Maskenpflicht ausgenommen. Der Freistaat unterstützte dieses Vorgehen allerdings nicht. Während der städtische Ordnungsdienst die Radler gewähren ließ, verhängte die staatliche Polizei Bußgelder. Als diese Diskrepanz vor einigen Wochen offenkundig wurde, zog die Stadt nach Diskussionen mit dem Freistaat ihre Sonderregelung zum Jahreswechsel zurück. Seitens des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs und von vielen Radlern gab es harsche Kritik, weil speziell bei brillentragenden Fahrradfahrern ein Beschlagen der Gläser und somit ein Sicherheitsrisiko absehbar sei. Unter anderem der FDP-Bundestagskandidat und Rechtsanwalt Alexander Meyer, der bereits erfolgreich gegen das städtische Verbot zum Abbrennen von Feuerwerk auf Privatgrund an Silvester geklagt hatte, kündigte die Prüfung einer neuen Klage an.

Die Bürgerliche Fraktion im Stadtrat, an der die FDP beteiligt ist, hatte zuvor gefordert, die Fahrbahnbereiche von Straßen von der Maskenpflicht auszunehmen, so wie es jetzt auch kommen wird. Die Stadt verwies in den vergangenen Tagen auf laufende Gespräche mit dem Freistaat. Man habe Verständnis für den Unmut der Radler, sei aber an die Verordnungen des Landes gebunden. Umweltreferent Reiner Erben (Grüne) äußerte auch Bedenken dahingehend, dass Maskenverweigerer eine Regelung gemäß dem Antrag der Bürgerlichen Fraktion künftig als Schlupfloch nutzen könnten und dann vom Gehweg auf die Fahrbahn wechseln.

Augsburger Grüne begrüßen neue Maskenregelung

Letztlich kommt die Regelung nun aber so, wie von ADFC und FDP gefordert. "Dass die Maskenpflicht jetzt auf Gehwege beschränkt ist und man von Göggingen ohne beschlagene Brillengläser entlang der Wertach ins Zentrum radeln kann, ist ein echter Gewinn an Verkehrssicherheit bei weiterhin größtmöglichem Infektionsschutz", so FDP-Stadtrat Lars Vollmar am Sonntag. Es sei "anerkennenswert", wie schnell die Stadt reagiert habe, auch wenn die neue Regelung weiterhin Stolpersteine berge. Wer mit dem Fahrrad etwa in Nord-Süd-Richtung durch die Innenstadt radelt, kann in der Konrad-Adenauer-Allee und Fuggerstraße ohne Maske fahren, muss aber für die etwa 200 Meter über den Königsplatz, wo es aber in der Tat zu gewisser Nähe zwischen Fußgängern und Radlern kommt, die Maske aufsetzen. Auch von den Grünen, die ebenfalls Erleichterungen für Fahrradfahrer gefordert hatten, kam Beifall. "Die Maskenpflicht überall auf dem Fahrrad zu verhängen, wäre übertrieben gewesen. Ich freue mich außerordentlich, dass der Wunsch der Grünen nach Anpassung dieser Regelungen so schnell erfüllt werden konnte", so Stadtrat Deniz Anan.

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Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) begrüßte am Wochenende die neue Regelung, dass Kunden in Geschäften vorher bestellte Waren unter Wahrung der Corona-Regeln wie Abstand und Maske abholen dürfen. Sie bittet die Bürger, das Angebot zu nutzen, um den Einzelhandel zu unterstützen. "Es bleibt zwar bei Einschränkungen für jede und jeden, aber wir dürfen nicht vergessen: Unsere Infektionswerte in Augsburg sind nach wie vor zu hoch", so Weber. Wenn sich alle an die Regeln hielten und Kontakte mieden, sei aber Besserung absehbar.

Über alle Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie informieren wir Sie in unserem News-Blog.

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