Zweimal im Jahr herrscht auf dem Areal Volksfeststimmung. Dann schlägt der Plärrer, Schwabens größtes Volksfest, seine Zelte auf dem Plärrergelände auf. Durch Corona war dies anders: Der Plärrer fiel 2020 und 2021 aus, ob es 2022 einen Osterplärrer geben wird, ist fraglich. Derzeit ist ein Teil des Geländes aber auch von einer anderen Einrichtung in Beschlag genommen: Die Stadt Augsburg hat ihr Testzentrum Mitte Januar vom Messezentrum auf den Plärrer umgezogen. Aktuell gibt es vor allem bei Fußgängerinnen und Fußgängern Ärger, weil sie teils lange Wartezeiten hatten. Wer mit dem Auto kommt, ist dagegen deutlich schneller dran. Die Stadt sieht nach teils harscher Kritik Handlungsbedarf. Darum wird nun zügig nachgebessert.
Der Haupteingang zum Plärrer liegt an der Langenmantelstraße. Dort fährt auch die Straßenbahn vorbei, direkt vor dem Eingang gibt es eine Haltestelle. Autofahrer dürfen aus beiden Richtungen ins Testzentrum abbiegen. Wenn vor dem Testzelt viel los ist, staut sich aber der Verkehr. Ein größerer Wartebereich für Autos auf dem Plärrergelände war bislang nicht vorgesehen. Für Autofahrer gibt es ein großes Zelt, in dem getestet wird, für Fußgänger ein kleineres daneben. Zudem dient der Plärrer auch weiterhin als kostenloser Parkplatz für Pendlerinnen und
Künftig werden mehr Personen gleichzeitig am Plärrer getestet
Für Fußgängerinnen und Fußgänger gab es bislang nur einen Zugang und eine Corona-Teststrecke. Dies führte am vergangenen Samstag zu massiven Warteschlangen, die Stadt bestätigte die Probleme. Gesundheitsreferent Reiner Erben (Grüne) verspricht nun Abhilfe: "Es war nach der misslichen Situation angebracht, umgehend zu reagieren." Daher werde nun eine zweite Fußgängerspur sowohl im Bereich der Warteschlangen, als auch im Bereich der Teststrecke etabliert. Diese zweite Strecke werde bei höherem Andrang aktiviert, um mehr Personen gleichzeitig testen zu können.
Auch beim Personaleinsatz gibt es Änderungen: Die Firma Bäuerle Ambulanz, die im Auftrag der Stadt Augsburg das Testzentrum betreibt, stockt auf, pro Tag wird außerdem in zwei Schichten gearbeitet. Es gibt laut Erben eine weitere Verbesserung: Kindertestungen werden vom restlichen Testgeschehen separiert. Außerdem sollen auch Bestätigungs-PCR-Testungen aufgrund eines positiven Schnelltests räumlich getrennt werden. Bereits am Mittwochvormittag wird das Fußgängerpodest entsprechend erweitert, heißt es. Voraussichtlich am Donnerstag könnten somit Kinder separat gelotst werden. Es laufen damit zwei Fußgängerlinien parallel.
Die Zahl der Corona-Kontaktpersonen steigt in Augsburg
Weil es in Augsburg immer mehr an Corona erkrankte Menschen gibt, steigt auch die Zahl von Kontaktpersonen. Viele erhalten die Nachricht über ihre Corona-Warn-App. Ein PCR-Test ist der nächste Schritt. Die Stadt Augsburg hat dafür lediglich eine Anlaufstelle, alle PCR-Tests werden nach Terminvereinbarung am Plärrer durchgeführt.
Diese Vorgaben kommen vom Freistaat, sagt Augsburgs Gesundheitsreferent Erben: "Aufgrund staatlicher Vorgaben und der Vorgaben der Bayerischen Teststrategie dürfen kostenfreie PCR-Testungen nur an den lokalen Corona-Testzentren der Landkreise und kreisfreien Städte angeboten werden." Gegenwärtig sind pro Tag 1500 Tests am Plärrer möglich. Angeboten werden allerdings auch kostenlose Schnelltests für Kinder unter sechs Jahren.
Für die Tests muss man sich anmelden. Wer unangemeldet kommt und lediglich einen Schnelltest wünscht, wird an die BRK-Teststation verwiesen, die sich ebenfalls auf dem Plärrergelände, keine hundert Meter vom städtischen Testzelt entfernt, befindet.
Stadt Augsburg betreibt insgesamt vier Corona-Testzentren
Die Stadt Augsburg hat neben dem Testzentrum am Plärrer noch drei weitere Teststationen: in der Maximilianstraße 59, in Haunstetten (Unterer Talweg 100) und am Impfzentrum im Technology Campus. PCR-Tests sind prinzipiell auch bei privaten Anbietern mit Teststationen möglich. Diese Tests sind aber meist kostenpflichtig.
Am Plärrer wird man auf die unterschiedlichen Formen von PCR-Tests reagieren. Erben sagt: "Die Trennung von PCR-Testungen aufgrund eines positiven Schnelltests und den übrigen PCR-Testungen ist in Planung." Bis nächste Woche werde eine Lösung umgesetzt. Für einen weiteren Ausbau der PCR-Testkapazität werde Hardware aus dem Labor benötigt, sprich, es werden mehr PCR-Tests generell benötigt. "Da es hier global eine hohe Nachfrage gibt, ist eine verlässliche Zeitangabe nicht möglich", so Erben. Auch kündige der Bundesgesundheitsminister aktuell eine neue Testverordnung an, die möglicherweise noch Nachsteuerungen erforderlich mache.