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Augsburg: Staatsanwalt erhebt Anklage nach Gewaltexzess am Königsplatz

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Staatsanwalt erhebt Anklage nach Gewaltexzess am Königsplatz

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    Am Königsplatz in Augsburg hat sich kurz vor Jahreswechsel eine schwere Straftat ereignet. Nun hat die Staatsanwaltschaft einen 18-Jährigen angeklagt.
    Am Königsplatz in Augsburg hat sich kurz vor Jahreswechsel eine schwere Straftat ereignet. Nun hat die Staatsanwaltschaft einen 18-Jährigen angeklagt. Foto: Annette Zoepf (Archivbild)

    Der Schlag hätte den 44-jährigen Mann fast umgebracht, mehr als zwei Wochen lang lag er danach im Koma. Was sich am 31. Dezember vergangenen Jahres am Königsplatz abspielte, ist eine Tragödie – und auch ein Fall, der zeigt, wie schwerwiegend die Folgen von Schlägereien im Nachtleben sein können. Nun hat die Staatsanwaltschaft Augsburg Anklage gegen den 18-Jährigen erhoben, der damals zugeschlagen haben soll und seit einem halben Jahr in Untersuchungshaft sitzt. Anders als noch vor einigen Monaten gehen die Ermittler aber nicht mehr davon aus, dass Manuel R. (Name geändert) bei der Tat einen Tötungsvorsatz gehabt oder den Tod des 44-Jährigen zumindest billigend in Kauf genommen habe.

    Wie berichtet, soll der 44-Jährige an dem Tag gegen 6 Uhr in der Früh am Königsplatz in einen Streit mit Manuel R. und einem anderen 18-Jährigen geraten sein, die Polizei sprach danach von einer "gegenseitigen körperlichen Auseinandersetzung". Manuel R. soll "erheblich alkoholisiert" gewesen sein, der 44-Jährige "überdurchschnittlich alkoholisiert". Eine alkoholgeschwängerte Situation, die hochkochte, so klangen die ersten Einschätzungen der Ermittler. Und eine, die eigentlich schon hätte beendet sein können, als der 44-Jährige auf dem Boden lag und die beiden 18-Jährigen nach mehreren Tritten gegen ihn von dem Mann abließen. Laut Polizei stand der 44-Jährige allerdings wieder auf, folgte dem Duo und sprach es erneut an – daraufhin soll Manuel R. zugeschlagen haben. 

    Prozess in Augsburg: 18-Jähriger soll auf Mann eingeschlagen haben

    Die Verletzungen des Mannes waren so schwer, dass die Polizei ihn vor Ort reanimieren musste. Nach Informationen unserer Redaktion erlitt der 44-Jährige unter anderem eine Fraktur im Gesicht sowie weitere, schwerwiegende Verletzungen im Schädelbereich. Bis Mitte Januar wurde er nach Informationen unserer Redaktion in ein künstliches Koma versetzt. Die Polizei hatte Manuel R. noch in der Nacht festgenommen; sie war unter anderem ihm über die Videoüberwachung des Platzes auf die Spur gekommen. Kurz darauf kam der 18-Jährige in Untersuchungshaft, der Haftbefehl lautete noch auf versuchten Totschlag. Angeklagt ist der Verdächtige nun allerdings wegen gefährlicher Körperverletzung, ein weniger schwerwiegender Vorwurf; der Prozess soll am Jugendschöffengericht laufen. Ein

    Das Univiertel in Augsburg: Aus diesem Stadtteil stammt der mutmaßliche Täter – das 44-jährige Opfer kannte er vor der Auseinandersetzung am Königsplatz wohl nicht.
    Das Univiertel in Augsburg: Aus diesem Stadtteil stammt der mutmaßliche Täter – das 44-jährige Opfer kannte er vor der Auseinandersetzung am Königsplatz wohl nicht. Foto: Silvio Wyszengrad (Archiv)

    Neben Manuel R. wird sich voraussichtlich noch sein 18-jähriger Begleiter in jener Nacht verantworten müssen. Er soll den 44-Jährigen ebenfalls geschlagen, ihn dabei aber nicht gravierend verletzt haben; in Untersuchungshaft sitzt der junge Mann nicht. 

    Was der konkrete Anlass war, dass die beiden 18-Jährigen und der deutlich ältere Mann an dem Tag aneinandergerieten, ist nicht bekannt. Dass sich die beiden jungen Männer und das Opfer vor der Schlägerei kannten, ist allerdings eher unwahrscheinlich. Manuel R. kommt nach Recherchen unserer Redaktion aus dem Univiertel, lebte dort bis zu seiner Festnahme mit seiner Familie in einem der größeren Wohnblöcke in der Nähe der Uni. Sein 18-jähriger Begleiter wohnt nach Angaben der Polizei in Kriegshaber. Der 44-Jährige lebte zuletzt im Hochfeld in einer kleinen Wohnung, offenbar allein.

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