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Augsburg: Sperrung am Augsburger Perlach: Wie es mit Turm und Klimacamp weitergeht

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Sperrung am Augsburger Perlach: Wie es mit Turm und Klimacamp weitergeht

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    Rund um den Perlachturm schützen Gerüste die Fußgänger.
    Rund um den Perlachturm schützen Gerüste die Fußgänger. Foto: Silvio Wyszengrad (Archivbild)

    Die Sicherung des obersten Bereichs des Perlachturms wird frühestens im Februar kommen. Bis dahin müssen die tunnelartigen Gerüste, mit denen Passanten und Passantinnen im Bereich des Fischmarkts vor möglichem Steinschlag geschützt werden, stehen bleiben.

    Wie die Stadt auf Anfrage mitteilte, ist man nach wie vor im Gespräch mit einer Firma, die den Turm auf Höhe der Natursteingeschosse samt Besucherplattform mit Schutznetzen einwickelt. Das soll verhindern, dass Steintrümmer herausbrechen und in die Tiefe stürzen. Die Balustrade wurde bereits vor Weihnachten mit einem Netz gesichert. Laut Stadt laufen parallel Abstimmungen mit einem Gerüstplaner im Hinblick auf die geplante Generalsanierung. Dabei soll ausgelotet werden, ob der obere Gerüstabschnitt theoretisch vorab aufgestellt werden kann. Auch damit wäre ein Schutz vor herausbrechenden Steinfragmenten sichergestellt. "Wir gehen allerdings davon aus, dass diese Lösung deutlich kostenintensiver und zeitaufwendiger ist", heißt es seitens des Hochbauamtes.

    Die Stadt sperrte im Dezember den Bereich rund um den Perlachturm in einer Eilaktion gesperrt, nachdem bei einer Untersuchung alarmierende Ergebnisse zum baulichen Zustand herausgekommen waren. Die Standsicherheit ist zwar nicht gefährdet, allerdings droht der Ausbruch von Steinfragmenten im oberen Bereich. Mit den Tunnelgerüsten wurde vor Weihnachten dann zumindest ein Interimszustand geschaffen, mit dem die Peterskirche und die Geschäfte im Perlachturm sowie das Rathaus von der Fischmarkt-Seite betretbar sind.

    Der Turm selbst ist seit Jahren für Besucher gesperrt. Eine Sanierung verzögerte sich aufgrund von Umplanungen und Geldmangels mehrmals. Nun hofft die Stadt auf die Aufnahme in einen Fördertopf des Bundes. Voraussichtlich im März wird klar sein, ob Augsburg mit seinem Perlachturm im Auswahlverfahren eine Runde weiterkommt. Danach wäre ein detaillierter Förderantrag zu stellen. Frühestens 2023/24 wäre mit einem Baubeginn zu rechnen. Die Gesamtkosten lägen bei etwa acht Millionen Euro.

    Perlachturm-Absperrung: Was bedeutet das fürs Klimacamp in Augsburg?

    Unklar ist nach derzeitigem Stand somit auch, wann das Klimacamp auf den Fischmarkt zurückkehren kann. Die Klimaaktivisten und -aktivistinnen mussten angesichts der Steinschlaggefahr vor einigen Wochen kurzfristig das Feld räumen und auf den Moritzplatz umziehen. Eine Rückkehr wäre frühestens ab Februar denkbar, wenn der Turm sich so weit sichern lässt, dass der Fischmarkt wieder freigegeben werden kann.

    Unterdessen hat der Verwaltungsgerichtshof in München einen Verhandlungstermin für den 21. Februar festgesetzt, bei dem grundsätzlich geklärt werden soll, ob das Klimacamp eine Demonstration ist oder nicht. Die Stadt möchte das Klimacamp seit eineinhalb Jahren gerne loswerden und bewertet es rechtlich nicht als geschützte Versammlung, erlitt in erster Instanz vor dem Verwaltungsgericht aber Schiffbruch mit dieser Auffassung. Nun soll die Sache endgültig entschieden werden.

    In unserem Podcast "Augsburg, meine Stadt" sprach Mitgründerin Janika Pondorf im Sommer 2021 über die Anfänge des Augsburger Klimacamps, kalte Winternächte und das Leben im Camp.

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