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Augsburg: Spenden statt Geschenke: Der Augsburger Paul Ciemala macht es vor

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Spenden statt Geschenke: Der Augsburger Paul Ciemala macht es vor

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    Der in Haunstetten wohnhafte Paul Ciemala hat immer wieder an die Wärmestube und die Kinderhilfe gespendet.
    Der in Haunstetten wohnhafte Paul Ciemala hat immer wieder an die Wärmestube und die Kinderhilfe gespendet. Foto: Michael Hochgemuth

    Seit über zehn Jahren unterstützt Paul Ciemala die Wärmestube Klinkertorstraße und die Kinderhilfe St. Gregor auf dem Kreuz. „Immer wenn ich genügend gut erhaltene Kleidung gesammelt habe, bringe ich sie, mit Lebensmitteln, die meine Frau und ich gekauft haben, dorthin. Dasselbe gilt für die Kinderhilfe St. Gregor mit Spielzeug und guter gebrauchter Kleidung“ sagt er. Besonders die bittere Nachkriegszeit lehrte ihn Dankbarkeit

    Paul Ciemala, Jahrgang 1944, ist im Stadtteil Siebenbrunn aufgewachsen. Insgesamt waren er und seine Geschwister sieben Kinder, die zunächst ohne ihren Vater aufwuchsen, da dieser in Kriegsgefangenschaft lebte. „Meine Kindheit in Siebenbrunn war so schön, obwohl wir nichts hatten“, erinnert Ciemala sich rückblickend. So teilte er sich mit seiner Mutter unter anderem über zehn Jahre lang ein Bett. Inzwischen lebt er in Haunstetten, ist immer noch eng mit dem Stadtteil Siebenbrunn verbunden. Ein Gedicht von ihm ziert eine Infotafel vor einem Spielplatz zur Geschichte des Siebenbrunner Unterdorfs.

    Der Augsburger Paul Ciemala findet, jeder kann ein bisschen helfen

    „Ich hatte kürzlich meinen 80. Geburtstag, da habe ich meine Verwandten und Freunde gebeten, dass ich keine Geschenke möchte, sondern Geldspenden“, erzählt Ciemala. Er habe sich gefragt, was ihm die Leute in seinem Alter denn noch schenken könnten. Er erhofft sich, mit seiner Aktion auch andere Menschen in seinem Alter dazu zu inspirieren, dasselbe zu machen. Ihm sei immer schon bewusst gewesen, dass er nicht allen Menschen helfen könne, aber ein bisschen könnte jeder etwas tun. Zu seinem Geburtstag waren immerhin 60 bis 70 Gäste geladen. „Meine Familie und Freunde waren begeistert von der Idee. Insgesamt konnte ich 1300 Euro einsammeln. Davon habe ich für 200 Euro Lebensmittel für die Wärmestube gekauft und den Rest an die Kinderhilfe gespendet“, erzählt er. In seiner Freizeit beschäftigt er sich gerne mit Kunst. Er malt gerne Bilder oder schreibt Gedichte – wie das über Siebenbrunn. Auch Sport trieb er in seinen jüngeren Jahren gerne, so war er über 60 Jahre im Schützenverein und spielte jahrelang im TSV Haunstetten Fußball.

    Vor vielen Jahre machte er eine Führung durch das Waisenhaus und sah, wie schlecht es den Kindern ging. Diese Erfahrung prägte ihn. Nach dem Krieg hatte er selbst wenig gehabt und schaffte es, sich ein Leben aufzubauen. Nun möchte er etwas zurückgeben. „Vor allem Kinder büßen, was Erwachsene anstellen“, findet er. Als langjähriger Spender betont er: „Es wird alles gebraucht, egal ob Kleidung oder Geld.“

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