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Augsburg: SPD-Neujahrsempfang: Die politische Lage bestimmt die Reden

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SPD-Neujahrsempfang: Die politische Lage bestimmt die Reden

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    Die Augsburger SPD lud zum ersten Mal seit drei Jahren wieder ohne die Linken zum Neujahrsempfang. Mit dabei (von links): Jörn Seinsch, Spitzenkandidat für die Europawahl, Augsburgs stellvertretender Fraktionschef Dirk Wurm, Katarina Barley (Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments) und Fraktionschef Florian Freund.
    Die Augsburger SPD lud zum ersten Mal seit drei Jahren wieder ohne die Linken zum Neujahrsempfang. Mit dabei (von links): Jörn Seinsch, Spitzenkandidat für die Europawahl, Augsburgs stellvertretender Fraktionschef Dirk Wurm, Katarina Barley (Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments) und Fraktionschef Florian Freund. Foto: Peter Fastl

    Dieser Neujahrsempfang, er markierte nicht nur den Start eines neuen Jahres, sondern auch den einer neuen Zeit: Nachdem die SPD in den vergangenen drei Jahren mit der Linken in der „Sozialfraktion“ kooperiert hatte, war das Treffen am Freitag der erste feierliche Auftritt als wieder hergestellte

    Mit etwa 500 Gästen, darunter Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU), Bildungsreferentin Martina Wild (Grüne), Kulturreferent Jürgen Enninger, die neue Landtagsabgeordnete der SPD, Anna Rasehorn, Leo Dietz (MdL

    Als Ehrengast war Katarina Barley, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, angereist. Florian Freund, Vorsitzender der Augsburger Stadtratsfraktion, führte mit einer launigen Rede in den Abend ein. Zu den wichtigsten politischen Anliegen seiner Fraktion zählten öffentliche Ausschreibungen und die Bedingungen, unter denen Aufträge vergeben werden: „Es darf nicht sein, dass öffentliche Aufträge an die Unternehmen gehen, die die niedrigsten Löhne, die niedrigsten Sozialstandards und die schlechtesten Arbeitsbedingungen haben.“ Tariftreue der Anbieter-Unternehmen müsse bei der Vergabe einen höheren Stellenwert bekommen. Weitere Themen seien Schulsanierungen, Investitionen in Wohnungsbau und in Infrastruktur wie den öffentlichen Nahverkehr. Das Geld sei da, schließlich habe Augsburg zum zweiten Mal in Folge Schlüsselzuweisungen der Bayerischen Staatsregierung bekommen. Die Rücklagen bewegten sich derzeit im dreistelligen Millionenbereich. 

    SPD-Fraktionschef Freund lobt Zusammenarbeit im Augsburger Stadtrat

    Freund nutzte den Empfang, um die aktuelle politische Stimmung zu kommentieren. Er lobte die offenen, fairen Diskussionen und die sachliche Zusammenarbeit im Stadtrat sowie die klare Haltung der Oberbürgermeisterin gegen rechte Entwicklungen in Stadt und Land. „Es ist wichtig zu sehen, dass wieder Nationalsozialisten mit Umsturz-Fantasien im Land unterwegs sind. Wir setzen Zeichen gegen die, die Gruppen gegeneinander in Stellung und von diesen Spannungen politisch profitieren wollen“, so Freund in seiner Rede. 

    Auch Katharina Barley machte die sich zuspitzende Stimmung zu ihrem Thema. In ihrer Rede wies sie darauf hin, dass die derzeitigen Demonstrationen nicht nur in den Städten wahrgenommen werden, sondern eine Teilnahme vor allem auf dem Land mitunter auch Mut erforderten. Hier kenne man sich, es werde im Dorf registriert, wer zur Demo kommt, wer nicht. Es erfordere schon etwas Mut, so die stellvertretende Präsidentin des EU-Parlaments, zum Beispiel im Osten, wo die AfD stark sei, auf die Straße zu gehen. „Die Recherchen zum Geheim-Treffen in Potsdam haben einen Nerv getroffen. Die Leute demonstrieren, weil sie spüren, es geht jetzt um etwas Elementares, um einen Angriff auf alles, was uns zusammenhält.“ 

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