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Verkaufsstart: Wie gefragt das 49-Euro-Ticket in Augsburg ist

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So verkauft sich das Deutschlandticket in Augsburg

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    Das 49-Euro-Ticket soll ab Mai für mehr Fahrgäste im öffentlichen Nahverkehr sorgen.
    Das 49-Euro-Ticket soll ab Mai für mehr Fahrgäste im öffentlichen Nahverkehr sorgen. Foto: Felix Ebert

    Lange war es erwartet worden, seit Montag läuft der Verkauf des Deutschlandtickets, mit dem ab Mai die Nutzung des Nahverkehrs bundesweit möglich sein wird. Auch in Augsburg begann der Vertrieb. 

    Die Stadtwerke haben zum Vertriebsstart des Deutschlandtickets bis Montagmittag um die 250 Stück online verkauft. In den Kundencentern habe es viele Nachfragen gegeben, etwa zum Bestellschein fürs Papierticket. Stadtwerkesprecher Jürgen Fergg sagte angesichts der Verkaufszahlen, dass es sich "nicht um den riesigen Run" handle. Zum Vergleich: Am ersten Verkaufstag des Neun-Euro-Tickets gingen bei den Stadtwerken 7800 Stück über den Tresen, wobei das Ticket auch unkompliziert am Automaten zu kaufen war.

    49-Euro-Abo in Augsburg: "Der Preis allein wird nicht überzeugen"

    Fergg sagte, die Verkaufszahlen beim 49-Euro-Abo seien im Rahmen des Erwartbaren. Das Deutschlandticket bewege sich preislich in einer anderen Dimension, zudem sei es als Abo angelegt. Insofern sei es mit dem Neun-Euro-Monatsticket nur bedingt zu vergleichen. Zudem gebe es aktuell auch keinerlei Eile, das Abo abzuschließen. Das Deutschlandticket wird ab Mai gültig sein. Die Stadtwerke verkaufen das Ticket via Internet und in der Stadtwerke-Nahverkehrs-App. Wer kein Smartphone besitzt, kann im Kundencenter ein Formular für ein Papierticket holen. Der Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund (AVV) bietet die Möglichkeit, das Ticket selbst zu Hause auszudrucken, falls man kein Smartphone besitzt. Papiertickets sind aufgrund einer Vorgabe des Bundes nur bis Ende des Jahres erhältlich. Ob es dann eine Plastikkarte für Nicht-Digital-Kunden gibt oder eine andere Lösung gefunden wird, ist noch unklar.

    AVV-Geschäftsführerin Linda Kisabaka sagte zum Verkaufsstart, dass das neue Ticket zum Erfolg werden könnte, wenn es von Bund und Land langfristig finanziert werde. Es werde aber darauf ankommen, dass dieses Geld nicht an anderer Stelle im öffentlichen Nahverkehr gestrichen werde. "Denn nur wenn solch attraktive Ticketangebote wie das Deutschlandticket auch auf ein attraktives Fahrtangebot treffen, werden Menschen den ÖPNV nachhaltig nutzen – der Preis allein wird nicht überzeugen", so Kisabaka. 

    Weichen für weniger Verkehr in der Stadt werden auch auf dem Land gestellt

    Zuletzt wurde auch aus dem Stadtrat die Forderung nach mehr Geld von Land und Bund laut. Eine stärkere Verlagerung vom Auto auf den Nahverkehr sei anders nicht möglich. "Und das darf nicht als Anfangsfinanzierung kommen, sondern muss dauerhaft gezahlt werden", so CSU-Stadtrat Matthias Fink in einer grundsätzlichen Diskussion zur Zukunft des Nahverkehrs. Hintergrund war, dass Bayern sich die Verdoppelung der Fahrgastzahlen im Nahverkehr bis 2030 zum Ziel gesetzt hat. Berechnungsgrundlage ist dabei aber nicht die Zahl der Fahrten, sondern die Kilometer, die pro Jahr von Fahrgästen des Nahverkehrs zurückgelegt werden. In Großstädten werde man die bestehende Zahl nicht verdoppeln können, weil die Potenziale hier schon gut erschlossen seien, so Stefan Meier vom Verkehrsministerium im Wirtschaftsausschuss des Stadtrats. Auf dem Land, wo auch die längeren Strecken anfallen, gebe es aber noch Potenziale. Eine Verdoppelung werde aber auch dort nicht einfach sein, gab Meier zu. "Realistischer ist eine deutliche Steigerung." 

    Sozialfraktions-Stadtrat Dirk Wurm sagte, die Städte bräuchten die Mithilfe der Umgebung, wenn Autoverkehr weniger werden solle. "Die meisten Landkreise sagen, sie haben kein Verkehrsproblem. Die Leute fahren ja in die Ballungsräume, die dann die Probleme haben", so Wurm. Vor diesem Hintergrund seien innovative Lösungen gerade im Augsburger Umland nötig. Rund 75.000 Fahrzeuge überqueren die Augsburger Stadtgrenze täglich im Pendlerstrom in die eine oder andere Richtung.

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