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Augsburg: So sehr bewegt die AVV-Tarifreform die Augsburger

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So sehr bewegt die AVV-Tarifreform die Augsburger

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    Seit Januar gelten für Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs neue Tarife. Die Reform ruft viel Kritik hervor. Am Mittwoch wird das Thema im Augsburger Stadtrat behandelt.
    Seit Januar gelten für Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs neue Tarife. Die Reform ruft viel Kritik hervor. Am Mittwoch wird das Thema im Augsburger Stadtrat behandelt. Foto: Bernd Hohlen

    Das Jahr 2018 ist noch nicht alt. Trotzdem gibt es in Augsburg schon ein großes Streitthema: die neuen Tarife für den Nahverkehr, die seit dem 1. Januar gelten. Ob positiv oder negativ, die meisten Menschen in der Stadt sind in irgendeiner Form betroffen und haben dazu eine Meinung. Das zeigt eine Umfrage unter Fahrgästen in der Innenstadt.

    Anna Belasin wartet vormittags am Königsplatz auf die Straßenbahn in Richtung Spickel. Die Seniorin hat statt der alten Monatskarte jetzt das Mobil-Abo-9-Uhr. „Ich benutze die Straßenbahn regelmäßig, um meine Kinder und Enkel zu besuchen. Dafür ist das Abo auch in Ordnung. Zum Arzt muss ich aber meistens schon vor neun Uhr. Dass ich dann extra bezahlen muss, ist ärgerlich.“

    Mit dem 9-Uhr-Abo günstiger in den Spickel

    Die 52-jährige Judith Schwarz aus Göggingen dagegen spart durch die neuen Tarife. „Ich fahre täglich zur Arbeit in den Spickel. Dafür hatte ich schon vor der Reform ein 9-Uhr-Abo. Ich verstehe zwar die Leute, die wegen der Veränderungen wütend sind, aber für mich war es eigentlich ganz gut. Ich spare mit dem neuen 9-Uhr-Abo zehn Euro.“

    Beide Seiten kennt Johannes Bayerl aus Lechhausen. „Für mich selbst ist es besser geworden. Ich habe jetzt das Schüler-Monatsticket. Meine Mutter muss allerdings mehr bezahlen, wenn sie in die Stadt fährt. Denn mit dem Kurzstreckenticket kommt sie nicht weit.“

    Das Problem der nicht ausreichenden Kurzstrecke wird öfter genannt – das Ticket gilt für eine Fahrt über maximal vier Haltestellen.

    Monika Burgmann, eine Buchhalterin aus Hochzoll, sieht das auch so. Sie sagt: „Ich fahre nur ab und zu Straßenbahn und habe deshalb eine Streifenkarte. Das Kurzstreckenticket reicht meistens nicht und ist für die wenigen Haltestellen auch zu teuer.“

    Für manche Augsburger bleibt alles gleich

    Für manche Kunden hat die umstrittene Tarif-Reform auch gar keine Auswirkungen. „Es hat sich eigentlich nichts geändert für mich“, sagt die 24-jährige Jasmin Junginger. „Seit ich studiere, habe ich ein Semesterticket, das im Semesterbeitrag enthalten ist. Damit fahre ich jeden Tag vom Dom zur Uni und zurück. Und das, finde ich, ist immer noch recht günstig.“ Im Gegensatz dazu ist Kurt Späth aus dem Hochfeld betroffen und sehr unzufrieden.

    Wie viele benutzt er anstatt des Senioren-Abos jetzt das 9-Uhr-Abo. Weil er die Straßenbahn aber oft schon vor 9 Uhr braucht, muss er zusätzlich stempeln. Wütend macht ihn auch die Werbung. „Es ist eine Frechheit, wie für die Reform geworben wird. Es ist nicht fairer. Außerdem finde ich es unmöglich, dass man die Abos nicht kündigen kann, ohne draufzuzahlen.“ 37 Jahre war Kurt Späth Busfahrer in München und kennt das dortige System. „In München ist es auch teuer, aber wenigstens gibt es da einen guten Service“, sagt Späth. „Es wird immer wieder nachgerüstet und die Wartezeiten sind kürzer. In Augsburg wartet man abends 30 Minuten auf einen Bus.“ Er ist sauer: „Insgesamt ist diese Reform eine Unverschämtheit“, sagt er.

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