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Augsburg: So möchte Gastronom "Bob" die Kirchweih in Lechhausen retten

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So möchte Gastronom "Bob" die Kirchweih in Lechhausen retten

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    Stefan Meitinger, den nahezu alle nur "Bob" nennen, ist der neue Festwirt auf der Lechhauser Kirchweih. er möchte das traditionsreiche Fest neu beleben.
    Stefan Meitinger, den nahezu alle nur "Bob" nennen, ist der neue Festwirt auf der Lechhauser Kirchweih. er möchte das traditionsreiche Fest neu beleben. Foto: Michael Hörmann

    Die meisten Menschen, die ihn kennen, nennen ihn Bob. Viele wissen gar nicht, dass er mit bürgerlichem Namen Stefan Meitinger heißt. Als Chef der Lokale "Bob's" genießt Meitinger in bestimmten Kreisen nahezu Kultstatus. Als Veranstalter von Konzerten wie beim Sommer am Kiez in Oberhausen hat sich der Gastronom ein zweites Standbein geschaffen. Nun versucht der 52-Jährige sich in neuem Metier:

    Die Kirchweih in Lechhausen findet von 15. bis 23. Oktober statt

    Die Frage nach dem Plärrer stellt sich für Stefan Meitinger derzeit nicht: "Ich habe keine Ambitionen." Andererseits sei ihm der Spruch "Sag' niemals nie" geläufig. Sein Blick richte sich zunächst aber auf die traditionsreiche Kirchweih in Lechhausen. Das Fest startet am Samstag, 15. Oktober, und dauert bis Sonntag, 23. Oktober. Eingebunden ist der Lechhauser Marktsonntag am 16. Oktober. An diesem Tag haben Geschäfte im Ortskern von

    Die Kirchweih ist eine jahrzehntealte Veranstaltung. Eigentlich sollte Gastronom "Bob" bereits vor zwei Jahren als Festwirt einsteigen. Die Stadt Augsburg vergab das Festzelt, das in der Klausstraße steht, an ihn. Die Corona-Pandemie machte Meitinger dann aber einen Strich durch die Rechnung. Nun wird das Zelt endlich aufgebaut. Knapp 1400 Personen passen hinein. Stefan Meitinger möchte weg von der traditionellen Blasmusik und reinen Partyhits. Der Festwirt hat für alle Abende bekannte Bands organisiert. Dass er dafür tief in die Tasche greift, ist aus seinem Umfeld zu hören. Die Gagen liegen in der Gesamtsumme im hohen fünfstelligen Euro-Bereich. Während der Kirchweih wird kein Eintritt verlangt, jeder, der im Zelt sitzt, kann zuhören. Eine Ausnahme ist der Freitag vor dem offiziellen Start der Kirchweih: Am 14. Oktober spielt die Band Dorfrocker, der Eintritt kostet an diesem Abend 15 Euro.

    Ungewöhnlich ist die Kooperation von zwei heimischen Brauereien

    Meitinger sagt, dass seine erste Kirchweih mit Sicherheit ein "Draufzahlgeschäft" werde. Er gehe davon aus, dass er sich mit der Verpflichtung der Festzelt-Bands einen Namen als Festwirt machen dürfte. Nicht wenige Beobachter spekulieren, dass "Bob" künftig auch Volksfeste in der Umgebung bewirten möchte. In Lechhausen bedient sich Meitinger regionaler Unterstützung, ausgeschenkt wird das Augsburger Thorbräu-Bier. Ungewöhnlich ist, dass die Brauerei Kühbach mit von der Partie ist. Sie liefert die alkoholfreien Getränke. Die dieser Preis wurde auf dem Herbstplärrer im Binswanger-Zelt verlangt, im Schaller-Zelt lag er bei 10,80 Euro. "Wir haben uns daran orientiert", sagt Meitinger.

    Das Gasthaus Settele liefert die Kässpatzen für die Kirchweih

    In den Bob's-Lokalen gelten Pizzen als großer Renner. Im Festzelt setzt der Gastronom auf traditionelle Bierzeltküche. Meitinger hat Stefan Settele (Gasthaus Settele, Haunstetten) ins Boot geholt. Er wird Kässpatzen servieren. Die Hofmetzgerei Ottilinger (Pöttmes) liefert Hendl und andere Speisen. Für den Service hat Gastronom "Bob" Personal von außen verpflichtet, lediglich die Bar wird von eigenen Leuten der Bob's-Mannschaft betreut.

    Zur Lechhauser Kirchweih gehört auch ein Unterhaltungsprogramm.
    Zur Lechhauser Kirchweih gehört auch ein Unterhaltungsprogramm. Foto: Michael Hochgemuth (Archivbild)

    Ähnlich wie bei anderen Volksfesten ist eine Reservierung frühzeitig freigeschaltet worden. Die Resonanz sei gut, sagt Meitinger. Er wolle nicht alle Plätze im Festzelt per Reservierung vergeben: "300 Plätze sollten zunächst immer frei sein, wenn Gäste spontan kommen möchten." Sein Engagement für die Kirchweih habe viel mit Herzblut zu tun, sagt der Festwirt: "Ich bin in der Hammerschmiede aufgewachsen und kann mich noch ganz genau erinnern, wie ich als kleiner Bub mit meinem Vater auf der Lechhauser Kirchweih war."

    Im Jahr 2022 werde er jeden Abend vor Ort sein, verspricht der Festwirt. "Für mich passt das gut, weil ich gerne Bier trinke." Die Auflagen der Stadt sehen vor, dass das Musikende sonntags bis donnerstags um 22 Uhr ist. Freitags und samstags darf bis 22.30 Uhr gespielt werden. Der Ausschank muss um 23 Uhr enden. Man habe sich an den Vorjahren orientiert, teilt die Stadt Augsburg mit.

    Vorgänger von "Bob" auf der Kirchweih war Plärrrer-Festwirt Dieter Held

    Kirchweih und Plärrer, da gibt es Verbindungen: Vorgänger als Festwirt von "Bob" war Dieter Held. Er ist aktuell der Chef im Schaller-Zelt auf dem Plärrer, Schwabens größtem Volksfest. Held hatte das Kapitel Kirchweih im Jahr 2019 geschlossen und nach 14 Jahren aufgehört. Er hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass sich das Fest nicht mehr wirklich für ihn gelohnt habe. Die Besucherzahlen seien zurückgegangen. Die Jugend habe das Fest in Lechhausen gemieden.

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