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Augsburg: So lief der Start des Kita-Portals in Augsburg

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So lief der Start des Kita-Portals in Augsburg

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    Noch bis Ende Februar können Eltern ihre Kinder über das neue Kita-Portal anmelden. Das Angebot wird gut angenommen.
    Noch bis Ende Februar können Eltern ihre Kinder über das neue Kita-Portal anmelden. Das Angebot wird gut angenommen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Vor vier Wochen ist das neue Kita-Portal Augsburg an den Start gegangen. Statt ihr Kind auf Papier-Formularen anzumelden, können Eltern jetzt auf digitalem Weg eine oder mehrere Betreuungseinrichtungen aussuchen und alle nötigen Daten eingeben. Bürgermeisterin und Bildungsreferentin Martina Wild (Grüne) spricht von "ganz vielen Anmeldungen und vielen positiven Rückmeldungen". Sie erwähnt aber auch einen "kleinen Wermutstropfen". So habe sich das Gerücht in der Stadt verbreitet, man müsse möglichst schnell sein, um die Chance auf einen Platz zu haben. "Das Kita-Portal funktioniert nicht nach dem Windhundprinzip", stellt Wild klar. Die Stadt habe vielmehr mit allen Trägern für die Anmeldung eine Zeitschiene bis Ende Februar vereinbart. Die Platzvergabe erfolge daher nicht nach dem Zeitpunkt des Eintrags in das Portal, sondern nach den bislang angewandten Kriterien.

    Die Träger verschicken laut Eva-Maria Hermanns vom Amt für Kindertagesbetreuung Zusagen ab 7. beziehungsweise 14. März. Danach haben Eltern 14 Tage Zeit, die Zusage zu bestätigen. Das sei wichtig, denn eine Nichtbestätigung komme einer Absage gleich.

    Manche Eltern setzen bei der Kita-Anmeldung auf die Massenstrategie

    Im Kita-Portal sind bislang – Stand Anfang der Woche – 4615 Mädchen und Jungen für einen Platz in einer Krippe, einem Kindergarten oder in einer Tagespflege registriert. Häufig seien diese Kinder in vielen Einrichtungen gleichzeitig vorgemerkt, in der Hoffnung, dadurch die Chance auf einen Platz zu erhöhen. Zumindest stellt das Projektleiter Ulrich Wagenpfeil immer wieder fest. Tatsächlich mache diese Massenstrategie aber wenig Sinn, weil Familien nur drei Einrichtungen in die engere Wahl nehmen könnten und alle weiteren in Priorität 4 landeten. Wagenpfeil appelliert an Eltern, nicht mehrere Benutzerkonten (Accounts) für ihr Kind anzulegen.

    Die Verantwortlichen bestätigen, dass Familien beim Bedienen der neuen Plattform auf Unterstützung angewiesen seien. Neben dem "First Level Support" bei technischen Fragen (Telefon 0821/324-64204 oder E-Mail: support-kitaportal@augsburg.de) seien die vier Kids-Familienstützpunkte und die Servicestelle Kitaplatz (Telefon 0821/ 324-2999 oder E-Mail: service-kitaplatz@augsburg.de) wichtige Anlaufstellen.

    Eltern "bombardieren" Kitas in Augsburg mit Fragen

    Dass darüber hinaus die Kindertagesstätten mit Fragen "bombardiert" werden, bestätigt Günter Groll vom katholischen Kita-Zentrum St. Simpert. Der Hauptgrund: "Die Eltern sind sich unsicher, ob die Anmeldung über das Portal geklappt hat und melden sich zusätzlich noch telefonisch bei der Kita." Ebenso schickten sie Mails beziehungsweise Bewerbungsschreiben an die Einrichtungen in der Hoffnung, die Chance auf einen der raren Plätze zu erhöhen. "Somit sorgt das Portal noch nicht wirklich für Entlastung", zieht Groll ein erstes Fazit.

    Ekita.net als Träger verschiedener evangelischer Einrichtungen in der Region sieht das Portal grundsätzlich positiv. "Für die Einrichtungsleitungen ist es prinzipiell effizienter, mit dem Portal zu arbeiten, da sie nun gezielter die Familien ansprechen können und nicht sämtliche Anfragen bearbeiten müssen. Wir sehen dadurch eine Verbesserung in der Qualität der Kontakte", sagt Geschäftsführerin Anka Leiner nach Rücksprache mit zwei ihrer Augsburger Kitas. Allerdings bestehe die Sorge, bei der Fülle der Anfragen (teilweise über 200 pro Haus) Kinder beziehungsweise Familien zu übersehen.

    Horte sollen im nächsten Jahr ins Augsburger Kita-Portal integriert werden

    Laut Wagenpfeil ist sich das Amt für Kindertagesbetreuung der Anfangsschwierigkeiten bewusst. Durch Lernprozesse und Erfahrungen seien diese zu bereinigen. Um das System am Anfang nicht zu überlasten, laufen die Hort-Anmeldungen noch auf dem herkömmlichen Weg. "Im nächsten Jahr sind sie dann im Kita-Portal mit dabei", informiert Amtsleiterin Hermanns. Ebenso könnten Familien sich auf der Plattform bereits über Einrichtungen informieren, die gerade im Bau sind. Die Träger seien aufgerufen, den realistischen Starttermin dort zu hinterlegen beziehungsweise Verzögerungen zu kommunizieren.

    Trotz neuer Einrichtungen werden auch im Frühjahr zahlreiche Familien mit Absagen rechnen müssen – zum Start des laufenden Kita-Jahres fehlten in allen Betreuungsarten zusammen mehr als 2000 Plätze. Wie sich die Situation diesmal darstellt, können Wild und Hermans noch nicht einschätzen. Bereits in Vorjahr habe sich gezeigt, dass bis zum Sommer hinein viel in Bewegung ist, etwa durch Umzüge.

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