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Augsburg: So läuft der Corona-Test in der Augsburger Messe – ein Selbstversuch

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So läuft der Corona-Test in der Augsburger Messe – ein Selbstversuch

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    Auf der Messe können sich nun alle Bürger auf das Coronavirus testen lassen.
    Auf der Messe können sich nun alle Bürger auf das Coronavirus testen lassen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Es geht schnell, unkompliziert und tut auch (fast) nicht weh. Wer sich freiwillig auf Corona testen lassen will, kann das seit einigen Tagen kostenlos im Corona-Testzentrum der Stadt an der Augsburger Messe tun. Was bislang nur Verdachtsfällen und deren Kontaktpersonen vorbehalten war, wurde im Zuge der Testoffensive der Staatsregierung für jedermann möglich. Wie läuft das auf dem Messeglände ab – ein Selbstversuch.

    Das Testzentrum für alle befindet sich auf dem Messegelände.
    Das Testzentrum für alle befindet sich auf dem Messegelände. Foto: Silvio Wyszengrad

    Als ich mich am Mittwoch gegen Mittag für den freiwilligen Test entscheide, fürchte ich lange Wartezeiten und noch längere Schlangen im Testzentrum - schließlich testet die Bäuerle-Ambulanz mittlerweile 900 Personen am Tag. Ein Blick auf die Internetseite, auf der die Test-Termine vergeben werden, belehrt mich eines Besseren. Den ganzen Tag sind noch freie Plätze zu haben, theoretisch könnte ich schon zwei Stunden später zum Test antreten. Die Termine sind in 15-Minuten-Abschnitte aufgeteilt sodass jeweils nur wenige Testwillige gleichzeitig antreten. Ich entscheide mich für einen Termin am frühen Abend nach der Arbeit.

    Der Weg zum Testzentrum ist nicht leicht zu finden

    Das Testzentrum ist auf dem Messegelände in der Messehalle 3a untergebracht. Wer den üblichen Weg zur Messe fährt, ist gleich einmal falsch, wie mir ein freundlicher Herr am Messeeingang erklärt, der offenbar nichts anderes zu tun hat, als Testwillige auf den richtigen Weg zu bringen. Messehalle 3a stimmt zwar, allerdings ist die Einfahrt auf der Rückseite der Messe, man fährt über die Eichleitnerstraße und die Firnhaberstraße zum Eingang Nord. Der Mann überlässt mir sogar einen Kartenausdruck, damit ich auch sicher nicht noch einmal falsch fahre.

    Gerade einmal zwei Autos fahren vor mir durch das Messetor, als ich schließlich am richtigen Ort ankomme. Hinter mir haben sich noch zwei Radfahrer eingereiht, die offenbar auch zum Test wollen. Der Security-Mitarbeiter fragt noch, ob ich meine Krankenkassenkarte dabei habe und die Bestätigungsmail für meinen Termin. Auf der Homepage ist auch noch der Personalausweis gefordert, doch den will an diesem Abend niemand sehen.

    Vor der Messehalle sind Ein- und Ausfahrtsspuren mit Plastikabsperrungen aufgebaut worden. Etwas weniger als fünf Minuten warten wir, bis das erste Fahrzeug in die Halle gewunken wird, zwei Minuten später geht es auch für mich los. Es ist mir jetzt ein wenig mulmig, ich denke an lange Stäbchen, die mir gleich in die Nase geschoben werden, um sich von dort einen Weg bis zu meinem Rachen zu bahnen. So hatte ich es zumindest gelesen. In der Messehalle sind zwei Spuren angelegt worden, ich werde auf die zweite gelotst, wo zwei freundliche Mitarbeiterinnen von Bäuerle auf mich warten. Während die eine meine Krankenkassenkarte entgegennimmt, überprüft die andere meine Daten auf einem Computermonitor. Dann kriege ich ein Tütchen mit einem Teströhrchen hinter die Windschutzscheibe geklemmt und einen Zettel in die Hand, auf dem mein persönlicher Code für den Abruf des Testergebnisses vermerkt ist. Den eigentlichen Test gibt es 20 Meter weiter vorne in der Halle.

    Der Corona-Test funktioniert mit Rachenabstrich durch den Mund

    "Na, heute Abend auch mal Lust auf einen Corona-Test verspürt?" begrüßt mich der Tester in seinem Schutzanzug und ich erahne ein Grinsen hinter seine Maske. Ich muss den Mund öffnen und "Aaahhh" sagen, die Hand mit dem Stäbchen fährt in meinen Mund und die Wattespitze drückt ganz kurz unangenehm in meinen Rachen. "Gar nicht durch die Nase?" frage ich den Mann. "Nein", erklärt der, "der tiefe Rachen durch den Mund reicht aus."

    Mit dem Auto geht es in die Messehalle 3a zum Test.  Die Einfahrt befindet sich auf der Rückseite der Messe.
    Mit dem Auto geht es in die Messehalle 3a zum Test.  Die Einfahrt befindet sich auf der Rückseite der Messe. Foto: Silvio Wyszengrad

    24 Stunden sollte ich dem Testlabor Zeit geben, dann könnte ich online mein Testergebnis abrufen, hatte mir die Bäuerle-Mitarbeiterin erklärt. Offenbar ginge der Abruf des Ergebnisses mit der Corona-Warnapp besonders einfach, wie ich aus der Anleitung entnehme, die neben meinem Code steht.

    Aber auch über die Webseite des Testlabors geht es recht unkompliziert. Man hat dort die Möglichkeit, den 43-stelligen Code mit der Hand einzugeben – oder einfach einen QR-Code mit dem Handy zu scannen. Sekunden später zeigt mein Mobiltelefon das erhoffte Ergebnis: "Negativ", ist dort zu lesen. Und die Erläuterung, dass das nicht unbedingt heißt, das ich auch gesund bin. Im Zweifelsfall soll ich lieber meinen Arzt kontaktieren, der über einen erneuten Test entscheidet. Da ich mich unzweifelhaft gut fühle, lasse ich diesen Schritt aber erst mal bleiben.

    Alle Neuigkeiten zum Coronavirus in Augsburg lesen Sie in unserem News-Blog.

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