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Augsburg: So hat sich der Augsburger Plärrer auf die Corona-Zahlen ausgewirkt

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So hat sich der Augsburger Plärrer auf die Corona-Zahlen ausgewirkt

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    Beim Herbstplärrer in Augsburg wurde zünftig gefeiert.
    Beim Herbstplärrer in Augsburg wurde zünftig gefeiert. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Sorge mancher Menschen war groß, dass der Herbstplärrer in Augsburg die Zahlen von Corona-Infizierten nach oben treiben könnte. Ganz einfach deshalb, weil viele Menschen bei einem Volksfest zusammentreffen und in bester Feierlaune in den beiden Bierzelten eng zusammenrückten. Seit Sonntag vergangener Woche ist Schwabens größtes Volksfest vorüber. Das städtische Gesundheitsamt hat jetzt auf Anfrage eine Bilanz gezogen. Die Statistik hinkt der aktuellen Lage zwar immer etwas hinterher. Dennoch gilt: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Augsburg war vor dem Plärrer höher als danach.

    Thomas Wibmer, Leiter des Gesundheitsamtes, sagte am Montag: "Die Inzidenz lag zu Beginn des Plärrers bei 215,0 und am Ende bei 189,6." Der Wert bildet die neuen Fälle pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen ab. Am Montag dieser Woche beträgt in Augsburg die Inzidenz 176,1. Aktuell gibt es im Stadtgebiet 1220 Menschen, die als infiziert gelten. Diese Zahl beruht auf Angaben vom Freitag.

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    In den Bierzelten auf dem Augsburger Plärrer herrscht am Donnerstagabend beste Stimmung. Alle Bilder dazu gibt es hier.

    Wibmer sagt zur aktuellen Situation in Augsburg: "Seit einer Woche lässt sich ein moderater Anstieg beobachten, der seinen Höhepunkt bisher noch nicht erreicht hat." Dass am Montag der Wert im Vergleich zu den letzten Tagen niedriger ist, sei darauf zurückzuführen, dass das Landesamt für Gesundheit am Wochenende keine Zahlen an das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet. Verlässlichere Zahlen lägen beim RKI somit wieder Mitte der Woche vor, erläutert Wibmer. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass der moderate Anstieg zum Teil auf den Plärrer zurückzuführen sei.

    Bei den Corona-Infizierten gibt es in Augsburg eine hohe Dunkelziffer

    Der Chef des Gesundheitsamtes sagt ferner, dass es eine hohe Dunkelziffer gebe. Nicht jeder Infizierte melde sich bei den zuständigen Behörden. Auch unter Plärrerbesuchern war immer wieder die Rede von Bekannten, die nach der Party im Bierzelt mit Grippesymptomen zu Hause blieben. Viele, die infiziert sind, machen wohl keinen offiziellen Test mehr. Allerdings wurden auch keine größeren Ausbrüche im Zusammenhang mit dem Plärrer bekannt – etwa unter dem Personal.

    Erfasst werden von den Ämtern weiterhin die Coronavirus-Todesfälle. Am 22. März 2020 wurde der erste Coronavirus-Todesfall in Augsburg bestätigt. Bislang gibt es 702 Tote. Bei den an oder mit einer Coronavirus-Infektion Verstorbenen handelt es sich um 361 Patienten und 341 Patientinnen, zum Teil mit Vorerkrankungen. Im Schnitt waren die Verstorbenen rund 80 Jahre alt. Die Statistik wertet zudem die Zahlen pro Jahr aus: Im Jahr 2020 waren es 203 Todesfälle, im Vorjahr dann 343 Tote, und in diesem Jahr sind es bislang 156 Todesfälle.

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