Die App zeigt ein kleines Auto, das sich auf den Straßen von Augsburg bewegt. Gleich soll es am Königsplatz eintreffen. Jetzt bewegt sich das
Seit zwei Monaten ist Uber nun in Augsburg aktiv, der Fahrdienst vermittelt Autofahrten zwischen Privatpersonen und Mietwagen- bzw. Taxiunternehmen. Der Einführung von Uber im November 2022 standen Augsburger Taxifahrer zunächst kritisch gegenüber, man befürchtete unfaire Wettbewerbsbedingungen und ein Abwandern von
Neuer Fahrdienst Uber erlebt zögerliche Anfangsphase in Augsburg
Bis heute haben sich die Befürchtungen offenbar kaum bestätigt. Auf den Straßen von Augsburg sieht man nur wenige Fahrzeuge mit der Aufschrift von Uber. Mehrere Taxifahrer berichten, man bekäme fast nichts mit. "Die haben gar keine Chance", betont ein Taxifahrer und verweist auf seine Kundschaft: "Einmal Taxi, immer Taxi." Ein anderer Taxifahrer bestätigt, es sei alles gleich geblieben und die Uber-
Der Uber-Fahrer am Königsplatz sieht das anders. Er sagt, es laufe "ganz gut". Zwar sei an manchen Tagen unter der Woche wenig los, doch vor allem abends und am Wochenende erhalte er über die App sehr viele Aufträge. Er erzählt, in München habe man auch klein begonnen - nun sei Uber dort seit sieben Jahren fest etabliert. Nach Auskunft eines anderen Uber-Fahrers fahren vor allem jüngere Leute mit. Das liege daran, dass man die Fahrten nur per App bestellen könne. Ob er viel zu tun habe? "Geht schon".
Das unterscheidet Uber von gewöhnlichen Taxis
Uber-Pressesprecher Oliver Mattutat bemüht sich, einen anderen Eindruck zu vermitteln. "Wir haben einen guten Start in Augsburg gesehen", berichtet er. Die Nachfrage habe sich "stetig aufgebaut" und man sei generell zufrieden. Besonders stolz sei man auf die Wartezeit. Wenn ein Uber bestellt werde, vergingen im Durchschnitt nur sechseinhalb Minuten, bis das Auto am vereinbarten Abholort eintreffe. Daher würden Fahrten in Augsburg sehr schnell abgewickelt. Die sechsmonatige Probezeit, von der mancherorts die Rede ist, gebe es nicht. Stattdessen weite sich das Geschäft relativ schnell aus. Man sei bestrebt, neue Kooperationspartner zu finden und die Flotte auszubauen. Mattutat kündigt ferner an, Uber wolle zunehmend auch umliegende Gebiete von Augsburg abdecken, da dort das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs lückenhaft sei und man sich als Ergänzung sehe.
Da Uber offiziell einen "Vermittlungsdienst zur Personenbeförderung" anbietet, hat die Firma selbst keine Fahrer angestellt und verfügt auch über keine eigenen Fahrzeuge. Die Fahrten selbst werden von sogenannten Partnerfirmen durchgeführt. Das sind vor allem lizenzierte Mietwagenunternehmen, deren Fahrer über einen "Personenbeförderungsschein" verfügen müssen. Im Vergleich zu klassischen Taxis haben die Mietwagenfirmen eine Rückkehrpflicht. Das bedeutet, dass die Fahrzeuge nach jeder Fahrt eines Kunden zurück zum jeweiligen Betriebssitz fahren müssen - es sei denn, der Uber-Fahrer erhält über die App gleich anschließend einen Folgeauftrag. Mietwagenfahrer haben also kein Recht darauf, ohne vorangegangene Buchung auf Fahrgäste zu warten. In Augsburg arbeitet Uber teils auch mit klassischen Taxiunternehmen zusammen, die von dieser Regelung nicht betroffen sind. Sie nutzen Uber als zusätzliche Einnahmequelle. Wie viele Fahrzeuge das aber letztlich sind, lässt Mattutat unbeantwortet.
Mietwagenunternehmen kooperieren mit Uber
Uber ist also auf viele Aufträge angewiesen, damit die Mietwagenfahrer möglichst selten zum Betriebssitz zurückfahren müssen und Leerfahrten vermeiden. Gleichzeitig bemüht sich Uber, dass die Chauffeure möglichst schnell beim Fahrgast eintreffen. "Durch unsere App kommt es zu einer schnellen Vermittlung von Fahrten", sagt der Pressesprecher. In Augsburg liege die Auslastung der Uber-Fahrzeuge bei rund 50 Prozent – und damit höher als die der "gewöhnlichen" Taxis.
Ankunft am Ziel City-Galerie. Die Fahrt, die am Königsplatz begonnen hat, ist beendet. In der App erscheint die Benachrichtigung, dass der Zahlungsdienstleister PayPal automatisch 7,89 Euro vom Konto abgebucht habe. Der Uber-Fahrer sagt, er fahre jetzt wieder nach Gersthofen zur Zentrale, das müsse er nach jeder Fahrt tun. "Das System merkt sofort, wenn ich ausschere und dann sperrt mich die App."