Einer hatte die Israel-Flagge am Rathausplatz heruntergerissen und versucht, sie anzuzünden, der andere hatte seinen Freund dabei gefilmt. Vor ein paar Wochen wurden zwei junge Syrer, 18 Jahre alt, für ihre Taten am Augsburger Jugendgericht zu unterschiedlichen Strafen verurteilt. Beide mussten unter anderem Weisungsgespräche über Antisemitismus absolvieren. Die Unterredungen fanden beim Verein Die Brücke statt, der sich um straffällig gewordene Jugendliche kümmert. Leiter Erwin Schletterer hatte dabei eine besondere Idee. Er lud zu einem der gerichtlich angeordneten Gespräche die Augsburger Schauspielerin Natalie Hünig ein. Die 49-jährige Jüdin sagte sofort zu. Sie erzählt, warum sie allerdings mit Angst in das Gespräch ging und wie sich ihre Emotionen schnell änderten.
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