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Augsburg: Seit zehn Jahren sorgen Schüler im Augsburger Nahverkehr für mehr Sicherheit

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Seit zehn Jahren sorgen Schüler im Augsburger Nahverkehr für mehr Sicherheit

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    „Coolrider“ sollen in Bussen und Bahnen in Streitsituationen schlichten.
    „Coolrider“ sollen in Bussen und Bahnen in Streitsituationen schlichten. Foto: Bernd Jaufmann, swa

    Sie sind seit zehn Jahren im Augsburger Nahverkehr im Einsatz: Speziell ausgebildete Schülerinnen und Schüler, die Konflikte in Bussen und Straßenbahnen verhindern und Streit schlichten sollen. Sie nennen sich „Coolrider“. Jetzt wurde das zehnjährige Jubiläum gefeiert. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) kam am Freitag zu einem Treffen nach Augsburg, bei dem neu ausgebildete Coolrider mit Urkunden ausgezeichnet wurden. Was hinter dem Projekt steckt.

    Wer sich entscheidet, beim Projekt Coolrider mitzumachen, ist ehrenamtlich aktiv. Das Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler aus der siebten und achten Klasse. Ihre Aufgabe ist es, unter Schülern durch das frühzeitige Erkennen von Problem- und Konfliktsituationen und deeskalierende Kommunikation für mehr Sicherheit und Ordnung im öffentlichen Nahverkehr zu sorgen. Dabei muss aber niemand den Helden spielen. Ganz wichtig sei, so Andreas Adams, Projektverantwortlicher bei den Augsburger Stadtwerken, „sich selbst nicht in Gefahr zu bringen“. Die Schülerinnen und Schüler, die sich dazu entschließen, Coolrider zu werden, werden über ungefähr sechs Wochen von der Polizei geschult und es werden Situationen nachgestellt, die in Bus und Tram passieren können.

    Projekt Coolrider in Augsburg: Schüler werden ausgebildet

    Xaver, 14, vom Rudolf-Diesel-Gymnasium erzählt: „Am Anfang hatten wir ein paar Theoriestunden, danach wurden in einem Übungsbus, der jede Woche für ein paar Stunden kam, Szenarien und gefährliche Situationen nachgespielt. So konnten wir lernen, wie wir handeln, wenn wir so etwas miterleben.“ Der Gymnasiast wurde zusammen mit anderen Schülerinnen und Schülern vor zwei Jahren ausgebildet. Eine Mitschülerin von Xaver erzählt von einer kritischen Situation, bei der sie andere um Hilfe bat und darauf aufmerksam machte, nachdem sie die Situation kurz beobachtet hatte und nicht ganz einschätzen konnte. „Eigensicherung geht vor“, erklärt sie.

    Insgesamt sind dieses Jahr rund 60 Schülerinnen und Schüler geehrt worden - vom Rudolf-Diesel Gymnasium, der Bertolt-Brecht-Realschule und dem Paul-Klee-Gymnasium in Gersthofen. Das Projekt komme an den Schulen gut an, sagt Andreas Adams von den Stadtwerken. Es gebe durchweg positive Rückmeldungen, sei es von den Schülerinnen und Schülern selbst, als auch von den Lehrkräften. In den vergangenen zehn Jahren wurden in Augsburg insgesamt 769 Schülerinnen und Schüler an 19 Schulen zum Thema Zivilcourage geschult und zu ‚Coolridern‘ ausgebildet.

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