Es wird dunkler, kälter – und damit gefährlicher für Radlerinnen und Radler. Unter dem Motto „Sehen und gesehen werden“ hat die Verkehrspolizei Augsburg deshalb in der vergangenen Woche Fahrradkontrollen im gesamten Stadtgebiet durchgeführt. Von Montag bis Freitag nahmen zahlreiche Beamte Augsburger Fahrradfahrerinnen und -fahrer ins Visier. Sie stellten dabei zahlreiche Verstöße fest.
Fahrrad-Kontrolle der Polizei in Augsburg: Jeder zweite Radler verstößt gegen Regeln
Wie es in einer aktuellen Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Schwaben-Nord heißt, wurden für die Schwerpunktkontrolle in Augsburg gezielt Stellen ausgesucht. Insgesamt nahm die Polizei dort gut 80 Radlerinnen und Radler genauer in den Blick. Sie registrierte dabei 40 Verstöße – also etwa in jedem zweiten Fall. Nach Polizeiangaben war dabei fehlende oder nicht verwendete Beleuchtung der häufigste Verstoß, gefolgt vom sogenannten „Geisterradeln“, also unzulässigem Fahren in die falsche Fahrtrichtung. Zudem habe man Fahrräder mit mangelhafter Bremsanlage und weitere Verstöße wie das Benutzen von Kopfhörern, die das Gehör beeinträchtigten, festgestellt.
Die Polizei verweist darauf, dass Radfahrerinnen und -fahrer ohne Licht gerade zu Beginn der dunklen Jahreszeit für andere Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer schwerer zu erkennen sind. „Besonders gilt dies, wenn entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung gefahren wird“, so die Polizei. Auch bei niedrigen Geschwindigkeiten könne dies sehr schnell zu ernsthaften Verletzungen führen. „Jeder Einzelne trägt dabei im Straßenverkehr für sich und für andere die Verantwortung, Verkehrsunfälle zu vermeiden“.
Über geisterradler wundere ich mich in Augsburg nicht. Die infrastruktur zwingt ja häufig schon dazu, während Auotfabrer einfach die kürzeste Route abgekommen müssen Radfahrer häufig große Umwege fahren. Ist ja klar, dass man dann mal eben ein paar meter in die falsche Richtung fährt.
Radfahren schütz genauso wenig vor Dummheit wie Autofahren. Radfahrer gefährden dabei aber in den meisten Fällen die eigene Gesundheit, Autofahrer in aller Regel die Gesundheit der anderen. Ich finde solche Kontrollen durchaus berechtigt und würde mir auch mehr Fahrtadpolizisten wünschen. Ich vermisste aber vergleichbare Initiativen z.B. im Zusammenhang mit gefährlich geringem Abstand beim Überholen (Innerorts sind min. 1,5m vorgeschrieben) oder abgestellten Fahrzeugen, die Radwege oder Gehwege blockieren. Die Polizei sollte hier ähnlich entusiastisch und medienwirksam vorgehen.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden