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Augsburg: Das denken Anwohner über die neuen Pläne für das Schwabencenter

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Das denken Anwohner über die neuen Pläne für das Schwabencenter

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    Die Zukunft des Schwabencenters bewegt viele Augsburgerinnen und Augsburger.
    Die Zukunft des Schwabencenters bewegt viele Augsburgerinnen und Augsburger. Foto: Ulrich Wagner (Archivbild)

    Seit den 70er-Jahren prägen die drei Hochhäuser des Schwabencenters das Augsburger Stadtbild. Nach langer Planungsphase soll das Einkaufscenter erweitert, kernsaniert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. Es gibt einen ersten Entwurf für den Komplex. Er sieht einen Abriss des Parkdecks vor. Dafür sollen dort mehr als 100 Wohnungen, Handel und Gastro entstehen. Diese Pläne finden bei den Anwohnern und Gewerbetreibenden jedoch nicht nur positiven Anklang. Besonders der große Leerstand und die hohe Fluktuation der Ladengeschäfte im letzten Jahrzehnt löst bei vielen Bürgerinnen und Bürgern weiterhin Unbehagen aus.

    Srbca Nedic ist die Filialleiterin des Edeka im Schwabencenter und sieht die Umbaumaßnahmen mit Sorge. Seit Ende April dieses Jahres hat die angrenzende Backstube Wünsche geschlossen. Daraufhin seien viele Kunden, besonders Stammkunden, dem Schwabencenter ferngeblieben und mit ihnen auch ein Großteil der Umsätze. Auch dass die Poststation seit vergangenem Oktober den Betrieb eingestellt hat, merkt Nedic.

    Srbca Nedic ist die Filialleiterin des Edeka im Schwabencenter.
    Srbca Nedic ist die Filialleiterin des Edeka im Schwabencenter. Foto: Johannes Kapfer

    Sie und ihr Team aus etwa 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern befinden sich nun ein wenig auf verlorenem Posten, sagt sie. Auf lange Sicht würden auch die letzten Geschäfte das Schwabencenter verlassen, der Friseurladen nebenan habe dies sogar schon angekündigt. Srbca Nedic hofft, dass die Umbauten schnell vonstatten gehen und dass die Stammkundinnen und Kunden, von denen sie viele bereits seit Jahren namentlich kennt, zurückkehren, sobald der Neubau abgeschlossen ist.

    Schwabencenter: Angst vor langwierigem Umbau

    Ähnliche Töne schlägt auch Silvia Neshova an. Sie leitet die Don Bosco Apotheke, die sich ebenfalls im Schwabencenter befindet. Auch sie merkt einen deutlichen Rückgang – sowohl in den Umsätzen, als auch in der Zahl der Kundinnen und Kunden, die sich im Schwabencenter aufhalten. Es gebe schließlich nicht mehr viele Gründe, hierher zu kommen. Dabei sei das Schwabencenter ursprünglich als sozialer Lebensmittelpunkt der Anwohnerinnen und Anwohner der angrenzenden Wohnblöcke gedacht und geplant gewesen. Silvia Neshova blickt mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die Umbauten.

    Diese Illustration zeigt den Neubau an der Friedberger Straße (hier der Blick aus Richtung Osten mit den bestehenden Türmen im Hintergrund).
    Diese Illustration zeigt den Neubau an der Friedberger Straße (hier der Blick aus Richtung Osten mit den bestehenden Türmen im Hintergrund). Foto: Entwurf: Fehlig Moshfeghi/Illustration: Matthias Harms

    Zwar findet sie, dass die Modernisierungsmaßnahmen schon lange überfällig sind. Aber sie schätzt, dass der Teilabriss und der anschließende Neubau der Geschäftsräume noch sehr viel Zeit in Anspruch nehmen werden und währenddessen gewisse Faktoren, wie etwa Ladenmiete oder Personalkosten unverändert bleiben werden. Und das bei immer kleiner werdenden Umsätzen. Eine Aufgabe des Geschäfts kommt für sie jedoch nicht infrage. "Schließlich verlassen sich mehrere Hundert Bürgerinnen und Bürger darauf, dass im nahen Umfeld alle Geschäfte des alltäglichen Lebens vorhanden sind", sagt Neshova und fügt hinzu: "So viele wie in einem kleinen Dorf wohnen."

    Silvia Neshova ist die Leiterin der Don Bosco Apotheke.
    Silvia Neshova ist die Leiterin der Don Bosco Apotheke. Foto: Johannes Kapfer

    Im Augsburger Schwabencenter groß geworden

    Martin Galle erinnert sich gerne an die Nachmittage, die er als Kind mit seinen Großeltern im Schwabencenter verbracht hat. Ein Besuch bei Toys'R'us, also dem Spielwarenhändler, der bereits 2008 das Schwabencenter verlassen hat, gehörte zu seinen Höhepunkten. Der gebürtige Augsburger arbeitet mittlerweile seit acht Jahren in unmittelbarer Nähe des Schwabencenters bei einem ambulanten Pflegedienst und hat den langsamen aber stetigen Rückgang des Einkaufcenters miterlebt.

    Martin Galle war schon als Kind oft im Schwabencenter. Er hofft, dass es wieder zu altem Glanz findet.
    Martin Galle war schon als Kind oft im Schwabencenter. Er hofft, dass es wieder zu altem Glanz findet. Foto: Johannes Kapfer

    Er merkt an, dass in den letzten Jahren auffällig viele Geschäfte sich nur kurze Zeit halten konnten und dass viele langjährige Geschäfte irgendwann die Reißleine gezogen und den Standort aufgegeben haben. Dabei war das Schwabencenter, zumindest in seinen Erinnerungen, lange Zeit deutlich attraktiver gewesen als die im Vergleich noch relativ junge City Galerie. Martin Galle hofft, dass das Schwabencenter nach den Umbaumaßnahmen wieder zu altem Glanz findet. Eine Meinung, mit der er bestimmt nicht alleine ist.

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