Katharina Müller wollte heute eigentlich ins Büro. Vor ihrem Weihnachtsurlaub habe sie in der Kanzlei, in der sie arbeitet, noch viel zu tun. "Tja, bleibt jetzt wieder liegen. Langsam meldet sich mein schlechtes Gewissen", sagt die 33-Jährige. "Aber was soll ich machen?" Den Tag wird sie stattdessen mit ihrem Sohn verbringen. Wieder. Weil es für die Kita-Gruppe, in die der Zweijährige geht, keine Betreuung gibt. "Alle krank. Und auch kein Springerpersonal mehr verfügbar, haben sie uns gesagt", so die junge Mutter aus Augsburg. Zuvor habe sie sich abwechselnd mit ihrem Mann bereits fast zwei Wochen "kinderkrank" melden müssen, weil der Zweijährige zuerst mit einer Erkältung, dann mit einer beginnenden Mittelohrentzündung zu kämpfen hatte. "Bleibt nur zu hoffen, dass ich mir selbst jetzt nicht auch noch was einfange", sagt Müller am Telefon. Besonders optimistisch klingt sie dabei nicht.
Augsburg