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Augsburg: Neuer Chef der IG Metall in Augsburg: Was Roberto Armellini antreibt

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Neuer Chef der IG Metall in Augsburg: Was Roberto Armellini antreibt

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    Roberto Armellini ist nun der Chef der IG Metall in Augsburg. Er folgt auf Michael Leppek.
    Roberto Armellini ist nun der Chef der IG Metall in Augsburg. Er folgt auf Michael Leppek. Foto: Silvio Wyszengrad

    Der Abschied des langjährigen Augsburger IG-Metall-Chefs Michael Leppek kam für Außenstehende überraschend. Vor Kurzem hieß es, dass er sich auf eigenen Wunsch in die freie Wirtschaft verabschieden wird. Den neuen Arbeitgeber nennt er noch nicht. Seine bisherige Stelle wurde nahtlos besetzt, nun ist Roberto Armellini der neue Erste Bevollmächtigte. Zweite Bevollmächtige Angela Steinecker ist auf ihrer Position geblieben. Laut Armellini sei die Personalie im besten Einvernehmen geklärt worden. Er habe sich nicht beworben: "Ich bin gerufen worden." Für ihn sei es somit die Rückkehr an eine vertraute Arbeitsstätte.

    Was sind die Gründe für den Abschied von Michael Leppek?

    Armellini ist ein eloquenter Mann, der über viele Themen offen spricht. Zum Abgang seines Vorgängers will er allerdings nicht ins Detail gehen: "Es hat keinen Knatsch gegeben. Im Mai wird Michael Leppek offiziell in größerem Rahmen verabschiedet." Der neue Gewerkschaftschef macht deutlich, dass ihn der zeitliche Ablauf dennoch überrascht habe. Ende des vergangenen Jahres sei überhaupt nicht an einen Wechsel nach Augsburg zu denken gewesen. Zu diesem Zeitpunkt war Armellini Zweiter Bevollmächtigter bei der Geschäftsstelle der IG Metall in München. Er war im Jahr 2019 von

    Der ehemalige Chef der IG Metall in Augsburg, Michael Leppek, wird im Mai offiziell verabschiedet.
    Der ehemalige Chef der IG Metall in Augsburg, Michael Leppek, wird im Mai offiziell verabschiedet. Foto: Michael Hochgemuth

    Als jetzt die Chefposition in Augsburg neu zu besetzen war, kamen Führungsleute der IG Metall auf Roberto Armellini zu. Sie wollten wissen, ob er sich eine Rückkehr vorstellen könne. Armellini musste nach eigenen Worten nicht lange überlegen: "Für mich, der ich in Augsburg geboren wurde und in Augsburg viele Jahre lang gewerkschaftlich engagiert war, war es eine tolle Aufgabe, die mich gereizt hat." Zudem habe er gewusst, was ihn in Augsburg erwartet. Dazu gehört die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen in der Geschäftsstelle. Die IG Metall sitzt im zweien Stock des Gewerkschaftshauses Am Katzenstadel. Das Team besteht aus 16 Personen. Fast alle kennt Armellini noch aus seiner früheren Zeit in Augsburg.

    Warum Angela Steinecker Zweite Bevollmächtigte geblieben ist

    Zu ihnen gehört die Zweite Bevollmächtigte Angela Steinecker. Wie es aus Gewerkschaftskreisen heißt, hatte die frühere SPD-Stadträtin zu erkennen gegeben, dass sie nicht in die Chefposition aufrücken möchte. Bei der Wahl des Führungsduos machte sie diese Angaben gegenüber den Delegierten öffentlich. IG Metall-Chefs werden von Mitgliedern gewählt, die in Betrieben der Elektro- und Metallindustrie tätig sind. Die IG Metall Augsburg betreut neben der Region Augsburg den nordschwäbischen Raum, zu dem unter anderem der Standort Donauwörth mit Airbus als großem Arbeitgeber gehört. Über 27.000 Mitglieder hat die IG Metall Augsburg in rund 100 Betrieben.

    Vor wenigen Tagen hat der neue IG-Metall-Chef sein Büro bezogen. Noch sind längst nicht alle Umzugskisten geleert. "Ich habe in diesen Räumen im Gewerkschaftshaus schon viele Zimmer besetzt in den zurückliegenden Jahren", sagt er mit einem Lächeln, "aber das ist neu". Das Chefzimmer habe einen großen Tisch, den er im Büro des Zweiten Bevollmächtigten in dieser Form nicht hatte.

    Noch wird der Dienstwagen genutzt, das Rad steht bereit

    Dass der Weg zur Arbeit künftig wieder kürzer sei, freue ihn. Im Sommer wolle er öfters radeln. Momentan setze er auf den Dienstwagen: "Das liegt daran, dass ich sehr viel im Zuständigkeitsbereich unserer Gewerkschaft unterwegs bin." Sportliche Aktivitäten täten ihm aber sicherlich gut: "Ich hatte leider zuletzt einen Bandscheibenvorfall."

    Wenn es die Zeit zulässt, kocht Armellini gern, Eis und Nudeln macht er selbst. "Mein Vater war einer der ersten italienischen Gastarbeiter in Augsburg", sagt er. Nach der Schulzeit hatte Roberto Armellini bei MAN Roland eine Ausbildung zum Industriemechaniker gemacht. Später arbeitete er im Augsburger Werk. Allerdings war er frühzeitig gewerkschaftlich engagiert. Der damalige Augsburger IG-Metall-Chef Jürgen Kerner habe ihn im März 2004 als Jugendsekretär zu IG Metall geholt. Roberto Armellini machte seinen Weg in der Gewerkschaft. Er ist heute Vorstandsmitglied der IG Metall, die ihre Zentrale in Frankfurt hat. Kerner lebt weiterhin in der Region. Deshalb hat er immer wieder Zeit, sich mit Armellini zu messen: "Wir spielen regelmäßig Badminton", sagt der Nachfolger von Michael Leppek. Aus dem Umfeld des früheren Gewerkschaftsbosses heißt es, dass sich Leppek vielleicht im Mai erklären wird, wohin ihn der berufliche Weg führt.

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