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Augsburg: Riesenandrang am Wochenende: "Die Dult ist sexy"

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Riesenandrang am Wochenende: "Die Dult ist sexy"

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    Der Andrang auf der Dult war am Auftakt-Wochenende riesig. Bereits am Samstag war jede Menge los.
    Der Andrang auf der Dult war am Auftakt-Wochenende riesig. Bereits am Samstag war jede Menge los. Foto: Silvio Wyszengrad

    Es gibt in Augsburg eine lebendige Innenstadt mit vielen Geschäften. Nahe am Zentrum liegt die City-Galerie, ein großes Einkaufscenter. Auch am Stadtrand und in Umlandgemeinden ist das Angebot riesig. Der Onlinehandel macht Druck auf den stationären Handel. Und doch gibt es auch die etwas andere Einkaufswelt. Auf einem Straßenzug zwischen Vogeltor und Jakobertor bieten Händler an Ständen ihr Sortiment an, zweimal im Jahr findet die Dult statt. Die Geschichte der

    Agnes und Franz Sirch aus Markt Wald sind Stammkunden auf der Dult.
    Agnes und Franz Sirch aus Markt Wald sind Stammkunden auf der Dult. Foto: Silvio Wyszengrad

    Seit Samstag läuft die Dult. Sie dauert bis Sonntag, 8. Oktober, und ist bis dahin täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet. 125 Händler sind auf dem 1000 Meter langen Straßenzug vertreten. Bereits zur Eröffnung am Samstag ist bei gutem Wetter einiges los. Bekannt ist jedoch, dass vor allem die Sonntage ein Besuchermagnet sind. Hier drängen sich die Besucher entlang der Stände. Agnes und Franz Sirch sind vormittags am Samstag unterwegs. Für sie sei dies ein "eher ungewöhnlicher Termin", berichten die Eheleute aus Markt Wald (Landkreis Unterallgäu). Als Stammgäste der Dult bevorzugen sie in der Regel einen Wochentag. Da sei etwas weniger los und man habe mehr Möglichkeiten zum Bummeln. Dieses Mal führte sie jedoch der Weg zu einem Uhrmacher in Augsburg, "daher gibt es den Frühstart".

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    Das Freiluftkaufhaus zwischen Vogeltor und Jakobertor in Augsburg hat wieder geöffnet. Bis 8. Oktober können die Besucherinnen und Besucher zwischen den Ständen bummeln.

    Eine Einkaufsliste für die Dult hat das Ehepaar nicht vorbereitet. "Wir genießen das Ambiente", sagt Franz Sirch. Man lasse sich überraschen. Man schaue sich an den Ständen um. Und dann werde gekauft. Die Sirchs sagen, dass es wohl vielen treuen Kunden so gehe: "Deshalb geht man doch auf die Dult."

    Olga Bürstlein verkauft Socken auf der Dult.
    Olga Bürstlein verkauft Socken auf der Dult. Foto: Silvio Wyszengrad

    Olga Bürstlein verkauft mit ihrem Ehemann an einem großen Stand Socken. Es sei ein Familienbetrieb, der seit 42 Jahren existiere, sagt die Händlerin. Das Ehepaar lebt in Frontenhausen (Niederbayern), nach Augsburg komme man immer gern. Zweimal im Jahr gehe es auf die Dult und in der Vorweihnachtszeit auf den Augsburger Christkindlesmarkt. Übernachtet wird im Wohnmobil. Olga

    Dult in Augsburg: Olga Bürstlein hat ihr Sortiment anpassen müssen

    Die Veränderungen im Einkaufsverhalten der Kunden haben die Bürstleins selbst erlebt. "Wir hatten früher auch Schürzen", sagt die Händlerin. Dafür fehle jedoch mittlerweile die Kundschaft, damit sich ein Verkauf rechne. Sie selbst würde gern noch viele Jahre nach Augsburg zur Dult kommen, sagt die Frau: "Wenn die Gesundheit mitmacht." Die Dult hat nach ihrer Einschätzung Zukunft: "Aber natürlich muss sie auch von den Kunden angenommen werden."

    Ähnlich wie viele Kollegen versteht es die Händlerin, sich mit Kunden auszutauschen. Da fällt auch mal ein privates Wort. Auf ihren Wohnort Frontenhausen sei sie mehrfach angesprochen worden. Es sind Menschen, die wissen, dass dort die Eberhofer-Krimis gedreht werden, der neue Film läuft gerade in den Kinos. Olga Bürstlein erzählt: "Sie glauben gar nicht, wie viele Leute jetzt in unseren Ort kommen, um zu fotografieren." Man hört aus ihren Worten heraus, es ist ihr fast zu viel los. Auf der Dult jedoch dürfe viel los sein, meint sie. 

    Ronald Plötz hat einen Imbissstand auf der Dult.
    Ronald Plötz hat einen Imbissstand auf der Dult. Foto: Silvio Wyszengrad

    Ronald Plötz hat einen Imbissstand auf der Dult. Er ist in Augsburg ein bekanntes Gesicht, zumal er die Riesenbosna auch am Christkindlesmarkt und auf der Lechhauser Kirchweih verkauft. "Das Erfolgsrezept der Dult ist aus meiner Sicht zum einen die Tradition", sagt

    Die Vorsitzende der Marktkaufleute sagt: "Für jeden ist etwas dabei"

    Manuela Müller-Manz ist die Vorsitzende der Marktkaufleute. "Unsere Auswahl auf der Dult ist bunt", sagt sie für die vertretenen Händler. An den Ständen gebe es viele Farbtupfer im Sortiment. Die Botschaft sei aber durchaus wörtlich zu nehmen: "Wir haben ein buntes, breitgefächertes Angebot. Für jeden ist etwas dabei." Der Erfolg der Dult liege zudem an Punkten, die für die Öffentlichkeit nicht zu erkennen sind: "Wir haben einen sehr engagierten Marktmeister." Fritz Wüst vom städtischen Marktamt hält den Kontakt zu den Händlern, er ist auf der Dult stets präsent.

    Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle ist am Samstag zur offiziellen Eröffnung gekommen. Er verweist mit Augenzwinkern darauf, dass es bei der Herbstdult wohl besonders gut laufen werde: "Es regnet das erste Mal nicht, wenn ich die Dult eröffne." Für die nächsten Tage ist jedenfalls trockenes Wetter angekündigt. Hübschle erkennt "im besonderen Flair" einen wesentlichen Aspekt, warum es die Dult wohl noch lange geben werde.

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