Der Rathausplatz wird voller, von allen Seiten kommen Menschen. Früher Samstagnachmittag, 13.30 Uhr, gleich soll die Demonstration "Augsburg gegen rechts" beginnen. Von jenen, die schon da sind, bleiben viele an einer Holzkonstruktion stehen, die seitlich der Bühne aufgebaut ist. "Kasperle gegen rechts" steht darauf, das "Kasperle" in bunten Buchstaben. Einige machen Fotos, sehen die Installation als Teil der Kundgebung gegen Rechtsextremismus. Doch dann klappen ein paar dunkel gekleidete Männer die Konstruktion auf. Zu sehen sind ein Spruch im Zusammenhang mit dem Begriff "Remigration" – und eine Kasperle-Figur in einem Flugzeug. Die Männer skandieren "Remigration", scheinen die Situation zu genießen, lachen. Es dauert einige Augenblicke, bis umstehende Demo-teilnehmerinnen und -teilnehmer merken: Die Aktion ist nicht Teil der Kundgebung – sondern Provokation einer rechtsextremen Gruppierung. Und die scheint in der Region aktiver zu werden.
Augsburg