Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Augsburg: Razzia bei "Letzter Generation": Beschuldigter aus Augsburg weist Vorwürfe zurück

Augsburg

Razzia bei "Letzter Generation": Beschuldigter aus Augsburg weist Vorwürfe zurück

    • |
    Razzia gegen die "Letzte Generation": Polizisten durchsuchen ein Haus in Augsburg, in dem der Klimaaktivist Ingo Blechschmidt gemeldet ist.
    Razzia gegen die "Letzte Generation": Polizisten durchsuchen ein Haus in Augsburg, in dem der Klimaaktivist Ingo Blechschmidt gemeldet ist. Foto: Jörg Heinzle

    Ermittler des bayerischen Landeskriminalamtes haben am Mittwochmorgen zwei Objekte in Augsburg durchsucht, die sie offenbar den Klimaschutz-Aktivisten der "Letzten Generation" zuordnen. Wie die Behörde auf ihrer Internetseite mitteilt, sei die Aktion Teil einer bundesweiten Razzia gegen die Organisation, die von der Generalstaatsanwaltschaft München durchgeführt werde. Ziel sei es, Beweismitteln zur Mitgliederstruktur der "Letzten Generation" zu finden sowie "die weitere Aufklärung ihrer Finanzierung sowie die Beschlagnahme von Vermögenswerten". Festnahmen erfolgten bislang nicht. Im Fokus der Razzia steht auch ein Mitinitiator des Augsburger Klimacamps.

    Durchsuchung in Augsburg im Zusammenhang mit der "Letzten Generation"

    Wie das LKA weiter mitteilt, seien insgesamt 15 Objekte in sieben Bundesländern durchsucht worden. Zudem beschlagnahmten die Ermittler demnach zwei Konten und vollstreckten einen Vermögensarrest. Das Verfahren laufe wegen des "Verdachts der Begehung von Straftaten" gegen die Klimaaktivisten, Hintergrund für die Ermittlungen seien zahlreiche Strafanzeigen aus der Bevölkerung seit Mitte 2022 gewesen, die Ermittlungen richteten sich gegen sieben Beschuldigte im Alter von 22 bis 38 Jahren wegen des Tatvorwurfes der Bildung bzw. Unterstützung einer kriminellen Vereinigung.

    Ermittler durchsuchten am Donnerstag Wohnungen von Mitgliedern der "Letzten Generation", darunter in Augsburg.
    Ermittler durchsuchten am Donnerstag Wohnungen von Mitgliedern der "Letzten Generation", darunter in Augsburg. Foto: Sebastian Gollnow, dpa (Symbol)

    "Den Beschuldigten wird zur Last gelegt, eine Spendenkampagne zur Finanzierung weiterer Straftaten für die 'Letzte Generation' organisiert, diese über deren Homepage beworben und dadurch bisher einen Betrag von mindestens 1,4 Millionen Euro an Spendengeldern eingesammelt zu haben", heißt es weiter. Dieses Geld wurde dem LKA zufolge nach den bisherigen Erkenntnissen überwiegend auch für die Begehung weiterer Straftaten der Vereinigung eingesetzt. Zwei Beschuldigte stehen zudem im Verdacht, im April 2022 versucht zu haben, die Öl-Pipeline Triest-Ingolstadt zu sabotieren.

    "Letzte Generation": Ingo Blechschmidt aus Augsburg ist unter den Verdächtigen bei der Razzia

    Unter den Verdächtigen ist auch der Augsburger Mathematiker Ingo Blechschmidt, ein Mitinitiator des Klimacamps, der, wie berichtet, im Impressum der Internetseite der "Letzten Generation" stand und nach eigener Auskunft für die Gruppe beim Telefondienst hilft. Ermittler durchsuchten am Mittwoch gut drei Stunden lang seine Wohnung sowie die seiner Partnerin und beschlagnahmten seine technischen Geräte, darunter nach seinen Angaben einen Laptop, den er für seine Tätigkeit als Uni-Dozent brauche. 

    Ingo Blechschmidt ist der Mitinitiator des Augsburger Klimacamps.
    Ingo Blechschmidt ist der Mitinitiator des Augsburger Klimacamps. Foto: Peter Fastl

    Blechschmidt sagt auf Anfrage, er sehe sich wahrlich nicht als Teil einer kriminellen Vereinigung, sondern als jemand, der sich für die Demokratie einsetzt. Auch glaube er, dass sich in zehn Jahren viele Menschen fragen würden, was sie gegen den Klimawandel unternommen hätten - auch die Rolle der Polizei und der Justiz werde dann aufgearbeitet, sagt Blechschmidt. Anwältin Martina Sulzberger, die den Augsburger Klimaaktivisten in dem Fall vertritt, sagt auf Anfrage, sie werde den Vorwurf, ihr Mandant sei Teil einer kriminellen Vereinigung, rechtlich angreifen. 

    Das Augsburger Klimacamp hat für diesen Mittwochabend zu einem Protest gegen die Razzia aufgerufen. Die Demonstration soll um 18 Uhr an der Kreuzung vor dem Staatstheater stattfinden. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden