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Augsburg: Queere fordern Anlaufstellen und Räume – OB Weber reagiert zurückhaltend

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Queere fordern Anlaufstellen und Räume – OB Weber reagiert zurückhaltend

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    Aiden Lane Ziegler aus Augsburg wurde nach eigenen Angaben bereits mehrfach Opfer von Queer-Feindlichkeit.
    Aiden Lane Ziegler aus Augsburg wurde nach eigenen Angaben bereits mehrfach Opfer von Queer-Feindlichkeit. Foto: Bernd Hohlen

    Die Organisatorinnen und Organisatoren hatten sich mehr erhofft als die knapp 100 Menschen, die am Samstag auf dem Königsplatz zusammenkamen. Doch die Botschaft, die von der Kundgebung ausgehen sollte, war nach Einschätzung der Beteiligten eine wichtige: Queer-Feindlichkeit dürfe in Augsburg keinen Platz haben. Anlass war der mutmaßlich queerfeindlich motivierte Übergriff auf zwei Personen nach der Christopher-Street-Day-Parade in der Vorwoche. Neben verschiedenen Organisationen und im Stadtrat vertretenen Parteien trat auch Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber als Rednerin auf. Konkrete Zusagen an die Community vermied sie jedoch.

    Augsburgs OB Weber spricht bei Demo gegen Queer-Feindlichkeit

    Matthias Oswald von CSD Augsburg wies darauf hin, dass es keine bei der Stadt angesiedelte Anlaufstelle für queere Personen gebe, queere Initiativen hätten keine eigenen Räumlichkeiten. Die Parade am 18. Juni, , habe aber gezeigt, dass viele Menschen diese Anlaufstelle bräuchten. OB Weber erwiderte, es sei an dieser Stelle "schwierig, auf die politischen Forderungen einzugehen". Es gehe bei der Kundgebung darum, daran zu erinnern, dass Menschen zu Schaden gekommen seien. Das Thema Diskriminierung im Queerbereich werde man aber im Zusammenspiel aus Antidiskriminierungs- und Gleichstellungsstelle "neu aufsetzen" und auch darüber sprechen, welche Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden könnten.

    Die Rednerinnen und Redner, etwa von Queer Augsburg, Catcalls of Augsburg oder Klimacamp, gedachten auch der Opfer des möglicherweise queerfeindlichen Anschlags in Oslo in der Nacht auf Samstag. Aiden Lane Ziegler, einer der Redner, ist nach eigenen Angaben in Augsburg "alle drei Tage" mit Anfeindungen konfrontiert. Er schilderte einen Vorfall in einer Bar, bei dem er von einem Kellner "scheiß Regenbogenfahne" hinterhergerufen bekommen habe. "Es ist wichtig, dass wir uns dagegen wehren und zusammenstehen", so Ziegler. Seiner Einschätzung nach wäre es hilfreich, wenn auch die Polizei Queer-Beauftragte etabliere.

    Straftaten gegen LSBTIQ-Community: Experten gehen von Dunkelziffer aus

    Für Augsburg gibt es keine Zahlen zu queerfeindlichen Straftaten. Das Polizeipräsidium Schwaben-Nord weist auf Anfrage darauf hin, dass Staatsschutz-Delikte, zu denen etwa Übergriffe mit homophobem Hintergrund gehörten, zum Bereich der Politisch Motivierten Kriminalität (PMK) gezählt werden. Dieser Bereich werde bundesweit einheitlich erfasst. In Deutschland wurden im vergangenen Jahr 1050 hassmotivierte Straftaten gegenlesbische, schwule, bisexuelle, Trans-, Inter- und queere Personen(LSBTIQ) offiziell registriert.Die Dunkelziffer liegt aber wohl deutlich höher.

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