Auch nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 1. Januar läuft der Geschäftsbetrieb der Quantron AG mit Sitz in Gersthofen aktuell weiter, bestätigte Insolvenzverwalter Constantin Graf Salm-Hoogstraeten von der Restrukturierungskanzlei BBL am Freitag. Unternehmensgründer Andreas Haller wolle das Unternehmen selbst sanieren und habe in den vergangenen Wochen mit Unterstützung eigener Anwälte eine Lösung für einen Insolvenzplan erarbeitet, den er Ende Januar beim Insolvenzgericht einreichen wolle.
„Ab dem Zeitpunkt der Verfahrenseröffnung bekommen die Mitarbeiter jedoch kein Insolvenzgeld mehr und jetzt muss ein Investor die finanziellen Mittel für den Geschäftsbetrieb zur Verfügung stellen,“ erklärt der Insolvenzverwalter. Dafür habe Andreas Haller auch die Zusage einer auf erneuerbare Energien spezialisierten Investorengruppe aus dem Ausland bekommen. Bis die Investorengelder im Laufe der kommenden Woche eintreffen sollen, habe die Andreas Haller Holding GmbH, eine Gesellschaft aus der Haller-Group, zunächst die notwendigen Mittel zur Betriebsfortführung bis Mitte Januar 2025 zur Verfügung gestellt.
Nach Quantron-Insolvenz: „Einige Tage Zeit gewonnen“
„Damit haben wir einige Tage Zeit gewonnen und ich hoffe im Interesse aller Beteiligten, dass Herr Haller und seine Investoren der Gesellschaft ausreichend Liquidität zur Verfügung stellen werden, um den Geschäftsbetrieb auch danach fortführen zu können,“ erklärt Graf Salm-Hoogstraeten. „Andernfalls müsste ich den Betrieb einstellen, um nicht die Insolvenzmasse zu schmälern und so die Gläubiger zu schädigen.“
Immerhin habe die Investorengruppe der Gesellschaft im Rahmen eines sog. Massekredits die finanziellen Mittel für die Betriebsfortführung bis zum Ende März schriftlich zugesagt. „Bis dahin werden das Insolvenzgericht, der Gläubigerausschuss und ich den Insolvenzplan prüfen. Wenn das Gericht und die Gläubiger dem Plan im Laufe des März 2025 zustimmen, stünde es sogar im Bereich des Möglichen, dass das Insolvenzverfahren bereits zum 1. April wieder aufgehoben werden kann“, erläutert der Insolvenzverwalter. Danach bestünde seine Aufgabe nur noch darin, zu überwachen, ob die Ansprüche der Gläubiger entsprechend dem Plan befriedigt werden.
Der am 29. Oktober vergangenen Jahres vom zuständigen Amtsgericht Augsburg zunächst als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellte Graf Salm-Hoogstraeten führt das Unternehmen seitdem mit einer Kernmannschaft von über 40 Mitarbeitenden fort und hat Mitte November auch einen strukturierten Verkaufsprozess für das Unternehmen in die Wege geleitet.
Bis Ende Dezember gab es keine bindenden Bieterangebote
„Zunächst gab es eine ganze Reihe von Interessenten und einige haben auch Angebote vorgelegt. Zum Ende der leider sehr knappen Bieterfrist Ende Dezember gab es jedoch keine bindenden Angebote und so kristallisierte sich das Konzept der Haller-Group als die bestgeeignete Option heraus,“ so Graf Salm-Hoogstraeten. „Für die verbleibenden Mitarbeiter hoffe ich sehr, dass sich der Insolvenzplan des Unternehmensgründers und seiner Investoren als tragfähig erweist.“.
Die Quantron AG bezeichnet sich als Systemanbieter von nachhaltiger batterie-elektrischer und wasserstoff-elektrischer Mobilität für Nutzfahrzeuge wie LKW, Busse und Transporter. Das Unternehmen wurde im Juli 2019 als Spin-off der Haller GmbH & Co. KG. gegründet und beschäftigte zuletzt über 100 Mitarbeiter. (AZ/nip)
Was bitte ist an einen Unternehmen ERFOLGREICH, wenn es in Insolvenz geht! Das Normale Menschliche Verständnis sagt mir ohne ausreichende Liquidität hat man was falsch gemacht. Erfolgreich sieht anders aus. Ich Fründe ein Unternehmen, um Gewinn zu erwirtschaften, kann ich das nicht und brauche mehr Geld hab ich Unternehmerische Planungsfehler gemacht.
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