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Prozess um angedrohten Ehrenmord steht vor dem Abschluss
![Ein Prozess in Augsburg dreht sich um archaische Praktiken einer streng religiösen jesidischen Familie. Angeklagt sind ein 44-jähriger Mann und sein 23-jähriger Sohn. Ein Prozess in Augsburg dreht sich um archaische Praktiken einer streng religiösen jesidischen Familie. Angeklagt sind ein 44-jähriger Mann und sein 23-jähriger Sohn.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Plus Eine 16-jährige Jesidin aus Augsburg geht eine Beziehung mit einem Muslim ein – und wird daraufhin wohl von ihrer Familie bedroht. Zeugen schildern nun weitere Details.
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Im Prozess um einen mutmaßlich angedrohten Ehrenmord an einer 16-jährigen Jesidin aus Augsburg haben inzwischen die meisten Zeugen und Beteiligten ausgesagt. Am jüngsten Verhandlungstag waren unter anderem der frühere Freund der Jugendlichen, ein Mitarbeiter des Jugendamtes sowie Lehrer geladen. Ihre Aussagen dürften die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft gegen Familienmitglieder des Mädchens grundsätzlich stützen, bestätigten sie doch viele Details aus der Anklage.
Hintergrund des Verfahrens ist der Verdacht, dass der 44-jährige Vater und der 23 Jahre alte Bruder des Mädchens die 16-Jährige körperlich und seelisch misshandelt haben sollen. Laut Anklage sahen sie die Ehre der Familie beschmutzt, weil die Jugendliche eine Beziehung zu einem türkischen Mitschüler eingegangen war. Unter Jesiden werden in der Regel nur Beziehungen innerhalb der religiösen Gruppe akzeptiert, der damalige Freund der 16-Jährigen aber war Muslim. Wie der heute 18-Jährige nun als Zeuge aussagte, habe er die Jugendliche in der Schule kennengelernt, man sei in eine Klasse gegangen. Anfangs habe er nicht gewusst, welchem Glauben seine Freundin angehört, und zunächst auch nicht, was konkret dahintersteht, sagte der junge Mann im Gerichtssaal. Im Laufe der Beziehung habe die 16-Jährige ihm erzählt, dass sie zu Hause geschlagen und bedroht worden sei, auch habe er bei ihr Würgemale und ausgerissene Haare bemerkt, schilderte der 18-Jährige. Er habe daraufhin das Gespräch mit dem Rektor gesucht – was weitere Mitschüler und der Klassenlehrer angesichts der Verletzungen des Mädchens ebenfalls taten.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Da bleibt nur zu hoffen, dass die Beschuldigten eine lange Haftstrafe erhalten. Während manche sich über eine nicht geschlechtergerechte Anrede beschweren, werden in unserem Land Menschen derart unterdrückt. Das darf niemals akzeptiert und muss mit allen Mitteln bekämpft werden.
Wer seine anarchischen Ansichten nicht ändern kann und will, hat hier bei uns nichts verloren. Das Aufenthaltsrecht als Hilfesuchender hat man bei Straftaten normalerweise verloren.
Wie mutig von dem jungen Mann, die Aussage vor den Beschuldigten ist ihm sicher nicht leicht gefallen. Das er damals gleich Hilfe gesucht hat, um seiner Freundin zu helfen, hat meinen größten Respekt. Vermutlich hat er und alle Helfer ihr das Leben gerettet. Ich hoffe, ihre Schwestern kommen hier auch noch raus.