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Augsburg: Protestaktion von Ärzten beendet - Arztpraxen wieder offen

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Protestaktion beendet: Viele Arztpraxen blieben am Montag kurz geschlossen

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    Die Türen mehrerer Arztpraxen werden am kommenden Montag geschlossen bleiben. Grund ist ein bayernweiter Protesttag.
    Die Türen mehrerer Arztpraxen werden am kommenden Montag geschlossen bleiben. Grund ist ein bayernweiter Protesttag. Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolbild)

    Zahlreiche Arztpraxen in Augsburg sind am Montagvormittag zwischenzeitlich geschlossen geblieben. Anlass war ein bayernweiter Protesttag, der sich gegen zunehmend verschlechternde Arbeitsbedingungen richtete. Neben der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) hatten auch verschiedene ärztliche und physiotherapeutische Berufsverbände dazu aufgerufen. Die Türen teilnehmender Praxen blieben zwischen 8 und 10 Uhr geschlossen.

    Eine Augsburger Kinderarzt-Gemeinschaftspraxis etwa wandte sich vorab mit eindringlichen Worten an die Eltern der kleinen Patientinnen und Patienten. "Die gesamte ambulante Versorgung Deutschlands – einzigartig in der Welt – ist in Gefahr", hieß es in dem Schreiben, das Mitte vergangener Woche herausging. Die Rahmenbedingungen, unter denen man arbeite, hätten sich seit Jahren verschlechtert. "Wir wollen das nicht akzeptieren und haben daher beschlossen, im Oktober mit Protesten zu beginnen."

    Protesttag: Arztpraxen in Augsburg bleiben am Montag geschlossen

    In ihrem Aufruf sprach die Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB) von verschlechterten Arbeitsbedingungen in allen ärztlichen Berufsgruppen. Die Augsburger Kinderarztpraxis betonte konkret, es werde immer schwieriger, Personal zu finden, da die medizinischen Fachangestellten – anders als in anderen Bereichen – keinen staatlichen Lohnzuschuss erhielten. Die Praxen hätten die Honorare zwar deutlich angehoben – um wirtschaftlich zu bleiben, müssten aber auch die Einnahmen angepasst werden. Stattdessen seien für 2023 und 2024 Nullrunden verordnet worden.

    Wie viele niedergelassene Arztpraxen sich in Augsburg am Protesttag beteiligen würden , war nach Einschätzung von Markus Beck, Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbands Augsburg, vorab kaum vorhersehbar. Es werde Fälle geben, "in denen die Patienten vor verschlossenen Türen stehen. Manche werden keinen Termin bekommen, bei anderen wird der Termin verschoben werden müssen." Notfälle würden aber "selbstverständlich" weiter versorgt. Beck ging davon aus, dass sich eher Facharzt- als Hausarzt-Praxen dem Protest anschließen würden. Grund dafür sei insbesondere die Streichung der sogenannten Neupatientenregelung, die vor allem Fachärzte betreffe.

    Christian Voigt ist Kinderarzt in Stadtbergen.
    Christian Voigt ist Kinderarzt in Stadtbergen. Foto: Marcus Merk

    Kinderärzte beklagen verschlechterte Arbeitsbedingungen

    Nach Auskunft von Christian Voigt, Obmann der Kinderärzte in Augsburg und Leiter einer Praxis in Stadtbergen, wollte am Montag "die überwiegende Zahl" der Kinderärzte in Augsburg demonstrieren und für zwei Stunden schließen. Die Bedingungen – neben der Honorierung nennt Voigt als Beispiele auch zunehmende Arbeitsbelastung, Bürokratie und Druck durch die Krankenkassen – hätten sich so verschlechtert, dass sich kaum noch Nachwuchs finde.

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