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Augsburg: Protest gegen Eva Weber: Ärger über Störaktion auf der Mai-Kundgebung

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Protest gegen Eva Weber: Ärger über Störaktion auf der Mai-Kundgebung

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    Junge Leute, die sich selbst dem linken Lager zurechnen, störten die Rede von Oberbürgermeisterin Eva Weber bei der Mai-Kundgebung des DGB.
    Junge Leute, die sich selbst dem linken Lager zurechnen, störten die Rede von Oberbürgermeisterin Eva Weber bei der Mai-Kundgebung des DGB. Foto: Michael Hörmann

    Nach zwei Jahren Pause wegen der Corona-Pandemie sollte die 1. Mai-Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) wieder etwas Besonderes in Augsburg sein. Bemerkenswert war die Veranstaltung vor rund 600 Teilnehmern im Nachhinein aber vor allem wegen einer Aktion: Ein Dutzend junger Leute störte die Rede von Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) massiv. Sie pfiffen und brüllten Parolen. Versuche, die jungen Leuten umzustimmen, blieben erfolglos. Die Augsburger DGB-Chefin Silke Klos-Pöllinger war danach mächtig verärgert: "Ich empfinde es als sehr schade, dass unsere DGB-Kundgebung durch solche eine Aktion getrübt wird." Sie vermisse jedweden Respekt bei den Demonstranten.

    Am Mikrofon: Silke Klos-Pöllinger, die Vorsitzende des DGB in Augsburg.
    Am Mikrofon: Silke Klos-Pöllinger, die Vorsitzende des DGB in Augsburg. Foto: Bernd Hohlen

    Verantwortlich für die Störaktion war eine Gruppe von etwas mehr als zehn jungen Leuten. Es waren Frauen und Männer dabei, alle trugen Maske. Die meisten hatten schwarze Kleidung an. Ein Transparent wurde hochgehalten. Der Inhalt bezog sich auf eine Äußerung von Oberbürgermeisterin Eva Weber, die sie vor Kurzem in der Diskussion um die Parkgebühren in Augsburg getätigt hatte. Es ging um 2,60 Euro, die künftig in der Innenstadt fällig werden.

    Zur Erinnerung: Oberbürgermeisterin Weber hatte in ihrer Positionierung vor der Abstimmung im Stadtrat einen Satz gesagt, der nach eigener Aussage anders gemeint gewesen war: Innenstadtkunden, die keine 2,60 Euro pro Stunde in den Parkautomaten werfen könnten, seien wohl ohnehin nicht die Kunden, die die Innenstadt brauche. Weber hatte danach betont, dass ihr Zitat aus dem Zusammenhang gerissen sei. Die jungen Demonstranten nahmen ihn am Sonntag dagegen für bare Münze. Weber sei für die Altersarmut, die in Augsburg entstehe, mitverantwortlich. Sie selbst würden sich im "linken Lager" ansiedeln, sagten die Demonstranten auf Nachfrage. "Wir sind keine Klimacamper."

    Protest bei Maifeier des DGB: Das sagt Oberbürgermeisterin Eva Weber

    Eva Weber war Rednerin bei der Mai-Kundgebung, die ausnahmsweise am Königsplatz stattfand. Zuletzt war die Maifeier des DGB am Rathausplatz. Wegen des Holzpavillons, der zum Fugger-Jubiläum dort errichtet wird, war in diesem Jahr aber kein Platz vor dem Rathaus. DGB-Chefin Silke Klos-Pöllinger hatte Weber auf die Bühne gebeten, um das Grußwort der Stadt zu sprechen. Zu diesem Zeitpunkt begannen die Proteste. Weber reagierte zunächst mit Zurückhaltung. "Das ist eine geringe Wertschätzung für die

    Protest bei Maifeier: Gebärdendolmetscherin meldet zu Wort

    Die Rufe der jungen Leute wurden danach lauter, sie gaben keine Ruhe. Auf der Bühne ergriff eine Frau das Wort, die als Gebärdendolmetscherin agierte: "Ich bitte Sie auch im Namen von gehörlosen Menschen, mit dem lauten Protest aufzuhören, damit ich die Worte übersetzen kann." Die Reaktion darauf war ein weiteres Pfeifen.

    Der bayerische IG-Metallchef Johann Horn war Hauptredner bei der Maifeier des DGB in Augsburg.
    Der bayerische IG-Metallchef Johann Horn war Hauptredner bei der Maifeier des DGB in Augsburg. Foto: Bernd Hohlen

    Mit einigen Verzögerungen hielt Eva Weber ihre Rede. Dabei wies sie darauf hin, dass sie nicht als CSU-Politikern agiere, sondern als Stadtoberhaupt. Sie sei Vertreterin aller Augsburgerinnen und Augsburger bei der Maifeier. Für die Protestierenden war auch diese Aussage kein Grund, um mit ihrer Aktion aufzuhören. Später zeigte sich DGB-Chefin Silke Klos-Pöllinger darüber sehr enttäuscht: "Frau Weber hat als Vertreterin der Stadt gesprochen. Und wir Gewerkschaften brauchen auch die

    Maifeier des DGB in Augsburg: Johann Horn appelliert an Politik

    Hauptredner war der bayerische IG-Metallchef Johann Horn. Mit Blick auf die Inflation sagte er: "Jetzt muss die Politik weitere Maßnahmen treffen, um Beschäftigte zu entlasten." Die IG Metall spreche sich für steuerliche Entlastungen vorwiegend für geringe und mittlere Einkommen aus. Auch ein Mobilitätsgeld für Pendler wäre wünschenswert.

    Der Demonstrationszug führte in diesem Jahr vom Gewerkschaftshaus zum Königsplatz. Das Bild entstand in der Fuggerstraße.
    Der Demonstrationszug führte in diesem Jahr vom Gewerkschaftshaus zum Königsplatz. Das Bild entstand in der Fuggerstraße. Foto: Bernd Hohlen

    Das Programm am Königsplatz beinhaltete neben den Reden einen geselligen Teil. Die Gewerkschafter machten es sich auf den Bierbänken bequem, die aufgestellt waren. Für viele war ein großes Wiedersehen nach der langen Corona-Pause. Am Protestmarsch, der vom Gewerkschaftshaus zum Königsplatz, nahmen rund 500 Personen teil. Die Polizei eskortierte den Marsch. Auch am Königsplatz war bei der Kundgebung ein Aufgebot von knapp 20 Polizistinnen und Polizisten präsent. Bei der Störaktion schritt die

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