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Augsburg: Projekt erforscht Folgen des Klimawandels auf Augsburgs Gesundheit

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Projekt erforscht Folgen des Klimawandels auf Augsburgs Gesundheit

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    An Uniklinik und medizinischer Fakultät in Augsburg hat das Forschungsprojekt TRIGGER begonnen. Dazu sollen Probanden technische Geräte wie Smart Watches tragen.
    An Uniklinik und medizinischer Fakultät in Augsburg hat das Forschungsprojekt TRIGGER begonnen. Dazu sollen Probanden technische Geräte wie Smart Watches tragen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Hitzesommer, wahlweise extreme Trockenheit oder Nässe, Jahrhunderthochwasser allenthalben – auch Augsburg spürt die Auswirkungen des Klimawandels. Das dürfte nicht ohne Folgen für die menschliche Gesundheit bleiben. Diese zu erforschen und Lösungsansätze zu entwickeln, das hat sich an Uniklinikum und medizinischer Fakultät das Forschungsprojekt TRIGGER auf die Fahne geschrieben. Unter der Leitung von Prof. Elke Hertig, Inhaberin des Lehrstuhls für regionalen Klimawandel und Gesundheit, läuft nun die Suche nach „SoluTions foR mItiGatinG climate-induced hEalth thReats“ (kurz TRIGGER), also „Lösungen zur Abmilderung klimabedingter Gesundheitsrisiken“. Dazu gehört eines von europaweit fünf Laboren, das repräsentativ für Zentraleuropa Augsburgs Stadtklima und dessen Auswirkungen untersucht.

    Projekt „TRIGGER“ untersucht Folgen des Klimawandels auf Gesundheit in Augsburg

    Doch wo eigentlich? Ein neues Labor musste nicht eingerichtet werden, weil UKA und medizinische Fakultät bereits alle Möglichkeiten bieten. Darüber hinaus, sagt Hertig, sei das Augsburger Stadtklima traditionell gut erforscht, man könne gut darauf aufbauen. All dieses Wissen wird als gemeinsame Grundlage zusammengetragen in einem „Digitalen Zwilling“ Augsburgs, einer umfassenden Modellierung des kompletten Stadtgebiets unter Berücksichtigung verschiedener Parameter wie Bevölkerungsdichte, Versiegelungsgrad und Grünflächen. Außerdem, so die Medizinerin, wolle man die Stadtbevölkerung stärker einbinden: „Stakeholder“ (dt. „Teilhaber“, also berechtigt Interessierte oder Betroffene) in Augsburg und Umgebung sollen zusammenkommen im sogenannten „Living Lab“, um gemeinsam Lösungen für die mit dem Klimawandel einhergehenden gesundheitlichen Risiken zu finden.

    Vor Kurzem fand hierzu das erste „Stakeholder“-Treffen statt. Hertig war nach eigener Auskunft „überrascht, wie viel Wissen und Handlungsbereitschaft da sind“. Der Organisationsgrad der Akteure untereinander lasse bislang aber noch zu wünschen übrig, sagt sie. Neben offiziellen Vertretern der Stadt wie Umweltreferent Rainer Erben sind auch Stadtwerke, niedergelassene Mediziner und sogar Unicef beteiligt. „Eingeladen sind alle, denn bei diesem Thema sind alle betroffen“, bekräftigt Hertig. Sie jedenfalls ist zufrieden, das Interesse sei groß gewesen.

    Hitze bis Hochwasser: Uniklinik und medizinische Fakultät suchen Probanden

    Daneben ist aber auch eigene medizinische Forschung geplant. Eine vermutlich Anfang Oktober anlaufende klinischen Studie soll Aufschluss darüber geben, wie sich etwa Hitzewellen oder das vergangene Hochwasser auf die Gesundheit der Bevölkerung auswirken. 75 Probandinnen und Probanden aus Augsburg und Umgebung sollen hierbei über zwei Jahre hinweg mit speziellen technischen Geräten ausgestattet werden: Dazu zählen eine Smartwatch für das Handgelenk, die die Körperdaten wie Temperatur oder Puls misst, sowie eine kleine Box, einfach an Gürtel oder Tasche zu befestigen, die die Umwelteinflüsse aufzeichnet. Teilnehmen können Volljährige aus Augsburg und Umgebung, wobei die Hälfte der Probandinnen und Probanden einer Arbeit im Freien nachgehen müsse, so Hertig. Interessierte können sich direkt per E-Mail beim zuständigen Lehrstuhl für regionalen Klimawandel und Gesundheit melden (elke.hertig@med.uni-augsburg.de).

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