Die Stadt will die Probleme in Parks und auf öffentlichen Plätzen nun in größerem Rahmen angehen – mit einer Strategie, die eine Mischung aus Gesprächen, Angeboten aber auch Repression sein soll. Es ist bedauerlich, dass erst ein massiver, mit einem Messer ausgetragener Konflikt dazu beitragen musste, dem Thema die nötige Aufmerksamkeit zu geben. Denn die Probleme gibt es nicht erst seit gestern. Sie haben sich schon seit Längerem zusammengebraut – im Reese- und Sheridanpark, die gegenwärtig im Zentrum der Debatte stehen, aber auch andernorts.
Vor Problemen in Augsburg nicht die Augen verschließen
Polizeibeamte etwa berichteten schon im vorigen Jahr davon, dass sich im Umfeld des Drei-Auen-Platzes Jugendliche treffen, die teils nicht einmal mehr Scheu davor haben, die direkte Konfrontation mit der Polizei zu suchen – zumindest verbal. Junge Menschen, deren Vorbilder teils Rapper sind, die sich als Gangster aufspielen und die die Polizei verachten. Zu lange wurde hier eher beschwichtigt, als die Probleme beim Namen zu nennen. Ja, in einer Großstadt wird niemals eine „heile Welt“ herrschen.
Das heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass man vor Problemen die Augen verschließen und einfach aufgeben sollte. Es geht um mehr, als um Lärm und Schmutz in Parks und auf Plätzen. Es geht darum, dass die Regeln für ein vernünftiges Zusammenleben für alle gelten müssen.
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